„Curry“ kennen viele nur als dunkelgelbe Gewürzmischung in Pulverform, dabei handelt es sich bei Currys auch um eigenständige Gerichte indischer Herkunft. Der Begriff „Curry“ leitet sich aus dem tamilischen Wort „kaṟi“ ab, was soviel wie „Tunke“ oder „Soße“ bedeutet. Gemeint sind damit Gerichte auf der Basis einer sämigen, würzigen Sauce mit Zugaben von Fleisch, Fisch und/oder Gemüse.
Die große Auswahl an potentiellen Gewürzen und weiteren Zutaten macht Curry-Gerichte äußerst vielfältig.
In der ursprünglichen traditionellen Küche hängt die genaue Auswahl der Gewürze für jedes Gericht von der nationalen oder regionalen kulturellen Tradition, der religiösen Praxis und in gewissem Maße der Präferenz der Familie ab.
Je nach Zutaten, Gewürzen und Garmethoden gibt viele verschiedene Gerichte, die „Currys“ genannt. Die Hauptgewürze, die in den meisten Currypulvern des indischen Subkontinents verwendet werden, sind Koriander, Kreuzkümmel und Kurkuma.
Das kommerziell hergestellte Currypulver, welches als fertige Gewürzmischung im Supermarkt erhältlich ist, ist weitgehend eine westliche Kreation aus dem 18. Jahrhundert.
Weitere typische Gewürze für Curry-Gerichte sind Chilis, Ingwer, Knoblauch, Schwarzkümmel, Bockshornklee, Minze, Senfkörner, Liebstöckel, Majoran, Kardamom, Sternanis, Fenchelsamen, Mohnsamen, Zimt, Nelken und Pfeffer.
Als Hauptzutaten werden frisches Fleisch (vor allem Lamm und Huhn), frischer Fisch und Meeresfrüchte oder allerlei Gemüsesorten und Hülsenfrüchte verwendet.
Auberginen, Tomaten, Zwiebeln, Okraschoten, Zucchini, Spinat, Kartoffeln und Maiskörner, aber auch Linsen, Erbsen und Kichererbsen können als Curry-Zutaten dienen.
Die meisten Currys sind auf Wasserbasis, gelegentlich werden aber auch Milch und Milchprodukte (z.B. Buttermilch, Sahne, Joghurt, Frischkäse, Feta, Mozzarella) und Kokosmilch eingesetzt.
In der kreativen Küche verleihen Nussmuse, wie Erdussmus oder Mandelmus den Gerichten eine pikant-nussige bzw. aromatisch-milde Note. Auch was die Schärfe angeht ist von mild bis sehr scharf alles erlaubt, was schmeckt.
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
Wie man sieht: Es gibt kaum etwas, das nicht in ein Curry-Gericht passt.
Currys lassen sich wunderbar auch ohne Fleisch und Fisch, entweder vegetarisch oder vegan herstellen. Bereits die cremige, leicht dickliche Soße, in Kombination mit den exotischen Gewürze und gedünstetem Reis oder verschiedenen Brotsorten als Beilage, kann ein geschmackliches Highlight werden.
Wir stellen gleich ein schnelles veganes Kichererbsen-Curry vor, das mit einfachen Zutaten punktet, reichlich Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe enthält und in spätestens 30 Minuten fertig auf dem Tisch steht!
Veganes Kichererbsen-Curry mit Kokosmilch und Reis
Dieses Kichererbsen-Curry wird mit Kokosmilch und einer fertigen Curry-Paste hergestellt, sodass nicht viele exotische Gewürze dazugekauft werden müssen.
Kichererbsen sind nicht nur eine gute vegane Proteinquelle, sondern haben auch einen hohen Gehalt an Folat und Eisen. Die Kokosmilch ist eine besonders beliebte Zutat in Currys, da sie als Gegenpart zur Würze dient und das Gericht durch die Kombination aus Süße und Fett geschmacklich harmonisch abrundet.
Ganz nebenbei dient der Reis als Beilage zur Vervollständigung des Aminosäure-Profils der Kichererbsen, sodass dieses Gericht als „vollständige“ Proteinquelle herhalten kann.
Zutaten (für 2 Portionen)
- 125 g Basmati-Reis (ungekocht)
- 250 ml Wasser
- etwas Salz
- 1 Dose Kichererbsen (400 g; ca. 265 g Abtropfgewicht)
- 2 mittelgroße Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 1 EL Kokosöl (oder ein anderes, erhitzbares Pflanzenöl)
- 1 mittelgroße Limette
- 1-2 EL Currypaste nach Wahl (Meine Empfehlung: eine indisch Pasten, wie Tikka Masala oder Vindaloo; alternativ: grüne, gelbe oder rote Thai-Currypasten)
- 200 ml cremige Kokosmilch
- 200 ml Wasser oder Gemüsefonds
- 1-2 EL Sojasauce
- 100 g Cherrytomaten
- 1 TL Ahornsirup oder Agavendicksaft
- ½ Bund Basilikumblätter (etwa eine Hand voll)
- 1 Prise Salz
Nährwerte (je Portion)
481 Kalorien | 76,1 g Kohlenhydrate | 15,5 g Protein | 25,8 g Fett
Zubereitung (ca. 30 Minuten)
Für den Reis:
Das Reiskochen ist eine Kunst für sich. Wir stellen hier zwei Methoden für die Zubereitung im Kochtopf vor. Die erste Methode (Quellmethode) eignet sich vor allem für losen Basmati-Reis. Das Verhältnis von Reis zu Wasser beträgt hier etwa 1:1,5. Wer es sich einfacher machen will, kann auch zum Kochbeutel-Reis greifen, dort spielt die Wassermenge eine weniger große Rolle, solange ausreichend Wasser vorhanden ist.
- Losen Reis zubereiten (Quellmethode): Basmati-Reis in einem Sieb unter kaltem Wasser gut durchspülen. Zur Info: durch das Abspülen wird überflüssige Stärke entfernt, die Körner kleben nicht zusammen und brennen im Topf auch nicht an.200 ml Wasser in einen Topf füllen, Reis hinzugeben und nach Belieben salzen. Für etwa 10 Minuten einweichen lassen. Anschließend den Herd auf die höchste Hitzestufe stellen, bis das Wasser kocht (ohne Deckel). Jetzt auf die mittlere Stufe stellen, Decken auf den Topf legen und den Basmati-Reis ca. 15 Minuten köcheln lassen, bis das Wasser verdampft ist. Wer während des Garvorgangs lieber gelegentlich umrührt, muss aufpassen, dass nicht zu viel Wasser verdampft und unter Umständen ein wenig nachgießen.
- Kochbeutel-Reis zubereiten (Kochmethode): Ausreichend Wasser mit etwas Salz in einem Topf zum Kochen bringen, den Kochbeutel je nach Packungsangabe kochen lassen (z.B. 10 Minuten). Beutel aus Wasser nehmen und ggf. etwas abtropfen lassen.
Für das Kichererbsen-Curry:
Das Kichererbsen-Curry lässt sich bequem zubereiten, während der Reis kocht.
- Zwiebeln und Knoblauchzehen schälen, die Zwiebeln fein hacken.
- Kokosöl in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebelstückchen dazugeben und bei mittlerer Hitze für ca. 5 Minuten unter gelegentlichem Umrühren anbraten.
- 200 ml Kokosmilch und 200 ml Wasser/Gemüsefonds zusammen mit einem Esslöffel Currypaste hinzugeben und solange verrühren, bis sich die Paste aufgelöst hat.
- Eine Prise Salz hinzugeben, abschmecken und je nach gewünschter Intensität einen weiteren Esslöffel Currypaste hinzufügen.
- Geschälte Knoblauchzehen durch eine Knoblauchpresse in die Kokossoße drücken (alternativ fein hacken).
- Die Kichererbsen (in einem Sieb) abtropfen lassen und eventuell kurz unter kaltem Wasser abspülen. Cherrytomaten waschen und halbieren. Beides zusammen mit der Sojasauce in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten kochen lassen, bis das Curry anfängt zu Blubbern. Sollte es anfangen anzubrennen, sofort die Hitze reduzieren.
- Basilikum-Blätter waschen, mit einem Küchentuch trocken tupfen und grob hacken. Limette halbieren. Das gehackte Basilikum und den Saft einer Limettenhälfte zum Curry geben und für wenige Minuten köcheln lassen.
- Curry erneut abschmecken und ggf. etwas Ahornsirup oder Agavendicksaft für die Süße, die zweite Limettenhälfte für mehr Säure oder einen weiteren Esslöffel Sojasauce hinzufügen, bis die Geschmackswahrnehmung von „süß, sauer, salzig“ in Harmonie ist.
- Das Kichererbsen-Curry in eine Schüssel geben und mit dem gekochten Basmati-Reis servieren – Fertig!
Wer es lieber thailändisch mag, kann anstelle von Basmati-Reis den etwas klebrigeren Jasminreis nehmen, der sich durch ein besonders blumiges Eigenaroma auszeichnet. Anstelle des Basilikums kann hier auch frischen Koriander verwendet werden.
1 TL Kurkuma verleiht dem Gericht eine gelbere Farbe. Mit 1 EL Erdnussmus bekommt das Curry einen intensiveren, pikanteren Geschmack. Als Alternative zu Reis bietet sich indisches Naan-Brot an. Kartoffeln schmecken ebenfalls.
Auch die Variation von Currypasten kann die geschmackliche Note des Currys verändern. In den Supermärkten sind häufig thailändische oder indische Pasten zu finden.
Bei den roten, gelben oder grünen Thai-pasten gilt allerdings nicht das Ampelprinzip. Die gelbe Currypaste ist mild und cremig im Geschmack und ist die beste Wahl für all diejenigen, die es nicht sonderlich scharf mögen oder sich erst an den perfekten Schärfegrad herantasten wollen. Die grüne Currypaste ist hingegen die schärfste Variante. Etwas milder, aber dennoch recht scharf, ist die rote Currypaste.
Zu den indischen Currypasten zählen die milde „Korma“- und „Tandoori“-Paste, die mittelscharfe „Tikka Masala“-Paste, die scharfe Madras- und die noch schärfere Vindaloo-Currypaste.
Alternativ oder ergänzend zu den Pasten eignen sich auch fertige Gewürzmischungen, wie das mollmundige Garam Masala, das geschmacksintensive Tandoori Masala oder ein würzigscharfes, traditionelles indisches Currygewürz.
Flöckchen meint
Ich habe das Rezept letzte Woche gekocht und es war unsagbar lecker! Das wird es bei mir definitiv öfter geben. Lieben Dank!
Schade, dass die Seite brach liegt. Ich schaue immer mal wieder rein ob es was Neues gibt, aber im August 2018 wurden die Updates wohl eingestellt. 🙁
Alicia meint
Hallo Flöckchen,
vielen Dank für deinen Kommentar! Freut mich, dass dir das Rezept gefallen hat 🙂
Wir arbeiten derzeit an einem Relaunch von figurbetont, daher ist es in letzter Zeit still geworden. Allerdings geht die Seite bald wieder mit frischem Content online!
Liebe Grüße,
Alicia