Lumumba, Glühwein und Punsch zählen zu den Klassikern auf dem Weihnachtsmarkt. Noch haben wir November, aber spätestens seitdem die Weihnachtsleckereien in allen Supermärkten ausliegen, ist klar: Der nächste Weihnachtsmarkt kommt bestimmt.
In Hamburg ist es Ende November soweit. Dann schwebt wieder täglich der fliegende Weihnachtsmann mit seinem Schlitten über den historischen Weihnachtsmarkt am Hamburger Rathaus. Wenn man dahin der Winter im hohen Norden angekommen ist, schmecken die heißen Getränke auch gleich viel besser.
Bislang war ich wenig mutig und habe zum klassischen Glühwein mit Amaretto gegriffen. Dabei hat der Weihnachtsmarkt viel mehr zu bieten. Und damit ist nicht nur Auswahl, sondern auch der Kaloriengehalt der Getränke gemeint.
Glühwein bewegt sich da im Mittelfeld, doch es geht auch wesentlich reichhaltiger, aber auch wesentlich kalorienärmer. Je nachdem, wie oft man auf den Weihnachtsmarkt geht und wie viel man trinkt, kommen da so manche Kalorien zusammen. Um nach Weihnachten die Frage zu vermeiden, wer in der Nacht die Kleidung enger genäht hat (auch Stretch hat seine Grenzen), ist es schon hilfreich zu wissen, was eigentlich in den trinkbaren Weihnachtsmarkt-Klassikern steckt.
Was sind also die fetten Kalorienbomben auf dem Weihnachtsmarkt? Und mit welchen Getränken bleibt die schlanke Linie verschont?
Die folgende Tabelle liefert eine schnelle Übersicht zum Kaloriengehalt der beliebtesten Weihnachtsmarkt-Getränke:
Kalorientabelle von Getränken auf dem Weihnachtsmarkt |
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Lumumba mit Sahne
Ein heißer Lumumba auf dem Weihnachtsmarkt erinnert an Kindertage, doch wer nicht aufpasst, dem bleiben auch die Kalorien noch in langer Erinnerung, nämlich auf den Hüften.
Vollmilch, Kakao, ein Schuss Rum, Weinbrand oder Amaretto, sowie eine hübsche Sahnehaube als königliche Krönung obendrauf machen insgesamt fette 356 Kalorien!
Damit ist das nach Patrice É. Lumumba benannte alkoholisches Mischgetränk in der ersten Liga der Kalorienbomben angekommen.
Da der süße Kakao den Alkoholgeschmack überdecken kann, ist die Gefahr für Schokoliebhaber groß, einen über den Durst zu trinken und das Kalorienkonto auszureizen. Dabei decken bereits drei Gläser Lumumba etwa die Hälfte des Kalorienbedarfs eines Erwachsenen- und die sind schnell getrunken…
Eierpunsch
Hört sich lecker an, ist es auch. Wenn da nicht ein kleines Problem mit der folgenden Rechnung wäre. Denn was machen:
Punsch + Eier + Sahne + Milch + Zucker + Rum = ?
Genau, eine köstlich leckere, aber leider fette Kalorienbombe! Wenn man das Ziel verfolgt, auf dem Weihnachtsmarkt dick zu werden, dann ist Eierpunsch genau die richtige Wahl.
Ok, dem unschuldigen Ei kann man ja noch einige positive Eigenschaften abgewinnen. So sind Eier reich an essenziellen Fettsäuren und Mineralstoffen, wie Kalium, Calcium, Eisen, Zink, Selen und enthalten bis auf das Vitamin C fast alle Vitamine.
Das war´s dann aber auch schon. Es gibt unzählige Eierpunsch-Rezepte, die sich in Zutaten, Gewürzen, Zubereitung und Alkoholgehalt stark unterscheiden können. Grundsätzlich ist Eierpunsch eine Punsch-Variante, der steif geschlagenes Eiweiß und mit Eigelb vermischtes Rum zugesetzt werden.
Klassische Eierpunsch-Rezepte zum Selbermachen bestehen aus Weißwein, Eierlikör, Schlagsahne, (Kandis)-Zucker, Gewürzen, wie Vanille und Zimt, Rum und zum Teil auch Organgensaft.
Der Kreativität bei der Zubereitung sind somit keine Grenzen gesetzt. Dank seines herrlich süffigen Geschmacks ist der Eierpunsch durchaus lecker, schlägt pro Glas (200 ml) allerdings durchschnittlich mit stolzen 315 Kalorien zu Buche. Je mehr Eier, Zucker und Sahne das Gemisch enthält, umso reichhaltiger wird der Eierpunsch kann je nach Rezeptur schnell die 400-Kalorien-Marke pro Glas knacken.
Da ein Glas bekanntlich nicht sonderlich lange vorhält, sollte man sich vorher überlegen, zu einer kalorienärmeren Alternative zu greifen.
Lumumba ohne Sahne
Auch bei der Lumumba-Variante ohne Sahnehaube sorgen Vollmilch, Kakao und der typische Schuss Rum, Amaretto, Cognac oder Brandy für immer noch satte 296 Kalorien.
Schuld daran ist vor allem die heiße Mischung aus Vollmilch und Schokolade, bzw. Kakao, welche die Basis eines jeden Lumumba-Getränks ist. Kalorienärmer wird es, wenn man der Vollmilch-Kakao-Mischung zu fettarmer Milch greift oder eine heiße Schokolade auf Wasser-Basis zubereitet. Auf dem Weihnachtsmarkt kann man die Zubereitung zwar nicht direkt beeinflussen, dafür bei Unsicherheit aber ruhig nachfragen, wie der Lumumba zubereitet wurde.
Glögg
Herrlich skandinavisch und etwas kalorienärmer, als beim Eierpunsch, wird es beim Glögg. Nicht zuletzt dank IKEA ist das skandinavische Heißgetränk auch hierzulande der Renner auf dem Weihnachtsmarkt.
Dabei kommen Glühwein-Fans beim Glögg voll auf ihre Kosten, denn hierbei handelt es sich um einen besonders starken Glühwein, der mit klarem Schnaps in Form von Wodka oder Korn, teilweise auch Rum, angereichert wird.
Charakteristisch für den Glögg sind jedoch die vielen Gewürze, mit denen der Glühwein aromatisiert wird. Zimtstangen, Gewürznelken, Kardamomkapseln und Ingwer sorgen für den besonderen Geschmack.
Die Zugabe von Zucker, sowie das traditionelle Servieren mit Rosinen und Mandeln machen den Glögg jedoch besonders kalorienreich. Ein Glas (200 ml) bringt es so durchschnittlich auf 287 Kalorien.
Eggnog
Der Eggnog ist eine amerikanische Variante des Eierpunsches und wird aus Eiern, Milch und/oder Sahne, Zucker, sowie Whisky, Rum oder Cognac zubereitet und mit geriebenem Muskat gewürzt.
Ähnlich wie beim Eierpunsch gibt es auch beim Eggnog viele unterschiedliche Mischungen. Je nach Menge der Basiszutaten kann der Kaloriengehalt stark schwanken.
Je mehr Eier und Zucker das Getränk enthält, umso reichhaltiger wird es. Auch der Fettgehalt der Milch spielt eine Rolle. Wer zu fettarmer Milch greift, kann pro Glas zumindest einige Kalorien einsparen.
Sahne statt Milch und Sahnehaube hingegen katapultieren den Eggnog auf die Hitliste der Kalorienbomben auf dem Weihnachtsmarkt. So weist ein Eggnog durchschnittlich 270 Kalorien pro Glas (200 ml) auf.
Feuerzangenbowle
Obwohl sie die Bezeichnung „Bowle“ enthält, ist das durch den Film „Die Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann aus dem Jahr 1944 bekannte Getränk eine Punsch-Variante.
Im Gegensatz zu einer typischen Bowle, die mit Weißwein zubereitet und kalt getrunken wird, benötigt man für die heiße Feuerzangenbowle viel Rotwein und Branntwein. Dieser wird zusammen mit Gewürznelken, Zimtstangen, Sternanis, sowie Zitronen- und Orangenschalen in einem geeigneten Gefäß erhitzt.
Anschließend wird ein Zuckerhut auf gelochtes Blech, die sogenannte „Feuerzange“ gelegt, die dem Weihnachtsmarkt-Klassiker auch ihren Namen gibt. Achtung: Jetzt wird es hochprozentig! Denn der Zuckerhut wird mit braunem Rum (mit mindestens 54 Prozent Alkoholgehalt) beträufelt, bis er vollständig getränkt ist und anschließend angezündet.
Der karamellisierte Zucker, der in den warmen Rotwein tropft verleiht der Feuerzangenbowle seinen einzigartigen Geschmack.
Während trockener Rotwein mit durchschnittlich 66 Kalorien kalorienmäßig noch recht bescheiden daherkommt, trumpft hochprozentiger brauner Rum mit stolzen 312 Kalorien auf. Das Verhältnis Rotwein-Rum spielt daher auch bei der Kalorienbestimmung der Feuerzangenbowle eine große Rolle. Je mehr Umdrehungen das Ganze hat, umso stärker wird das Kalorienkonto belastet.
Durchschnittlich kann man bei der Feuerzangenbowle von mindestens 254 Kalorien pro Glas (200 ml) ausgehen.
Glühwein mit Schuss
Ein schöner Glühwein mit Schuss ist DER Klassiker auf dem Weihnachtsmarkt und war bis jetzt auch mein Standard-Getränk, vor allem mit Amaretto. Auch hierbei handelt es sich um warmen Rotwein, der mit reichlich Zucker gesüßt und mit verschiedenen Gewürzen, wie Zimt, Nelken, Sternanis und Zitronenschale aromatisiert wird.
Glühwein darf nicht über 78 °C erhitzt werden, da sonst der Alkohol verdampft und sich der Geschmack verschlechtert. Apropos Geschmack: Damit auch der Billig-Glühwein im Tetra-Pack oder in übergroßen Flaschen gut schmeckt, wird Massenweinen niederer Qualität häufig viel Zucker beigemischt. Den Gütemangel des verwendeten Weins kann man damit vielleicht kaschieren, Körper und Kopf erkennen das satte Zuckerplus sofort.
So steigt das süße Heißgetränk ziemlich schnell zu Kopf und ist damit der ideale Begleiter, wenn man spät abends Weihnachtslieder grölend den Heimweg antreten will.
Der Mindestalkoholgehalt bei Glühwein beträgt 7 Prozent, der Extra Schuss sorgt nicht nur für eine höhere Umdrehungszahl, sondern auch für eine Extra Portion Kalorien. Ein Becher Glühwein mit Schuss (200 ml) enthält beachtliche 247 Kalorien.
Da Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt ein Massenprodukt ist, muss man wohl oder übel von einer eher niedrigeren Qualitätsstufe des Weins und einer hohen Zucker-Beigabe ausgehen. Bessere Qualitäten erhält man meist nur, wenn man den Glühwein selbst herstellt und einen schweren Südwein gehobener Qualität entsprechend würzt und gar nicht oder nur wenig süßt.
Aber auf dem Weihnachtsmarkt schmeckt es nun mal dank der weihnachtlichen Atmosphäre und der bibbernden Kälte gleich doppelt so gut…
Irish Coffee
Mit kalorienfreiem Kaffee geht die Zubereitung des Irish Coffe los, nur leider geht sie nicht ebenso figurfreundlich weiter. Denn Zucker, Irischer Whiskey und eine Portion leicht angeschlagene süße Sahne machen diese Kaffeespezialität nicht gerade zum Freund der schlanken Linie. Ganz zu schweigen von der Raspelschokolade, die oftmals als Topping dazukommt.
Ein Glas (200 ml) dieser süß-sahnigen Mischung enthält etwa 238 Kalorien. Das schlürfen des heißen Kaffees durch die kühle Sahnehaube hindurch ist sicherlich ein erfreuliches Erlebnis, der Gang auf die Waage hingegen weniger… Je üppiger die Sahnehaube, umso höher die Kalorien.
Wesentlich kalorienärmer wird der Irish Coffee ohne Sahne. Denn gesüßter Kaffee mit Schuss bringt es nur noch auf magere 89 Kalorien. Allerdings ist es dann kein Original Irish Coffee mehr…
Met (Honigwein)
Heißer Met, auch Honigwein genannt, wird aus Honig und Wasser hergestellt. Wow, das hört sich ja richtig gesund an! Durch den Gärungsprozess wandelt sich der im Honig enthaltenen Zucker jedoch in Alkohol um, und geben dem Met seinen typischen Geschmack. Der Alkoholgehalt des Honigweins liegt üblicherweise zwischen 11 und 16 Vol.-%.
Ob der Met nun hell oder dunkel ausfällt, hängt von der Honigsorte ab. Häufig wird der dunklere, bzw. farblich intensivere Met als hochwertiger eingestuft, doch die Farbe und Helligkeit lässt nicht unmittelbar auf die Qualität schließen. Eine dunklere Farbe lässt sich nämlich anstelle von teurem dunklen Honig auch mit Zuckercouleur oder Karamell herstellen.
Die Honig-Aromen, verschiedene Gewürze, Früchte und Fruchtsäfte (z.B. Äpfel und Apfelsaft) verleihen dem Met seinen besonderen Geschmack und machen ihn auch auf dem Weihnachtsmarkt zu einem beliebten Heißgetränk. Met, der mit Kirschen vergoren oder mit Kirschsaft vermischt wurde, wird auch als „Wikingerblut“ bezeichnet. Aromatisiert mit einer scharfen Gewürzmischung spricht man dann von „Drachenblut“.
Ein Glas (200 ml) des süffigen Heigetränks enthält 220 Kalorien.
Heißer Caipirinha
Ist denn schon Sommer? Der heiße Caipi ist DER Stilbruch auf dem Weihnachtsmarkt, mutiert aber dank seiner Beliebtheit auch bei winterlichen Temperaturen zum Kultgetränk.
Die leckere Alternative zu Glühwein & Co, beinhaltet Limetten, braunen Zucker und Cachaca. Allein die Eiswürfel werden durch heißes Wasser ausgetauscht und so schmeckt der weihnachtliche Caipirinha nach heißer Limette mit Alkohol.
Von den Kalorien ändert sich dabei kaum etwas. Ob an der Strandbar oder auf dem Weihnachtsmarkt – Ein Glas (200 ml) heißer Caipirinha enthält etwa 216 Kalorien.
Glühwein ohne Schuss
Ob rot oder weiß – Ein Glühwein ohne Schuss spart etwa 37 Kalorien und bringt es pro Glas (200 ml) auf nur noch 210 Kalorien.
Auf den ersten Blick mag sich eine Ersparnis von 37 Kalorien nicht viel anhören, doch die Menge macht´s. Wer regelmäßig über den Weihnachtsmarkt und es nicht bei nur einem Glas Glühwein belässt, kann über die Weihnachtszeit so manche Kalorien einsparen, wenn er auf den Extra Schuss verzichtet.
Übrigens ist neben dem klassischen roten Glühwein auch die weiße Variante einen Versuch wert! In Norditalien ist der weiße Glühwein sogar beliebter, als sein roter Verwandter und überzeugt durch seinen frischen und leichten Geschmack. Also die ideale Variante für alle Weißwein-Fans!
Punsch
Punsch kommt ursprünglich aus Indien und bedeutet „fünf“, was auf die fünf Zutaten Arrak, Zucker, Zitronen, (schwarzer) Tee oder Wasser und Gewürze zurückzuführen ist. Mit Zitronensaft, Wasser, bzw. Tee und Gewürzen und Zucker wäre der Punsch nahezu kalorienfrei, aber leider kein Punsch mehr. Erst Zucker und Alkohol machen den Punsch zu einem süffigen Mixgetränk.
Gewürze, Sternanis, Vanilleschoten, Orangen, und Ingwer verleihen das typische würzig-intensives Punsch-Aroma, welches immer mit einem Hauch Zitronensaft oder abgeriebener Zitronenschale, verfeinert wird.
Anstelle des traditionellen Reisbrandweins Arrak, greift man inzwischen auch gerne zu Rum, Weinbrand oder Wein. Der in älteren Rezepten vorgeschriebene Zitronensaft wird mittlerweile auch durch Ananas-, Grapefruit- und Orangensaft ersetzt.
Mit 207 Kalorien pro Glas (200 ml) ist der Punsch im Vergleich zu den bekannten Varianten Feuerzangenbowle und Eierpunsch ein kalorienarmer Vertreter.
Heiße Schokolade
Ein Lumumba hat es dank einer fetten Portion Vollmilch, Kakao, Schlagsahne mit oder ohne Schuss in sich. Dabei ist eine schöne Tasse heißer Schokolade bei kalten Temperaturen etwas Herrliches!
Doch es geht auch wesentlich kalorienärmer. Ohne Alkohol und Sahne enthält eine Tasse heiße Schokolade (200 ml) mit Vollmilch (3,5 Prozent Fett) und Trinkschokolade „nur“ rund 185 Kalorien. Nimmt man anstelle Vollmilch die fettarme Milch mit 1,5 Prozent Fett, ergibt eine Tasse lediglich 155 Kalorien.
Richtig kalorienarm wird es, wenn man anstelle von Milch eine heiße Schokolade auf Wasserbasis zubereitet. Dann schrumpft eine Tasse auf magere 78 Kalorien herunter. Mit hochwertigem (stark entölten) Kakaopulver und Süßstoff oder Stevia als Ersatz für Zucker wird die heiße Schokolade sogar Diät-geeignet.
Aber man muss es ja nicht gleich übertreiben, schließlich soll der Genuss nicht auf der Strecke bleiben. Wer auf dem Weihnachtsmarkt die Sahne weglässt, hat bereits etwa 60 Kalorien eingespart, ohne Schuss ist die Kalorienersparnis gleich doppelt so hoch!
Grog
Die Briten sind ja bekanntlich hart im Nehmen und das sieht man auch in dem aus Großbritannien stammenden alkoholischen Heißgetränk Grog. Ein bekannter Spruch über die Zubereitung sagt bereits alles:
„Rum muss, Zucker darf, Wasser kann (alles verderben).“
Die Entstehungsgeschichte des Grog geht bis ins 17. Jahrhundert zurück, als in der Karibik mit Wasser verdünnter Rum getrunken wurde. Eine Legende über die Geschichte des Grog besagt, dass im 18. Jahrhundert Matrosen ihre tägliche Ration Rum erhielten, was zu Disziplinlosigkeit und Trunkenheit führte. Um das verdorbene Trinkwasser auf den langen Schiffsreisen genießbar zu machen, kam man auf die Idee, dieses mit Rum zu vermischen. Später wurde das Getränk auch mit Zucker und Limettensaft versetzt.
Bis heute erfreut sich der hochprozentige Grog vor allem im Norden großer Beliebtheit. Die Zubereitung ist denkbar einfach: Wasser erhitzen, Zucker dazugeben, um den Grog süffiger zu machen, mit 54%iger Rum aufgießen und je nach Geschmack mit einen Spritzer Zitrone oder Limette aromatisieren.
Neben der Original-Rezeptur mit Rum wird in den zahlreichen Grog-Varianten auch zu Arrak, Weinbrand, Whiskey, Rotwein oder Tequila gegriffen. Obwohl der Spirituosen-Anteil bei einem Original Grog höher, als der Wasser-Anteil liegt, kommt ein Grogglas (200 ml) dank des niedrigen Zuckergehalts auf 168 Kalorien und zählt damit zu den kalorienärmeren Getränken auf dem Weihnachtsmarkt.
Glühmost
Als Glühmost bezeichnet man in Österreich einen heißen Apfelwein, der mit Zucker oder Honig gesüßt und weihnachtlichen Gewürzen, wie Zimstangen, Gewürznelken, Zitronenscheiben und Sternanis verfeinert wird.
Die Zubereitung des Glühmost ähnelt der des Glühweins, nur dass anstelle von Wein Most (gegorener Apfelsaft) verwendet wird. In der Regel wird Glümost aus Apfelmost hergestellt, in einigen Regionen wird aber auch Birnenmost oder Mix aus Apfel- und Birnenmost verwendet.
Mit durchschnittlich 6,0 Vol.-% enthält der Glühmost allerdings nur etwa halb so viel Alkohol, wie Glühwein oder Punsch. Dadurch ist er wesentlich leichter und kann in größeren Mengen genossen werden.
Der herrliche Apfelduft und die typischen Glühweingewürze machen den Glühmost nicht nur in Österreich, sondern auch auf deutschen Weihnachtsmärkten zu einem beliebten Getränk.
Der geringere Zuckeranteil sorgt beim Glühmost für einen herberen Geschmack, aber zusammen mit dem geringeren Alkoholanteil auch für weniger Kalorien, als beim Glühwein. Eine Tasse bringt es auf 148 Kalorien. Wer sich einen Extra Schuss genehmigt, kann rund 60 Kalorien draufschlagen.
Jagertee
Jagertee, auch „Jagatee“ oder „Jägertee“ ist eine typisch österreichische Spezialität und ist den meisten aus dem Ski- oder Wanderurlaub in Österreich bekannt, wo er auf Berghütten serviert wird. Namensgebend für das heiße Getränk waren frierende Jäger, Förster und Waldarbeiter, die sich bei winterlichen Waldarbeiten mit einem Getränk aus kochendem Teewasser, Obstler und Kräutern aufgewärmt haben. Heute wird der Jagertee i.d.R. aus Schwarzem Tee und Inländer-Rum und teilweise mit Gewürzen aromatisiert zubereitet.
Der Jagertee ist laut EU-Richtlinie ein Produkt mit geographischer Angabe. Dadurch, dass sich Österreich die Produktionsrechte des Jagertees beim EU-Beitritt exklusiv zusichern ließ, muss die Herstellung in Österreich erfolgen und Inländer-Rum enthalten sein.
Da der Jagertee mittlerweile auch auf deutschen Skipisten und Weihnachtsmärkten ein willkommener Launemacher ist, die Rechte der Produktion des Jagertees allerdings exklusiv bei den Österreichern liegen, müssen sich deutsche Hersteller, trotz identischer Zutaten und Zusammensetzung, Alternativbezeichnungen überlegen. Hierzulande ist der Jagertee unter den Namen, „Hüttentee“ oder „Förstertee“ bekannt.
Ein heißer Jagertee bringt es auf stolze 12 bis 15 Vol.-% und da er traditionellerweise nur aus Schwarztee und Inländer-Rum besteht, ist es auch der Alkohol, der alleine für die Kalorien verantwortlich ist. So bringt es ein Glas Jagertee (200 ml) auf lediglich 104 Kalorien.
Aber Vorsicht! Auf dem Weihnachtsmarkt wird der Jagertee oftmals mit Zucker nachgesüßt. Neben dem Original Jagertee Rezept kommen in den zahlreichen Variationen auch trockener Rotwein und/oder Weißwein, sowie Orangen- und Zitronensaft zum Einsatz, die für zusätzliche Kalorien sorgen.
Alternativ zur Skipiste kann man sich die österreichische Après-Ski-Spezialität auch bei einem langen Spaziergang über den Weihnachtsmarkt direkt wieder abtrainieren. Andere Teesorten, wie z.B. Früchtetee und weihnachtliche Gewürze, wie Zimtstangen und Gewürznelken hingegen bleiben kalorienfrei.
Heißer Apfelwein
Heißer Apfelwein ist nicht nur die traditionelle Basis für die Zubereitung von Glühmost – Zusammen mit seinen moussierenden Varianten Apfelschaumwein oder Apfelsekt kann er auch pur genossen werden. Je nach Herstellungsweise wird häufig auch die französische Bezeichnung Cidre oder die englische Bezeichnung Cider verwendet.
Mit nur 96 Kalorien pro Glas (200 ml) zählt der heiße Apfelwein zu den kalorienarmen Getränken auf dem Weihnachtsmarkt. Das ist jedoch nur dann der Fall, wenn er ohne extra Süße in Form von Zucker oder Honig auskommt, da dies wieder der Zubereitung von Glühmost gleichen würde. Auch ein Extra Schuss Rum, Calvados oder Amaretto sorgt für eine höhere Kalorienbilanz.
Auch bei den Begriffen“Glühmost“, „Heißer Apfelwein“ und „Hot Cider“ muss man aufpassen. In den USA ist ein Apple Cider z.B. ein ungesüßtes, nicht alkoholisches Getränk aus Äpfeln, also wäre ein Hot Cider einfach ein ungesüßter warmer Apfelsaft.
Zwar haben ein purer heißer Apfelwein, Apfelschaumwein oder Apfelmost weniger Kalorien, als ein Glühmost, doch auf dem Weihnachtsmarkt muss man davon ausgehen, dass auch ein „Heißer Apfelwein“ mit Extra Zucker gesüßt wurde, sodass es in den meisten Fällen auf ähnlich viele Kalorien hinausläuft, wie beim Glühmost. Im Zweifelsfall einfach nachfragen!
Alkoholfreier Früchtepunsch
Als Früchtepunsch bezeichnet man i.d.R. einen alkoholfreien Glühwein, der anstelle von Rotwein mit Tee und verschiedenen Fruchtsäften als Grundlage zubereitet wird. Gewürze, wie Zimt, Sternanis und Nelken, sorgen auch ohne Alkohol für den typischen Glühwein-Geschmack.
Die Kombination aus Schwarztee, Orangensaft, Nelken und Zimt wird hierzulande auch „Autofahrerpunsch“ genannt, ist Früchtetee oder Fruchtsaft die Basis, spricht man vom süßeren Kinderpunsch oder Kinderglühwein.
Die Zubereitungsarten eines alkoholfreien Früchtepunschs sind vielfältig und demnach kann auch der Kaloriengehalt je nach Zutaten stark schwanken. Je höher der Fruchtsaftanteil ist und je mehr Zucker oder Honig verwendet wird, umso mehr Kalorien enthält der Früchtepunsch. Wird der Früchtepunsch nur aus Fruchtsäften zubereitet, ist er aufgrund des hohen Fruchtzuckeranteils meistens süß genug, sodass man nicht mehr nachsüßen muss. Ein Glas (200 ml) alkoholfreier Früchtepunsch enthält so durchschnittlich 93 Kalorien.
Wesentlich kalorienärmer wird es, wenn man kalorienfreien Tee, also Schwarztee oder Früchtetee als Grundlage nimmt und den Anteil der Fruchtsäfte reduziert. Denn 100 ml Fruchtsaft enthalten je nach Sorte zwischen 40 und 70 Kalorien. Besonders kalorienreich sind Traubensaft (71 Kalorien pro 100 ml), Johannisbeernektar (68 Kalorien pro 100 ml) und Banansaft (58 Kalorien pro 100 ml), während Acerolasaft mit 22 Kalorien, Himbeersaft mit 28 Kalorien und Holunderbeersaft mit 38 Kalorien zu den kalorienärmeren Fruchtsäften zählen.
Nimmt man auf einen Liter Tee nur etwa 300 ml Fruchtsäfte, enthält ein Glas (200 ml) nur noch magere 22 Kalorien und ist damit wohl eines der kalorienärmsten Getränke der Vorweihnachtszeit.
Ob man dieses Diät-Gemisch allerdings auf dem Weihnachtsmarkt erhält, ist wohl mehr als fraglich…
Fazit zu den Getränken auf dem Weihnachtsmarkt
Auf dem Weihnachtsmarkt lauert bei den Getränken so manche Kalorienfalle, der man sich nicht immer sofort bewusst ist. Besonders verhängnisvoll wird es, wenn man neben den ganzen Leckereien vergisst, was man bereits getrunken hat und die Kalorienbilanz so unbemerkt in die Höhe schnellt.
Die Kalorienaufstellung der beliebten Weihnachtsmarkt-Klassiker soll keineswegs die Lust auf den Weihnachtsmarkt schmälern, sondern vielmehr ein Bewusstsein dafür schaffen, weshalb die Hose nach Silvester wieder kneifen könnte. Niemand soll asketisch leben, aber wer schlemmen und auf Alkohol nicht verzichten möchte, sollte sich der Kalorien bewusst sein und gegebenenfalls vor- oder nacharbeiten.
Ich liebe den Weihnachtsmarkt und könnte mich eigentlich in jede Bude reinsetzen. Und wenn ich schon mal da bin, möchte ich auch auf Alkohol ungern verzichten. Bislang habe ich immer zum Glühwein mit einem Schuss Amaretto gegriffen, doch mittlerweile werde ich auch mal mir bislang unbekannte Alternativen, wie Glühmost oder Heißen Apfelwein probieren. Auch ein Früchtepunsch (dann aber mit Schuss 😉 wäre durchaus einen Versuch wert.
Der Weihnachtsmarkt lockt mit lauter süßen Leckereien und herzhaften Kalorienbomben, bei denen wie immer gilt: Die Menge macht´s. Wer einmal im Monat auf den Weihnachtsmarkt geht und zwei Lumumba mit Sahne trinkt, wird sich keine Sorgen machen müssen. Bei einem täglichen Besuch hingegen, könnte man schon schauen, mit welchen Getränken man das tägliche Kalorienkonto möglichst nicht jeden Tag aufs Neue ausreizt.
Auf dem Weihnachtsmarkt kann man leider nicht in die Zubereitung der Getränke eingreifen. Da es sich allerdings um Massenprodukte handelt, kann man schon davon ausgehen, dass dem Geschmack i.d.R. mit jeder Menge Zucker nachgeholfen wurde.
Zuhause hingegen, kann man die Zubereitung direkt beeinflussen und weiß genau, was drin ist. Milch, Sahne, Fruchtsäfte, Zucker und Honig, sowie Alkohol und vor allem Spirituosen sind dabei die Kalorien-Bringer. Kalorienfreie. bzw. kalorienarme Zutaten sind hingegen selten zu finden. Neben Wasser gehören dazu vor allem Tee und Gewürze.
Wer auf die schlanke Linie achtet, kann anstelle von Zucker oder Honig auch zu Alternativen, wie Süßstoff oder Stevia greifen. Glühwein oder Punsch kann man mit Tee strecken und kalorienärmer machen. Früchtepunsch wird ebenfalls durch einen hohen Teeanteil und/oder kalorienarme Fruchtsäfte wesentlich leichter. Wer auf Alkohol nicht verzichten möchte, finden mit Glühwein-Tee und einem Schuss Rum, Amaretto, Cognac & Co. eine kalorienarme Alternative.
Auch für Kakaoliebhaber geht es figurfreundlich. Anstelle von Vollmilch, gezuckertem Kakaopulver und Sahne kann man den Kakao auf Wasserbasis zubereiten. Wer nicht zu einer fertigen Heißen Schokolade oder Kakaomischung greift, sondern entöltes Kakaopulver nimmt und mit Süßstoff oder Stevia süßt, spart zahlreiche Kalorien ein. Ein Schuss fettarme Milch, Sojamilch machen diese Kakao-Variante auch mit Schuss zu einer wahren Light-Version.
Bei der Eigenherstellung von Weihnachtsmarkt-Getränken geht es also auch leichter! Man muss nur ein bisschen kreativ sein und Mut zum Probieren haben. Wichtig ist vor allem, dass es überhaupt schmeckt und für einen selber eine Alternative darstellt.
Ich persönlich greife gerne auf den Glühwein-Tee oder andere weihnachtliche Teesorten zurück, die mit einem Schuss Amaretto ebenso lecker sind, wie ein Glühwein. Natürlich kann man sich seinen Tee mit Zimt, Nelken, Sternanis, Vanille, Zitronen, Orangen (oder Glüh-Fix) auch selbst weihnachtlich aromatisieren. Denn letztendlich sind es doch vor allem die leckeren Weihnachts-Gewürze, die uns jeder Jahr aufs Neue in ihren Bann ziehen und Lust auf mehr machen ;)!
Saskia Ehlers meint
Läufst du denn nur durch die Gegend und zählst Kalorien???
Alicia meint
Hey Saskia,
manchmal gehe ich auch. Beim Laufen übersieht man schnell die ein oder andere Kalorie…
Viele Grüße,
Alicia
Evi meint
Haha, klasse Antwort! 😀