Die Waage ist für viele – nicht nur beim Abnehmen – ein unverzichtbares Element im Badezimmer.
Je nachdem, wie das Ergebnis ausfällt, können bereits wenige hundert Gramm zwischen „himmelhoch Jauchzend“ bis „zu Tode betrübt“ entscheiden.
Das eigene Körpergewicht scheint den Alltag zu beherrschen und über Erfolg und Misserfolg, Disziplin und Maßlosigkeit, Zielstrebigkeit und Versagen zu entscheiden.
Bei einigen geht es sogar so weit, dass sie sich mehrmals am Tag auf die Waage stellen. Ich selbst kann davon ein Lied singen. Noch vor einigen Jahren wog ich rund 20 kg mehr, als heute. Mein Ziel: Abnehmen!
Also zog ich das ganze Programm durch: Diät, Sport, Abnehmpillen, Fasten & Co. Ich habe vieles ausprobiert – Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Die Waage gehörte damals zu meinem täglichen Begleiter. Schließlich gab sie die Antwort auf die Frage, wie erfolgreich die von mir ergriffenen Maßnahmen waren.
War das Ergebnis morgens vor der Arbeit nicht wie erwartet bzw. erhofft, war mein Tag gelaufen. Ich hatte keine Lust auf Arbeit, keine Lust auf gar nichts. Nicht einmal auf das Mittagessen konnte ich mich freuen, schließlich musste ich ja abnehmen.
Das war damals zu Zeiten meiner Ausbildung, während der ich gewichtsmäßig ganz schön zugelegt hatte. Noch kurz davor, während meiner Schulzeit, war ich in der genau entgegengesetzten Situation. Ich hatte Untergewicht, war stolz darauf, aber nicht glücklich. Auch zu der Zeit war die Waage für mich unverzichtbar. Damals wog ich mich etwa 20 bis 30 mal täglich: Nach dem Aufstehen, vor und nach jedem Häppchen und Getränk, vor und nach dem Toilettengang, vor und nach dem Sport, zwischendurch und natürlich vor dem Schlafengehen.
Im Nachhinein betrachtet war das ganz schön krank.
Nach meiner Ausbildung purzelten dank Low Carb und Sport nach und nach die Pfunde. Mit Sport und einer kohlenhydratarmen Ernährung mit viel Gemüse fahre ich bis heute gut. Erst eine dauerhafte Umstellung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten brachte den langfristigen.
Heute spielt die Waage in meinem Leben keine Rolle mehr. Ich weiß nicht, wie viel ich wiege und möchte es ehrlich gesagt auch nicht wissen. Dieses Gerät hat schon viel zu lange über meine Stimmung entschieden. Dass ich mich nicht mehr auf die Waage stelle mag aber auch daran liegen, dass ich mich mittlerweile wohl in meiner Haut fühle und mit meinem Körpergefühl zufrieden bin.
Dennoch möchte ich die Waage nicht verteufeln, schließlich kann sie beim Abnehmen ein wichtiger Motivationsfaktor sein. Trotzdem plädiere ich dafür, der Waage nicht zu viel Macht zu geben.
Wie oft wiegen ist denn jetzt gesund? Macht es überhaupt Sinn, sein Körpergewicht zu kontrollieren? Worauf sollte ich beim Wiegen achten? Und welche Alternativen zur Gewichtskontrolle gibt es?
Wie oft wiegen beim Abnehmen?
Abnehmen ohne Waage? Für die meisten wohl unvorstellbar.
Das kann ich auch gut nachvollziehen. Während einer Diät kann eine regelmäßige Gewichtskontrolle motivierend wirken und dabei helfen, das Körpergewicht zu reduzieren.
Insbesondere dann, wenn das aktuelle Gewicht noch weit über dem Normalgewicht liegt, stellt regelmäßiges Wiegen bei einer Diät einen starker Motivator dar.
Viele Abnehmwillige setzen sich jedoch selbst unter Druck, indem sie sich täglich wiegen und jede Gewichtsschwankung interpretieren. Dabei sind Gewichtsschwankungen – beim Abnehmen völlig normal. Das Körpergewicht unterliegt auch unabhängig von einer Diät immer wieder Schwankungen.
Gewichtsschwankungen sind normal
Einige werden es kennen: Obwohl man Sport getrieben, abends wenig gegessen und auch sonst auf die Ernährung geachtet hat, hat man am nächsten morgen ein Kilo mehr auf der Waage. Super! War jetzt alle Mühe umsonst? Nein, natürlich nicht. Gewichtsschwankungen können zwar frustrierend sein, sind aber kein Grund, gleich das Handtuch zu werfen und aus Frust den nächsten Fast Food-Laden anzusteuern.
Gewichtsschwankungen von einem bis zwei Kilogramm sind meist völlig normal und können verschiedene Ursachen haben. Ein Grund sind Hormonschwankungen, wie sie bei Frauen vor und nach der Periode auftreten. Auch eine salzreiche Ernährung kann zu Wassereinlagerung und damit zu einem Anstieg des Körpergewichts führen.
Eventuell leidet man unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit bzw. Intoleranz, die zu Verdauungsproblemen und einer Gewichtszunahme führen kann. Dies gilt es bei Verdacht mit dem Arzt abzuklären.
Ein weiterer Grund für Gewichtsschwankungen, insbesondere wenn man parallel zur Diät Sport treibt, ist der Aufbau von Muskelmasse. Muskeln wiegen bekanntlich mehr als Fett, verbrennen jedoch viele Kalorien und steigern den Grundumsatz. Insofern wäre eine Gewichtszunahme kein Weltuntergang – Im Gegenteil. Wer regelmäßig Krafttraining treibt, kann locker zwei bis drei Kilogramm Muskelmasse im Jahr zulegen. Optisch unterscheiden sich diese „erwünschten“ Extra-Kilos natürlich deutlich von den ungeliebten Fettpölsterchen.
Und manchmal gibt es auch ganz simple Erklärungen für Gewichtsschwankungen. Lebensmittel haben Gewicht und je nachdem, wie viel wir essen oder trinken, wiegt die Nahrung im Darm mit. Ein anderer Grund könnte der Untergrund sein, auf dem die Waage steht. Ob Teppich, Fliesen oder weiche Badematte – Gerade bei Digitalwaagen kann der Untergrund das Messergebnis verfälschen.
Maximal 2x pro Woche wiegen!
Gerade am Anfang einer Diät purzeln die Pfunde besonders schnell. Der tägliche Gang auf die Waage kann sich da noch sehr motivierend auswirken.
Nach einiger Zeit tut sich immer weniger. Manchmal kommt es für einige Tage sogar zu einem kompletten Gewichtsstillstand. Wer sich täglich wiegt, riskiert in ein Motivationsloch zu fallen. Schließlich ist die Anstrengung (Diät, Sport & Co.) nicht mehr unmittelbar am Wiege-Ergebnis abzulesen.
Daher mein Tipp: Nicht zu oft auf die Waage steigen!
Die Kontrolle des Gewichts mit der Waage ist beim Abnehmen einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren und spielt für die Motivation eine zentrale Rolle. Doch selbst zu Beginn einer Diät würde ich von täglichem Wiegen abraten.
Stattdessen sollte man sich höchstens zwei mal die Woche bzw. jeden dritten Tag wiegen. Normalerweise genügt der Gang auf die Waage auch ein mal pro Woche. Schließlich schmelzen die Fettpölsterchen nicht von einem Tag auf den anderen dahin, sondern bauen sich nach und nach ab. Ein Großteil der anfänglichen Gewichtsabnahme ist auf den Verlust von Wasser zurückzuführen.
Ein niedrigeres Körpergewicht ist daher nicht immer der Garant für Fettabbau. Wer tägliche Schwankungen des Wasserhaushalts überbewertet, riskiert womöglich, sich für diesen scheinbaren „Erfolg“ zu belohnen und nicht mehr so stark anstrengen zu müssen.
Seltenere Erfolgs- bzw. Gewichtskontrollen hingegen liefern stabilere und größere Ergebnisse, die mindestens ebenso stark zum Weitermachen motivieren,
Ist eine Gewichtskontrolle überhaupt sinnvoll?
Eine Gewichtskontrolle ist definitiv vor Beginn einer Diät und dann nur maximal zwei mal wöchentlich sinnvoll. Aber was ist, wenn man bereits erfolgreich abgenommen hat und sein Gewicht nur noch halten möchte?
Dann sollte man das regelmäßige Wiegen ruhig beibehalten. Eine langfristige Gewichtskontrolle hilft, einer Zunahme frühzeitig gegenzusteuern und das Wunschgewicht langfristig zu halten. Insbesondere wenn man die Kalorienmenge nach einer Diät wieder Schritt für Schritt erhöht, kann Wiegen helfen, entspannter mit dem Thema Gewicht und Zunahmen umzugehen und eine gewisse Sicherheit verschaffen, dass man auf dem richtigen Weg ist.
Ansonsten würde man sich täglich fragen: Darf ich das noch essen? Werde ich davon wieder dick? Habe ich zugenommen?
Daher ist es durchaus sinnvoll, sich in der Übergangphase zwischen Abnehmen und Gewicht stabilisieren weiterhin regelmäßig, am besten einmal pro Woche, zu wiegen. Doch auch nach einer erfolgreichen Diät sollte man sich nicht durch Gewichtsschwankungen irritieren lassen.
Um nicht Opfer des berüchtigten Jojo-Effekts zu werden, sollte man bereits während der Diätphase einiges beachten!
Wie kommt es zum Jojo-Effekt?
Bei stark unterkalorischen Diäten oder häufigem Fasten schaltet der Körper auf „Hungerstoffwechsel“ um.
Als Reaktion auf die kontrollierte Mangelernährung wird der Körper gezwungen, die notwendige Energie zum Erhalt wichtiger Körperfunktionen aus seinen Energiespeichern zu gewinnen. Hierfür werden zunächst die kurzfristig zur Verfügung stehenden Energiereserven, wie Glykogen (Stärke) abgebaut.
Nach der Mobilisierung der schnell zur Verfügung stehenden Energiereserven kommt es zum Eiweißabbau. Dabei werden vor allem Muskelproteine, also Muskelmasse abgebaut. Parallel zu den körpereigenen Proteinen werden auch Lipide, also Fettreserven angezapft.
Der Körper holt sich die benötigte Energie also u.a. aus dem Fett-, aber auch aus dem Muskelgewebe. Muskeln als unsere körpereigenen „Fettverbrennungsöfen“, heben jedoch auch bei Untätigkeit den Energieverbrauch.
Bei Crash-Diäten oder Blitz-Diäten verliert der Körper in der Regel hauptsächlich Wasser und kurzfristig verfügbare Energie aus Muskelzellen, die damit unterversorgt sind. Trotzdem ziehen es viele Abnehmwillige vor, zu Hungern, um möglichst viel Gewicht zu verlieren. Tatsächlich kann man durch eine stark kalorienreduzierte Kost – je nach Ausgangsgewicht – zwischen 200 und 500 Gramm pro Tag abnehmen. Der Gewichtsverlust ist aber hauptsächlich auf den Wasserverlust zurückzuführen.
Wer nach der Diät wieder in die alten Lebens- und Ernährungsgewohnheiten verfällt, nimmt meist wieder zu. Die Gründe: Durch das Hungern wurde wird der Grundumsatz gesenkt gemindert und das Stoffwechselgeschehen verlangsamt. Die reduzierten Körpermasse, eine geminderte Leitungsfähigkeit und ein geringerer Muskelanteil tragen ebenfalls zu einem niedrigeren Grundumsatz bei.
Die Stoffwechselvorgänge im Körper unterliegen komplizierten biologischen Regelkreisläufen, die sich anpassen und Hormone, sowie das vegetative Nervensystem involvieren. Der Prozess des Abnehmens beeinflusst diese Regelkreisläufe und kann sich auf das Hungerempfinden und das Vitalgefühl auswirken.
Wer einmal dick war, bleibt oft sein Leben lang anfällig für eine Gewichtszunahme. Denn die Fettgewebezellen (Adipozyten), die sich bei der Gewichtszunahme vermehren und mit Fett füllen, verschwinden beim Abnehmen nicht wieder, sondern werden nur geleert. Die Anzahl an hormonell aktiven Fettzellen im Körper bleibt somit unverändert.
Je nachdem, wie viel Muskelmasse man während der Diät verliert, wie stark sich der Regelkreislauf der Energiebilanz verändert hat und wie rasch man wieder in alte Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zurückkehrt, kann eine erneute Gewichtszunahme unter Umständen sehr schnell erfolgen. Bei wiederholten Diäten bewegt sich das Körpergewicht – wie ein Jojo – auf und ab. Dieses Hin und Her hat die Folge, dass das neue Körpergewicht oft höher ist als das Ausgangsgewicht vor der Diät.
Mit niedrig-kalorischen Diät kann man zwar schnell abnehmen. Doch der Körper und die Hormone lassen sich nicht so einfach überlisten. Wer schnell viel Gewicht verliert, muss wieder mit einer sehr schnellen Gewichtszunahme rechnen. Denn die Hormone, die den Appetit, das Hungergefühl und eine Gewichtszunahme steigern, bleiben bei Crash-Diäten weiterhin unverändert.
Jojo-Effekt vermeiden
Es ist somit ein Trugschluss, dass man sein Körpergewicht mit einer kurzzeitigen Diät normalisieren und anschließend wieder in die früheren Ernährungsgewohnheiten zurückkehren könne. Eine erneute Gewichtszunahme ist nur dann zu vermeiden, wenn mit der Diät eine dauerhafte Ernährungsumstellung und ein lebenslanger Verzicht auf frühere Gewohnheiten verbunden ist.
Beim Rückfall in alte Ess- und Lebensgewohnheiten kommt es meist zu einem Wiederanstieg des Körpergewichts, dem gerade beschriebenen Jojo-Effekt. Dieser kann nur durch eine nachhaltige Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten vermindert bzw. vermieden werden.
Um eine erneute Gewichtszunahme zu verhindern, ist es wichtig, bereits während der Diät auf eine ausreichende Kalorien- und Nährstoffzufuhr zu achten. Vor allem die Zufuhr von Eiweiß beugt unerwünschtem Muskelabbau vor.
Um abzunehmen, muss eine negative Energiebilanz hergestellt werden. Das heißt, man muss mehr Energie verbrauchen, als man über die Nahrung zuführt. Viel wichtiger, als die Beachtung strenger Ernährungsregeln ist dabei regelmäßige Bewegung .Wer sich bewegt, verbraucht mehr Kalorien und muss keine strengen Diäten einhalten.
Wer es schafft, sein Leben hin zu vollwertiger Ernährung und vermehrter körperlicher Aktivität umzustellen, kann dem Jojo-Effekt entkommen.
Sollte ich mein Gewicht dauerhaft kontrollieren?
Wer es geschafft hat, sein Gewicht bereits über mehrere Wochen zu halten, kann zur Gewichtskontrolle gelegentlich auf die Waage steigen.
Gelegentlich heißt nicht täglich. Das würde nur wieder für unnötigen Druck, Stress und Frust bei kleinen Gewichtsschwankungen sorgen.
Eine dauerhafte Gewichtskontrolle hat das Ziel, eine Gewichtszunahme rechtzeitig zu erkennen und dieser entgegenzuwirken. Denn ein bis zwei Kilo abzunehmen ist wesentlich einfacher, als fünf bis 10 Kilo zu verlieren. Wiegt man sich nur einmal im Jahr, kann es zu bösen Überraschungen auf der Waage kommen, die ein hartes Stück Arbeit nach sich ziehen.
Für eine langfristige Gewichtskontrolle macht es Sinn, die Wiegephasen nach und nach zu verlängern. Hat man sich während der Diät zwei mal wöchentlich gewogen, kann man die Abstände mit der Zeit auf einmal pro Woche, später auf zwei Wochen und dann auf einmal im Monat verlängern.
Viel wichtiger, als die Kontrolle auf der Waage, ist das eigene Körpergefühl. Ein verändertes Spiegelbild, eine zu enge Hose, ein kneifendes Hemd oder ein weiteres Gürtelloch sind alles Signale, die man bei einer Gewichtszunahme wahrnehmen kann.
Wer gelernt hat, sich selbst wahrzunehmen und auf sein Äußeres zu achten, kann eine Gewichtszunahme auch ohne Waage frühzeitig erkennen. Je länger man sein Wunschgewicht hält, umso überflüssiger wird die Waage i.d.R.
Nachdem ich abgenommen habe, stand die Waage noch etwas zwei Jahre in meinem Badezimmer (und wurde auch benutzt). Aus Unsicherheit habe ich mich damals immer noch etwa einmal täglich gewogen und war jedes mal frustriert, wenn das Ergebnis höher war, als erhofft. Mittlerweile halte ich mein Gewicht seid Jahren (die Hosen passen jedenfalls noch) und kann sehr gut – ich würde sogar sagen „besser“ – ohne Waage leben.
Ob und wie oft man sich wiegt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Zum Abnehmen und zur Gewichtsstabilisierung nach einer Diät macht eine Gewichtskontrolle durchaus Sinn. Doch auch Wiegen will gelernt sein!
Worauf sollte ich beim Wiegen achten?
Folgende Tipps helfen, das Wiege-Ergebnis nicht zu verfälschen und typische Wiege-Fehler zu vermeiden:
- Gleiche Tageszeit: Am besten wiegt man sich immer zur gleichen Tages- und Uhrzeit, z.B. gleich morgens nach dem Aufstehen und nach dem Toilettengang. Hierbei ist zu beachten, dass man morgens tendenziell weniger wiegt, da wenig Wasser im Körper ist und man noch nichts gegessen hat. Im Verlauf des Tages kann sich das Körpergewicht um zwei bis drei Kilogramm verändern.
- Mit oder ohne Kleidung? Das ist eigentlich egal. Wichtig ist nur, dass man sich entscheidet und nicht einmal mit und einmal ohne Kleidung wiegt. Unbekleidet kommt man dem tatsächlichen Körpergewicht zwar am nächsten, doch die Gewichtsveränderung lässt sich auch messen, wenn man sich jedes mal mit Kleidung wiegt.
- Harter Untergrund: Bei weichen Böden, wie Teppichen oder Badematten, geht ein Teil des Körpergewichts durch das „Nachgeben“ verloren. Daher sollte man immer für einen sicheren, waagerechten Stand der Waage auf einem festen Untergrund sorgen (z.B. Fliesen, Laminat oder Parkett). Um die Waage beim Wiegen nicht ungleichmäßig zu belasten, sollte sie nicht direkt vor der Wand, sondern mindestens 30 cm davon entfernt stehen.
- Gleicher Standort: Da Waagen hochpräzise sind und auch auf Veränderungen der Umgebungsbedingungen reagieren, sollte die Waage immer am gleichen Standort, z.B. im Bad stehen. Unterschiedliche Bodenbeläge, schwankende Temperatur und Luftfeuchtigkeit können das Wiegeergebnis verfälschen.
- Immer dieselbe Waage: Unterschiedliche Waagen können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Wie bei jedem Messinstrument gibt es auch bei Waagen kleine Toleranzen. So kann es durchaus sein, dass die Waage zu Hause etwas anderes anzeigt, als die Waage beim Arzt, im Schwimmbad oder im Fitnessstudio. Herkömmliche Personenwaagen sind nicht geeicht und können einige hundert Gramm voneinander abweichen. Daher gilt: Für die Gewichtskontrolle immer dieselbe Waage benutzen!
Körper-Analysewaagen schafft mehr Klarheit!
Um Gewichtsschwankungen nicht fehlzuinterpretieren, lohnt sich das Wiegen auf einer Körper-Analysewaage. So können z.B. Änderungen des Wasserhaushalts durch Nahrung, Flüssigkeitsaufnahme, Menstruation, Krankheit oder Training erkannt werden, ohne gleich einen Schock zu bekommen, dass man (Fett) zugenommen hat.
Körper-Analysewaagen haben jedoch eigene Regeln. Sie schicken schwachen Strom über die Füße (z.T. auch über zusätzliche Elektroden in Handgriffen) durch den Körper und messen mithilfe des elektrischen Widerstandes (Impedanz) neben dem Gewicht auch den Wasser-, Muskel- und Fettanteil. Die jeweiligen Körpermassen werden durch ein statistisches Verfahren anhand der persönlichen Werte (Körpergröße, Alter und Geschlecht) und des gemessenen Körperwiderstandes ermittelt.
Die übliche Messmethode bei Körper-Analysewaagen nennt sich Bioimpedanz-Analyse (BIA). Obwohl Körper-Analysewaagen sehr präzise sind, können sich aufgrund der Schwankungen im Wasserhaushalt des Körpers, starke Schwankungen der Körpermassenangaben ergeben. Auch sollte man sich nicht mit verschwitzten oder nassen Füßen auf eine Körperfettwaage stellt, da die Oberflächenfeuchte der Haut den Stromfluss beeinflussen und das Ergebnis verfälschen kann.
Körper-Analysewaagen sind jedoch genauer als Körperfettwaagen. Das generelle Problem bei Körperfettwaagen ist, dass sie den Strom von einem Fuß zum anderen leiten und somit nur der Körperfettanteil hüftabwärts gemessen wird. Wie hoch der Fettgewebeanteil im oberen Körperbereich ist, wird statistisch anhand von weiteren Informationen, wie Alter und Geschlecht ermittelt.
Zudem nimmt das Körpergewicht in den Formeln der Körperfettwaagen eine stärke Rolle ein. So wird eine Gewichtszunahme als ein Zunahme an Fett und eine Gewichtsreduktion als ein Fettabbau definiert, selbst dann, wenn vorrangig Muskelmasse abgebaut wurde. Aus dem Grund sind Körper-Analysewaagen den Körperfettwaagen vorzuziehen.
Eine Auswahl der Top- Körper-Analysewaagen findet sich im Artikel zu den 11 beliebtesten Personenwaagen.
Alternativen zur Waage
Das reine Körpergewicht gibt nur wenig Aufschluss darüber, ob eine Diät erfolgreich war. Schließlich lässt sich anhand des Gewichts nicht erkennen, wie viel Wasser, Fett und Muskelmasse man verloren hat.
Auch kann das Gewicht durch Training sogar ansteigen, obwohl der Körperfettanteil geringer ist. Eine Körper-Analysewaage liefert da schon mehr Informationen darüber, wie sich das Körpergewicht auf die einzelnen Körpermassen verteilt.
Doch es geht auch anders! Neben dem Wiegen kann auch eine Messung des Bauchumfangs Aufschluss darüber geben, ob sich der Körperfettanteil verringert hat. Die Messung des Bauchumfangs ist eine indirekte und bekannte Methode zur Bestimmung des sog. Viszeralfetts, d.h. des in der Bauchhöhle liegenden Fettgewebes.
Ein erhöhter Bauchumfang gilt als wichtiger Risikofaktor für das Auftreten von Krankheiten, wie Koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und Diabetes mellitus Typ 2. Bei Frauen gilt ein Bauchumfang von über 80 cm, bei Männern von über 94 cm als erhöht. Von einem deutlich erhöhten Risiko spricht man bei über 88 cm bei Frauen und 102 cm bei Männern.
Obwohl bei der Messung des Bauchumfangs nur ein Parameter, nämlich das Gewicht, einbezogen wird, liefert das Ergebnis eine gute Orientierung, um die Risikoerhöhung durch Übergewicht abzuschätzen. Ein Maßband kann alternativ oder zusätzlich zur Waage ein sinnvolles Hilfsmittel zur Gewichtskontrolle sein. Neben dem regelmäßigen Wiegen und der Messung des Bauchumfangs kann man eventuell auch noch Hüft-, Bein- und Armumfang kontrollieren.
Fazit
Wiegen hat etwas mit Kontrolle zu tun.
Eine Gewichtskontrolle kann aus unterschiedlichen Gründen sinnvoll sein, wie z.B. während einer Diät oder zur langfristigen Gewichtsstabilisierung.
Beim Abnehmen führt regelmäßiges Wiegen die Erfolge vor Augen und wirkt motivierend. Wer einmal erfolgreich abgenommen hat, kann durch regelmäßiges Wiegen Gewichtsschwankungen frühzeitig erkennen und gegenzusteuern.
Eine permanente und zu häufige Gewichtskontrolle kann jedoch ins Gegenteil umschlagen und zu Stress, Druck und Frust führen. Der Körper ist täglichen Gewichtsschwankungen unterworfen, die völlig normal sind. Wer sich zu oft wiegt, riskiert, sich von noch so kleinen Abweichungen entmutigen zu lassen und in alte Gewohnheiten zu verfallen.
Gewichtsschwankungen durch Wasseransammlungen und Verdauung sind insbesondere zu Beginn einer Diät vollkommen normal und sollen nicht überbewertet werden. Wer sich täglich auf die Waage stellt, wird zwangsläufig von den eigenen hohen Erwartungen enttäuscht. Man reagiert dann noch sensibler auf die kleinsten Veränderungen und setzt sich einem enormen emotionalen Druck aus.
Die Konfrontation mit herben Rückschlägen auf der Waage führt zu Enttäuschung und einer regelrechten Angst vor der Waage. Das drückt nicht nur aufs Gemüt, sondern gefährdet auch den Abnehmerfolg. Wichtig ist, dem Körper Zeit zu geben, sich auf die neuen Ernährungs-, Bewegungs- und Lebensgewohnheiten einzustellen. Das erfordert eine gewisse Zeit, die man nicht ständig auf der Waage verbringen sollte.
Um nicht Opfer des Wiegen zu werden, sollte man sich während einer Diät maximal zweimal pro Woche wiegen. Auch einmal wöchentlich reicht vollkommen aus. Um ein möglichst genaues Wiegeergebnis zu erhalten, sollte man sich immer zu denselben Bedingungen wiegen, also entweder immer bekleidet oder unbekleidet, zur selben Tages- und Uhrzeit, am selben Ort, auf dem selben Untergrund und auf der selben Waage.
Die Waage ist nur ein Messinstrument, unser Körper aber das Kapital!
In dem Sinne sollte man sich weniger auf Zahlen, als vielmehr auf sein Körpergefühl fokussieren und schon gar nicht seine Tagesstimmung von der Waage abhängig machen. So viel macht über das eigene Leben hat ein Gerät nun wirklich nicht verdient. Ziel sollte es sein, ein Körpergefühl zu entwickeln, das nicht auf Zahlen basiert.
Abnehmen ist eine einfache Rechnung: Kalorienaufnahme – Kalorienverbrauch = Kaloriendefizit. Solange man mehr Kalorien verbaucht, als über die Nahrung zugeführt werden, wird man abnehmen.
Wichtig ist eine kalorienreduzierte, aber ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung, sowie ausreichend Bewegung. Finger weg von Crash-Diäten, die letztendlich nur wieder in einer erneuten Gewichtszunahme resultieren.
Wer viel Sport treibt, kann auch mehr essen und braucht sich wegen der Waage weniger Sorgen zu machen. Auch wenn es manchmal anstrengend ist: Bewegung ist der Schlüssel zu einem dauerhaft schlankeren Leben, bei dem die Waage irgendwann kaum eine Rolle mehr spielt!
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Pia Schad meint
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