Keine Lust auf Sport? Solche Motivationstiefs kennt jeder.
Je länger die Pause, umso schwieriger wird es wieder anzufangen. Wer Sport bis dato nur passiv aus dem Fernsehen kennt, hat es umso schwieriger.
Klassischerweise ist der Beginn eines neuen Jahres der beliebteste Zeitpunkt, mit Sport anzufangen. Gerade nach der Völlerei Festtage ist die Motivation besonders hoch.
Leider sind die guten Vorsätze i.d.R. ebenso schnell verworfen, wie sie gefasst wurden.
In den Sommermonaten steigt nochmal der Druck, den Körper für Bikini oder Badehose in Form zu bringen. Nicht selten vergeht einigen aufgrund einer scheinbar nicht perfekten Strandfigur sogar der Lust auf Urlaub.
Eiweißshakes, Entwässerungstabletten und andere „Schlankmacher“ erleben jetzt einen regelrechten Boom. Frei nach dem Motto „Der Speck muss weg“ bedienen sich viele ungesunder Crash-Diäten, zu exzessiven Sportprogrammen und den beschriebenen Wundermitteln.
Nachteil: Die Lust an gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung ist nicht von Dauer. Kein Wunder, bei zu rigorosen Einschränkungen bei der Lebensmittelauswahl und viel zu intensiven Sporteinheiten.
Dabei könnte es doch so einfach sein: Ernährung dauerhaft umstellen und regelmäßig Sport treiben. Wer jetzt lediglich kurz vor dem Urlaub noch ganz schnell für die Bikini-Figur abspecken will, hat wenig Chancen auf eine dauerhafte Umstellung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten.
Um die Lust auf Sport zu entfachen, kann der bevorstehende Urlaub zwar eine Motivationsspitze sein, allerdings sollte es nach dem Urlaub auch weitergehen. Ansonsten droht der gefürchtete Jojo-Effekt.
Ich würde ja gerne, aber…
Ich habe keine Zeit, keine Lust, kein Geld oder, oder, oder…. Die Liste an Sportmuffel-Ausreden ist lang. Wer ehrlich zu sich selbst ist weiß: Außer Krankheit gibt es keine gute Ausrede für keinen Sport.
Selbst vielbeschäftigte Menschen finden irgendwie Zeit, sich körperlich zu betätigen. Sport ist eine Frage der Prioritäten. Anstatt darüber nachzudenken, warum es wieder nicht mit dem Sport geklappt hat, sollte man sich viel lieber fragen, wie man sich besser anspornen kann.
Und damit wären wir auch schon beim ersten Tipp für mehr Motivation beim Sport: Dem richtigen Motivationshintergrund.
Tipp 1: Sport ist mir wichtig, weil…
Es gibt Menschen, die wollen einfach keinen Sport treiben. Ihnen ist körperliche Aktivität nicht wichtig und daher verspüren sie auch kein schlechtes Gewissen, keinen Sport zu treiben. In dem Fall kann man als Außenstehender wenig tun. Schließlich ist es jedem selbst überlassen, ob und in welches Ausmaß er Sport treibt.
Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die sich immer wieder vornehmen, (mehr) Sport zu treiben, es aber nicht schaffen. Diese werden wiederum oftmals von ihrem schlechten Gewissen geplagt. Schließlich scheint ihnen Sport etwas zu bedeuten. Es wieder nicht geschafft zu haben, wird von ihnen als eine Art Niederlage wahrgenommen.
An diesem Punkt kann man gut ansetzen. Denn wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Dieser muss nur noch gefunden werden. Voraussetzung für mehr Motivation beim Sport ist der richtige Motivationshintergrund.
Warum ist mir Sport wichtig? Was erhoffe ich mir von mehr Bewegung? Eine fittere Figur, mehr Muskeln, eine bessere Gesundheit? Ist es mein persönlicher Wunsch mehr Sport zu treiben oder werde ich von Partner, Freunden, Familie, Kollegen oder anderen Außenstehenden gedrängt?
Die ehrliche Beantwortung all dieser Fragen hilft, sich über die eigenen Wünsche und Ziele bewusst zu werden, die man mit Sport realisieren möchte. Nur, wenn die Motivation aus einen selbst kommt, wird das Projekt Sport auch langfristigen Erfolg haben.
Warum? Weil man dann nicht mehr das Gefühl hat, Sport treiben zu „müssen“, sondern aus freien Stücken treiben zu „wollen“.
Tipp 2: Sofort losstarten!
Nicht lang warten, starten!
„Was du heute kannst besorgen, dass verschiebe nicht auf morgen.“
Wer sich fest vorgenommen hat, Sport zu treiben, sollte sofort losstarten. Es gibt keinen Grund, zu warten und den Vorsatz wieder auf die lange Bank zu schieben. Das endet nur wieder in Schuldgefühlen und neuen guten Vorsätzen.
Ebenso macht es keinen Sinn, solange zu warten, bis man endlich Lust auf Sport hat. Die Lust kommt nicht von allein.
Vielen fällt der Anfang schwer, weil sie die Mühe fürchten und nur an die Anstrengung denken. Doch jeder Sportmuffel sollte sich dessen bewusst sein, dass der Start das Allerschwierigste und auch negative Gedanken dazugehören können. Das ist aber völlig normal. Woher sollen Körper und Geist auch wissen, dass Sport gut tut und Glückgefühle beschert?
Positive Gedanken in Verbindung mit Sport müssen sich erst aufbauen. Mit der Zeit wird man das gute Gefühl nach dem Training mit der körperlichen Anstrengung verbinden und so die Motivation für regelmäßigen Sport aufbauen.
Doch dieser Prozess braucht Zeit und entsteht nicht über Nacht. Insofern sollte man sich durch regelmäßiges Training die Chance geben, Sport zu einer Gewohnheit zu machen.
Am Anfang gilt: Augen zu und durch. Der innere Schweinehund ist in der Startphase am hartnäckigsten, aber nicht unbezwingbar. Am schwierigsten ist es, sich überhaupt zum Sport aufzurappeln, die Sportsachen anzuziehen bzw. mitzunehmen und das Haus zu verlassen. Doch wer das geschafft hat, wird sein Trainingsprogramm mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch bis zum Ende durchziehen.
Insofern ist es entscheidend, genügend Willenskraft aufzubringen, um sich überhaupt zum Sport zu überwinden. Ist man bereits auf dem Weg, fällt das Durchhalten wesentlich leichter.
Wer sich also bewusst macht, dass akute Unlust am Anfang nichts Ungewöhnliches ist und mit viel Willenskraft, positiven Gedanken und Motivationshilfen dagegen angeht, wird die schwierige Startphase erfolgreich meistern.
Tipp 3: Hürden abbauen
Was hält mich eigentlich vom Sport ab? Oft sind es die Gewohnheiten des Alltags, die den Start in ein sportlicheres Leben nahezu unmöglich machen. Fest eingefahrene Rituale müssen erst gelockert und die Hürden des Alltags abgebaut werden.
Hilfreich ist es z.B. die Sporttasche bereits am Vortag zu packen, eventuell bereits ein Sportgetränk zu kaufen und die Tasche in den Flur zu stellen. So wird sie garantiert nicht übersehen.
Auch kann es helfen das Umfeld, spricht Familie, Freunde und Arbeitskollegen über die neuen Sportpläne zu unterrichten. Wenn alle bescheid wissen, dass man direkt nach der Arbeit zum Sport fährt, sinkt die Wahrscheinlichkeit, es sich doch noch anders zu überlegen.
Gerade zu Beginn kann die Offenheit mit den eigenen Plänen sehr hilfreich und die entscheidende Initialzündung sein. Der selbst aufgebaute Druck (Ich habe keine Wahl) bewirkt, dass man alles dransetzt, sich keine Blöße zu geben. Schließlich will man sich die nervigen Nachfragen – falls man doch nicht durchhält – nun wirklich ersparen, oder? Der Effekt ist besonders bei nicht allzu nahestehenden Personen (Kollegen, Bekannte) noch höher.
Je weniger Hürden den Weg zum Sportplan säumen, umso besser. Dann steht der körperlichen Aktivität praktisch nichts mehr im Weg und das Risiko, sich ablenken zu lassen oder auf den letzten Drücker doch noch die Lust zu verlieren, sinkt.
Gleichzeitig wird man weniger Motivation aufwenden müssen, um sich zum Sport aufzuraffen, schließlich ist der Weg zum Sporttreiben frei.
Tipp 4: Termine mit sich selbst
Sport ergibt sich nicht, Sport muss geplant werden.
Ebenso, wie andere feste Termine mit Geschäftspartnern, Kollegen, Freunden etc., sollten auch Termine mit sich selbst verbindlich gesetzt und eingehalten werden.
Am besten trägt man die Trainingstage und Trainingszeiten per Hand im Kalender ein – Das verstärkt den Termindruck und schafft einen verbindlicheren Charakter, als wenn man sich alles nur theoretisch im Kopf vornimmt.
Manchmal muss man lernen, diese Termine auch gegen unvorhergesehene Zwischenfälle zu verteidigen (so wie man es bei einem wichtigen Geschäftstermin wahrscheinlich auch tun würde). Familie und wahre Freunde werden dafür Verständnis haben.
Um nicht ständig in Zeitnot zu geraten, hilft es, andere Termine großzügiger anzusetzen und zwischen den einzelnen Terminen mehr Pufferzeiten einzubauen.
Wer lernt, sich selbst und den Sport ernst und wichtig zu nehmen, wird es leichter haben, das regelmäßige Training zu einem festen Bestandteil seines Lebens zu machen.
Tipp 5: Spaßfaktor steigern
„Sport ist Mord“ – Mit dieser oft zitierten Einstellung kommt man nicht weit. Wer sportlich am Ball bleiben will, muss Spaß am Sport entwickeln. Ein entscheidender Erfolgsfaktor dabei ist, die richtige Sportart für sich zu finden.
Viele zwingen sich ins Fitnessstudio oder zum Laufen mit der Folge, dass sie nicht lange dranbleiben. Mit Zwang und akuter Unlust kann das auch nichts werden. Je nach Typ sind unterschiedliche Sportarten erfolgsversprechend.
Die einen trainieren lieber an Geräten im Fitnessstudio, die anderen laufen gerne alleine ihre Runden um den See, wieder andere setzen auf Vereinssportarten. Ob Krafttraining, Joggen, Schwimmen, Handball, Yoga oder Tanzen – Die Auswahl an Sportarten ist riesig. Wer vieles ausprobiert, hat gute Chancen, eine Sportart zu finden, die wirklich Spaß macht. Bei Lust und Freude an der Bewegung kommt die Motivation von ganz alleine.
Welche die geeignete Sportart für einen selbst ist, muss jeder für sich herausfinden. Manchmal hilft es, sich an die Kindheit und Jugend zurückzuerinnern. Wer früher gerne Rollschuh gelaufen, geschwommen oder Fahrrad gefahren ist, hat womöglich auch heute noch viel Spaß daran.
Idealerweise verbindet man den Sport mit angenehmen Dingen, die man gerne tut. Wer z.B. gerne liest oder Fernsehen guckt, kann dies auch zu Hause oder im Fitnessstudio tun. Naturliebhabern, die sich gerne im Grünen aufhalten, wird es hingegen mit Outdoor-Sportarten viel leichter fallen, regelmäßig Sport zu treiben.
Damit die sportliche Aktivität nicht gleich mit einer halben Weltreise verbunden ist (was sich schnell negativ auf die Motivation auswirkt) kann man gezielt nach Sportmöglichkeiten in der Nähe des Wohn- oder Artbeitsortes suchen.
Frei nach dem Motto „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“ können kurze Wege die Lust auf Bewegung langfristig am Leben erhalten.
Tipp 6: Abwechslung statt Langeweile
Der Mix macht´s!
Monatelanges, monotones Training wirkt auf Dauer langweilig. Monotonie und Eintönigkeit sind es auch, die viele Sportmuffel davon abhalten, überhaupt erst mit dem Training anzufangen.
Fest steht: Langeweile ist der absolute Motivationskiller. Umso wichtiger ist es, den Trainingsalltag mit der nötigen Portion Abwechslung aufzupeppen.
Schon eine kleine Trainingsvariation, wie eine andere Laufstrecke, neue Kraftübungen oder die Inliner statt dem Fahrrad können wieder einen Motivationsschub bringen. Oder man probiert eine völlig neue Sportart, Trainingsform oder einen neuen Kurs im Fitnessstudio an.
Eine interessante Umgebung, neue Gesichter und andere Bewegungsabläufe treiben den Spaßfaktor nach oben. Auch gemeinsamer Sport mit einem Trainingspartner, in der Gruppe oder mit Musik im Ohr sind wirksame Mittel gegen die Monotonie.
Gerade das gemeinsame Training mit dem Partner, einem Freund oder im Sportverein verschafft zusätzliche Verbindlichkeit. Schließlich gibt es feste Treffen, die man nur ungerne aufgrund fadenscheiniger Begründungen absagen möchte.
Die Frage „Mache ich heute Sport oder nicht?“ steht somit gar nicht erst zur Diskussion. Dadurch fällt es wesentlich leichter, sich zu motivieren und durchzuhalten.
Auch die Alltagsbewegung gilt es nicht zu vernachlässigen. Damit Sport nicht mehr zur unangenehmen Pflicht wird, muss der Kopf auf Bewegung umprogrammiert werden. Dies schafft man durch regelmäßige Aktivitäten im Alltag, also z.B. Treppen statt Aufzug, Fahrrad statt Bus oder Spaziergang statt Kantine.
Mit der Zeit wird Bewegung zu einem natürlichen und selbstverständlichen Teil des Lebens. Aktive Personen haben generell mehr Spaß an unterschiedlichen Sportarten und sind motivierter bei der Sache – Ein wichtiger Faktor, um langfristig den inneren Schweinehund zu überlisten!
Tipp 7: Konkrete Ziele stecken
Wie wir gesehen haben, können die Motivationshintergründe für Sport unterschiedlich ausfallen. Je nach Sporttyp ergeben sich damit auch unterschiedliche Ziele.
Bei den Einen stehen optische Motive im Vordergrund. Sie möchten einfach schlanker werden, um wieder in schicke Sachen zu passen, im Bikini eine gute Figur abzugeben, eine schmalere Taille zu bekommen, sportlicher zu wirken und insgesamt einen fitteren Eindruck zu machen.
Ein erstrebenswertes Ziel könnte es z.B. sein, wieder in die alte Jeans zu passen, die schon seit Jahren im Kleiderschrank liegt. Da Optik und Wohlbefinden bei diesen Personen eine große Rolle spielen, sollte man sich auch beim Sport wohl in seiner Haut fühlen. Ein neues Sportoutfit oder schicke Sportschuhe können hier sehr motivierend wirken!
Die Anderen haben sich als Ziel gesetzt, mehr Kondition aufzubauen, gelenkiger zu werden, Muskeln aufzubauen oder sich körperlich wieder richtig fit zu fühlen. Hierbei steht weniger das äußere Erscheinungsbild, als vielmehr die körperliche Aktivität und Fitness im Vordergrund. Beispiele für mögliche Ziele wären in diesem Fall z.B. 30 Minuten am Stück zu laufen oder 3 kg Muskelmasse aufzubauen.
Ein drittes, ebenfalls wichtiges Ziel beim Sport ist die Gesundheit. Am besten ist es natürlich, man fängt vorsorglich mit regelmäßigen Sporteinheiten und einer gesunden Ernährung an und nicht erst, wenn es zu spät ist (z.B. bei Diabetes, erhöhten Blutfettwerten etc.).
Doch auch dann kann Sport helfen, die gesundheitliche Situation zu verbessern. Körperliche Aktivität hilft nicht nur dabei, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen, die Knochen zu festigen und die geistige Leistungsfähigkeit zu verbessern. Regelmäßiger Sport hellt auch das Gemüt (bei Depressionen) auf und bringt sogar das Sexualleben in Schwung.
Lohnenswerte Ziele zugunsten einer besseren Gesundheit könnten z.B. sein, dreimal wöchentlich eine Stunde walken zu gehen, mehr Salat, Gemüse und Obst zu essen oder die Süßigkeiten zu reduzieren. Wer bereits unter gesundheitlichen Beschwerden leidet, sollte vor der Umsetzung eines Sport- und Ernährungsplans einen Arzt hinzuzuziehen, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
Je nachdem, welcher Sporttyp man ist: Konkrete Ziele können bei der Umsetzung der sportlichen Vorsätze helfen. Wichtig: Die Ziele müssen realistisch sein.
Tipp 8: Realistisch bleiben!
Wer glaubt, binnen kurzer Zeit fünf Kleidergrößen zu verlieren, sich zum Marathonläufer zu mausern oder die Cholesterinwerte eines durchtrainierten 20-Jährigen zu erreichen, wird enttäuscht.
Zu Beginn des Trainings gilt: Langsam, aber stetig. Leichte, aber regelmäßige Trainingseinheiten sind wesentlich effektiver, als gelegentliche exzessive Sporteinheiten bis zur vollkommenen Erschöpfung. Der Körper wird es danken und auch der Spaß am Sport geht nicht so schnell flöten.
Wer dazu neigt, sich zu überschätzen, kann den Partner, Familie oder Freunde fragen, ob die gesteckten Ziele realistisch sind. Je besser die Person einen kennt, umso besser. Als Morgenmuffel ist es höchst unwahrscheinlich, sich zum Start des Sportprogramms vor der Arbeit zu einem zweistündigen Morgenlauf zu überwinden.
Ebenso wenig motivierend ist es, sich mit fitteren Trainingspartnern oder Fitnessstudio-Gängern mit Modelfigur zu vergleichen. Statt unnötigen Leistungsdruck aufzubauen, gilt es den Fun-Faktor zu steigern und sich auf die eigenen Ziele zu besinnen.
Warum möchte ich Sport treiben? Was ist mein nächsten (realistisches) Ziel? Und was kann ich konkret tun, um diesem Ziel näher zu kommen? All dies sollte man schriftlich festhalten, um so Schritt für Schritt den richtigen Zugang zum Sport zu finden.
Beispiele: Mittwochs eine Stunde Schwimmen, sonntags um den See laufen, nach 18 Uhr keine Süßigkeiten mehr Essen, kalorienfreie Getränke trinken etc. Auch wenn die Schritte (aus eigener Sicht) viel zu klein erscheinen mögen: Steter Tropfen höhlt den Stein. Jeder Schritt ist besser als keiner und jeder noch so kleine Schritt führt auch ans Ziel!
Schon kleine Veränderungen im Bewegungs- und Ernährungsverhalten können zu beachtlichen Erfolgen führen. Doch diese muss man auch wahrnehmen…
Tipp 9: Erfolge dokumentieren
Die meisten Menschen tendieren dazu, eher die Misserfolge zu sehen und Erfolgen zu wenig Aufmerksamkeit zu schenken.
Dabei sind Erfolge der Lohn für die harte Arbeit und nichts Selbstverständliches!
Man darf und sollte sich daher ruhig selbst auf die Schulter klopfen, sobald ein Trainingsziel erreicht wurde.
Ein Trainingstagebuch, in dem man seine exakten Trainingsdaten ist ideal zur Dokumentation der Trainingserfolge.
Je nach Trainingsziel kann dort über Zeit, Dauer, Art der Übungen, BMI, Gewicht, Bauchumfang etc. genau Buch geführt werden.
Vorteil: Neben dem Gewichtsverlust werden auch sportliche Fortschritte (z.B. längere Laufstrecken dank besserer Kondition) besser wahrgenommen. Dank solcher Motivationsschübe fällt das nächste Training umso leichter.
Wer möchte, kann parallel zur sportlichen Aktivität auch seine Ernährung dokumentieren. Einige führen ihr Tagebuch sogar online in Form eines Blogs. Die Tatsache, dass andere mitlesen und an den persönlichen Erfolgen teilhaben, schafft zusätzliche Verbindlichkeit. Schließlich will man sich nicht blamieren.
Andere messen ihre Körperdaten in regelmäßigen Abständen über spezielle Self-Tracking Programme im Internet und teilen ihre Ergebnisse in sozialen Netzwerken.
Erfasst werden kann alles, was über Apps, Pulsuhr, spezielle Armbänder, Stimmungsbarometer und anderen Hilfsmitteln, wie Onlinedienste und kabellose Geräte, gemessen werden kann. Ob Gewicht, Pulsschlag, Blutdruck, Blutzuckerwerte, gelaufene km, gestiegene Stockwerke oder die aktuelle Laune – Der eigene Körper ist eine nahezu unerschöpfliche Datenquelle.
Hintergrund der Selbstvermessung ist die Selbstoptimierung. Da Menschen sich i.d.R. schwer selbst einschätzen können, ermöglicht die Auswertung der Daten, Gewohnheiten oder bisher unbeachtete Zusammenhänge zu erkennen, es zu ändern und sich zu dem Menschen zu entwickeln, der man sein möchte. Durch das Bewusstsein, den eigenen Körper unter Kontrolle zu haben, kann ein allgemeines Hochgefühl entstehen, was zum Weitermachen motiviert.
Allerdings birgt das Self-Tracking auch Gefahren. Zum einen ist der Datenschutz im Internet löchrig, zum anderen können Messwerte auch fehlinterpretiert werden. Daher empfiehlt es sich vorsichtig mit sensiblen Informationen umzugehen und bestimmte Daten nur mit Freunden zu teilen. Auch die Interpretation der (gesundheitlichen) Messwerte ist bei einem erfahrenen Arzt meist besser aufgehoben, als in der Community.
Unabhängig davon, ob man seine Erfolge mit Stift und Papier oder mit Self-Tracking-Programmen dokumentiert – Hauptsache, man hält sich den Erfolg schwarz auf weiß vor Augen. Denn auf dem langen Weg zum großen Trainingsziel zählt jeder noch so kleine Schritt!
Tipp 10: Belohnungsanreize setzen!
Belohnungen stehen für Erfolg – wie eine Art Urkunde. Wer ein konkretes Trainingsziel erreicht hat, darf und sollte sich dafür auch belohnen. Voraussetzung ist natürlich, dass man sich vorher klare und nachprüfbare Ziele gesetzt hat, die zeitnah realisiert werden können.
Wurde das Ziel erreicht, gibt es eine Belohnung. Ob Kino- oder Restaurantbesuch, Wellnesstag, neues Sportoutfit oder neues Parfum – Jeder darf sich mit etwas belohnen, das ihm Freude bereitet. Die Belohnung sollte dabei in einem gesunden Verhältnis zur erbrachten Leistung stehen. Sprich: Für größere Erfolge (erster Halbmarathon, 10 kg abgenommen etc.) darf die Belohnung gerne größer ausfallen. Ob groß oder klein – Hauptsache die Belohnung findet statt.
Für einige mag ungewohnt und schwer sein, sich für einen scheinbar kleinen Erfolg selbst zu belohnen. Doch Belohnungen für erreichte Ziele tragen ein großes Stück zu anhaltender Motivation bei. Belohnungen als Rituale helfen, das neue Bewegungsverhalten zu verinnerlichen und zu automatisieren, also zur Gewohnheit zu machen.
Werden die positiven Effekt von regelmäßigem Sport erst am eigenen Leib spürbar, rücken Belohnungen immer mehr in den Hintergrund. Die Handlungsbereitschaft zum Sport kommt dann fast von allein, da die Motivation aus einem selbst kommt.
Dennoch braucht es weiterhin Durchhaltevermögen und Willenskraft, um langfristig am Ball zu bleiben. Regelmäßige Belohnungsanreize können das gewünschte Verhalten dennoch weiterhin positiv bestärken.
Fazit
Keine Lust auf Sport hatte wohl schon jeder einmal. Insbesondere Personen, die bisher unsportlich waren oder eine längere Trainingspause hatten, fällt der Anfang schwer. Das ist nicht ungewöhnlich, schließlich muss das neue Bewegungsverhalten erst verinnerlich werden und in eine Gewohnheit übergehen. Dies erfordert Zeit, Motivation und Durchhaltevermögen.
Wichtig ist vor allem, dauerhaft dabeizubleiben und Spaß am Sport zu entwickeln. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Wünschen und Trainingszielen kann helfen, das richtige Sportprogramm zu finden. Dabei gilt: Probieren geht über studieren. Statt sich irgendwelche Sportarten aufzuwingen, sollte man sich Zeit geben, herauszufinden, woran man wirklich Spaß macht.
Ob Walken, Tanzen, Zumba, Joggen, Klettern, Schwimmen, Boxen, Tennis oder Kraftsport – Die Auswahl an Sportarten ist riesig und bietet für jeden Sporttyp das passende Programm!
Konkrete, realistische und zeitnahe Trainingsziele sind wichtige Motivationshilfen, da sie die Erfolge der Anstrengung erst messbar machen. Feste (und verbindliche) Termine im Kalender und ein Trainingstagebuch helfen bei der Realisierung der gesteckten Trainingsziele. Mindestens ebenso wichtig, wie konkrete Ziele, sind auch Belohnungen, die das neue Bewegungsverhalten zusätzlich verstärken.
Letztendlich zielen die Analyse der persönlichen Motivationshintergründe, sowie Ziele und Belohnungen nur auf eines herab: Die Vorteile von Sport zu erkennen. Wer ständig glaubt, Sport treiben zu „müssen“, wird langfristig wenig Aussicht auf Erfolg haben. Ziel sollte es immer sein, regelmäßige Bewegung zu einem festen Bestandteil des Lebens zu machen, auf den man nicht mehr verzichten möchte.
Richtig ausgesetzt ist Sport nicht mehr Mord, sondern ein tolles Mittel, die Lebensqualität zu steigern. Mit Sport „darf“ man seiner Gesundheit etwas Gutes tun, Körper und Geist auf Trab bringen, Stress abbauen und ganz nebenbei Kalorien verbrennen.
Hat man erst einige Zeit durchgehalten hat, wird man die zahlreichen Vorteile von Sport zu schätzen wissen und realisieren, dass es mit Sport besser geht. Es ist nie zu spät, mit Sport anzufangen und das Bestmögliche für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden zu tun.
Wer motiviert, entspannt, realistisch und flexibel zu Werke geht, hat gute Erfolgsaussichten, sein Leben mit mehr Alltagsaktivität und regelmäßigem Training zu bereichern.
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