Übergewicht, Untergewicht, Normalgewicht und Idealgewicht – Es gibt zahlreiche Gewichtsklassen, die in ihren feinen Unterkategorien bei so manchem für Kopfzerbrechen sorgen. Ist mein Gewicht normal? Bin ich vielleicht zu dick? Sollte ich abnehmen, obwohl ich mich eigentlich ganz wohl in meinem Körper fühle? Oder kann ich trotz Idealgewicht noch ein paar Pfunde verlieren?
All das sind Gewichtsfragen, mit denen sich wohl schon jeder mindestens einmal in seinem Leben beschäftigt hat. Die Waage als stetiger Begleiter kann – je nach Anzeige – sowohl Freund, als auch Feind sein und den Tag mit einer vollen Ladung guter Stimmung versüßen oder die Laune aber erbarmungslos niederschmettern.
Doch was ist überhaupt das „richtige“ Gewicht? Das ist gar nicht so leicht herauszufinden. Die Waage gibt zwar das Körpergewicht an, allerdings keine quantitative Bewertung in Bezug auf die Körpergröße. Hierfür existieren zahlreiche Bemessungsformeln, die zur Ermittlung des Normal- und Idealgewichts, sowie von Unter- und Übergewicht beitragen. Anhand dieser kann man sein aktuelles besser einschätzen und überprüfen, ob man Idealgewicht hat.
Zu den bekanntesten Indizes zur Berechnung des Idealgewichts zählen der Broca-Index und der Body Mass Index (BMI).
Idealgewicht berechnen mit der Broca-Formel
Der Broca-Index wurde vor über 150 Jahren von dem französischen Anthropologe und Arzt, sowie Namensgeber Paul Broca und dient in erster Linie als Maß zur Berechnung des Normalgewichts. Die „Formel“ ist äußerst simpel und definiert allein anhand der Körpergröße in cm ein Normalgewicht für gesunde Erwachsene.
Normalgewicht nach Broca:
Normalgewicht (in kg) = Körpergröße (in cm) – 100
Der Vorteil an dieser Berechnung des Normalgewichts liegt in ihrer Einfachheit. Man kann das Normalgewicht problemlos ohne Taschenrechner schnell und einfach im Kopf ausrechnen. Das Normalgewicht entspricht dabei dem Standardgewicht für eine Person ihrer Größe. Wird das Normalgewicht überschritten, beginnt bereits der Bereich des Übergewichts. Nach Einschätzung von Broca ist man übergewichtig, wenn das Körpergewicht 10 Prozent über dem Normalgewicht liegt.
Neben der ursprünglichen Formel für das Normalgewicht nach Broca lässt sich in einem weiteren Schritt auch das Idealgewicht berechnen. Bei der folgenden Formel wird im Vergleich zur Berechnung des Normalgewichts nach Geschlecht unterschiedenen.
Idealgewicht nach Broca:
Bei Frauen:
Idealgewicht (in kg) = Normalgewicht – 15 Prozent
Bei Männern:
Idealgewicht (in kg) = Normalgewicht – 10 Prozent
Bereits in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert hat man bei 90 Prozent, bzw. 85 Prozent des Normalgewichts vom Idealgewicht gesprochen. Allerdings waren hierfür eher ästhetische und weniger medizinische Gründe die Ursache. Heute gilt das Idealgewicht als erstrebenswertes Ziel aller Abnehmwilliger und Diäterprobten. Oftmals spricht man auch von „Wunschgewicht“ oder „Traumgewicht“.
Das Idealgewicht entspricht im Vergleich zum Normalgewicht nicht dem Standard, sondern dem Mindestgewicht. Genauso, wie beim Überschreiten des Normalgewichts der Bereich des Übergewichts beginnt, spricht man bei Unterschreitung des Idealgewichts bereits von Untergewicht.
Beispiel zur Berechnung bei einer Frau (1,70 m Körpergröße):
Normalgewicht: 170 cm – 100 = 70 kg
Idealgewicht: 70 kg – 15 Prozent (10,5 kg ) = 59,5 kg
Beispiel zur Berechnung bei einem Mann (1,80 m Körpergröße):
Normalgewicht: 180 cm – 100 = 80 kg
Idealgewicht: 80 kg – 10 Prozent (8 kg ) = 72 kg
Nach der Broca-Formeln weicht das Normalgewicht relativ stark vom Idealgewicht ab, schließlich werden mit den beiden Werten auch die Grenzbereiche zum Über-, bzw. Untergewicht markiert. Ein gesundes Gewicht sollte daher zwischen den beiden Werten liegen.
Lange Zeit wurde die Formel nach Broca als Maß aller Dinge angesehen und ist bis heute noch weit verbreitet. Broca-Index hat jedoch auch seine Tücken, sodass sich bei der Gewichtseinschätzung einige Probleme ergeben können. So trifft der Broca-Index für den Bereich mittlerer Körpergrößen am besten zu und erlaubt dort auch nur eine grobe Gewichtseinschätzung. Bei sehr kleinen oder sehr großen Personen, kann das Körpergewicht nicht mehr richtig eingestuft werden. So fällt das Idealgewicht bei sehr kleinen Körpergrößen zu niedrig und bei sehr großen Menschen zu hoch aus.
Die folgende Tabelle macht das Problem der Gewichtseinschätzung nach dem Broca-Index deutlich. Bei der Grenzwertbetrachtung, also bei sehr kleinen und sehr großen Körpergrößen erreicht die Broca-Formel schnell ihre Grenzen. So kann z.B. für Personen mit einer Körpergröße von 100 cm kein Normal- und Idealgewicht errechnet werden. Bei sehr großen Personen von 200 cm Höhe Körpergröße hingegen grenzt das Normalgewicht bereits an Übergewicht, bzw. fällt zu hoch aus. Bei sehr großen Menschen über 200cm fällt auch das Broca-Idealgewicht zu hoch aus.
Normalgewicht und Idealgewicht nach der Broca-Formel
Neben der Probleme bei der Berechnung des Normalgewichts für besonders kleine und große Personen hat die Broca-Fomel noch weitere Nachteile. Eine weitere Schwäche der Broca-Formel ist die Vernachlässigung geschlechtsabhängiger Unterschiede bei der Berechnung des Normalgewichts. Dabei spiegeln sich geschlechtsabhängige Unterschiede auch im Gewicht wieder. So verfügen Männer i.d.R. über einen höheren Muskelanteil an Frauen, welcher dementsprechend auch mehr Gewicht auf die Waage bringt.
Bei der Broca-Formel findet weder e
- ine Messung von Muskelmasse statt, noch spielt der Fettanteil des Körpergewichts eine Rolle. Auch der
- Faktor Alter wird bei der Berechnung nicht einbezogen.
Aufgrund der Probleme der Gewichtseinschätzung nach Broca wurde die Broca-Index-Formel in den letzten Jahren zunehmend mehr von der BMI (Body-Mass-Index) Berechnung verdrängt.
Idealgewicht berechnen mit dem Body-Mass-Index
Der Body-Mass-Index (kurz BMI) ist die heute wohl verbreiteteste Formel zur Gewichtseinschätzung. Dabei wird aus dem Körpergewicht und der Körpergröße ein BMI-Wert nach folgender Formel berechnet:
BMI = Körpergewicht in kg / (Körpergröße in m)²
Im Vergleich zum Broca-Index ist der BMI bei sehr kleinen und sehr großen Körpergrößen genauer. Wie anhand der vorherigen Grafik zu erkennen war, entsprach beim Broca-Index der Verlauf des Normal- und Idealgewichts in Abhängigkeit von der Körpergröße einer Geraden, während der BMI-Index einer leicht gekrümmten Kurve (Parabel) gleicht:
Hat man den Body-Mass-Index ermittelt, lässt sich das persönliche Gewicht anhand des errechneten Wertes mit der Adipositas-Klassifikation der WHO in eine Kategorie einstufen:
Demnach liegt das Normalgewicht für Erwachsene zwischen einem BMI von 18,5 und 25. Ab einem BMI von 25 beginnt bereits das Übergewicht, unter einem BMI von 18,5 gilt man hingegen als untergewichtig. Ab einem BMI unter 17,5 spricht man von Magersucht.
Auch wenn die Grundformel des BMI lediglich die Körpergröße und das Körpergewicht berücksichtig, so spielen auch das Geschlecht und Alter bei der Interpretation des BMI eine wichtige Rolle. Der anhand der Grundformel ermittelte Wert kann daher nur als Richtwert für erwachsene Personen dienen.
Meist wird der BMI jedoch mit geschlechts- und/oder altersabhängigen Standardwerten verglichen. Im Internet gibt es zahlreiche Online-BMI-Rechner, die ebenfalls das Alter und Geschlecht berücksichtigen. Da Männer i.d.R. einen höheren Muskelanteil haben, sind die Ober- und Untergrenzen der BMI-Werteklassen bei Männern etwas höher als bei Frauen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt das Normalgewicht bei Männern zwischen einem BMI von 20 und 25, bei Frauen im Intervall von 19 und 24.
Neben dem Geschlecht gilt es auch das Alter zu berücksichtigen, da bei älteren Menschen ein leicht erhöhtes Gewicht (bis zu einem BMI von 27) als unbedenklich angesehen wird. Ab einem Alter von 65 Jahren rechnet man für das Idealgewicht bei Männern und Frauen 2,5 kg dazu.
Vergleich zwischen Broca-Formel und Body-Mass-Index
Ein direkter Vergleich zwischen der Broca-Formel und dem BMI zeigt: Der Broca-Index kann durchaus als grober Richtwert verwendet werden und deckt sich zum Großteil mit dem BMI:
Vergleichs-Beispiel bei einer Frau (1,70 m Körpergröße):
Normalgewicht (nach Broca): 170 cm – 100 = 70 kg
Idealgewicht (nach Broca): 70 kg – 15 Prozent (10,5 kg ) = 59,5 kg
BMI (Normalgewicht): >52 (BMI = 18,5); <72 kg (BMI = 25)
Für eine 1,70 m große Frau liefert der Broca-Index als Normalgewicht 70 kg und als Idealgewicht (-15 %) 59,5 kg. Das entspricht BMI-Werten von 24,22 bzw. 20,59. Damit liegen beide Werte im normalgewichtigen Bereich.
Vergleichs-Beispiel bei einem Mann (1,80 m Körpergröße):
Normalgewicht: 180 cm – 100 = 80 kg
Idealgewicht: 80 kg – 15 Prozent (12 kg ) = 68 kg
BMI (Normalgewicht): >58 (BMI = 18,5); <81 kg (BMI = 25)
Für einen Mann mit 1,80 m Körpergröße ergibt der Broca-Index ein Normalgewicht von 80 kg und als Idealgewicht (-10 %) 68 kg. Das entspricht BMI-Werten von 24,69 bzw. 20,99, die ebenfalls innerhalb des normalgewichtigen Bereiches liegen.
Was auffällt ist, dass die Grenze nach oben in beiden Berechnungen ähnlich ist, das Idealgewicht nach Broca jedoch stark von der Untergrenze des Normalgewichts nach der BMI-Formel ab weicht. So würden bei unseren Beispielen auch eine Frau mit 52 kg bei 1,70 m Körpergröße, sowie ein Mann mit 58 kg bei einer Größe von 1,80 m als normalgewichtig zählen, wenn auch an der untersten Grenze.
Dies zeigt, dass es nicht DAS EINE RICHTIGE Idealgewicht gibt und nicht geben kann. Zwar bietet der BMI bereits einen präzisieren Richtwert, als der Broca-Index, da er in den meisten Berechnungen auch Alter und Geschlecht berücksichtigt, allerdings hat auch der BMI seine Tücken. So wird z.B. nicht die Körperzusammensetzung berücksichtigt. Demnach kann der Body Mass Index auch keine treffende Aussage darüber treffen, ob sich das Gewicht aus einem überproportionalen Fettanteil oder einer überdurchschnittlich hohen Muskelmasse zusammensetzt.
Ein stark Übergewichtiger und ein Bodybuilder können zwar denselben BMI haben, aber die Aussagekraft dieses Wertes könnte wohl nicht unterschiedlicher ausfallen. Der Übergewichtige ist adipös und hat ein höheres Risiko für die Entstehung vieler Krankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Gicht, Fettstoffwechselstörungen usw. Der Bodybuilder hingegen hat durch das Training einen hohen Anteil an Muskelmasse aufgebaut. Aufgrund der großen Muskeln liegt das Körpergewicht von Sportlern oftmals über dem Normalgewicht, obwohl sie einen sehr geringen Körperfettanteil haben und demnach bereits Idealgewicht haben.
Bei Durchschnittspersonen kann der Body Mass Index durchaus eine erste Einschätzung des Gewichts zulassen. Durch die fehlende Unterscheidung zwischen Fett- und Muskelmasse ist der BMI jedoch nur begrenzt anwendbar und aussagefähig. Aus diesem Grunde sollten vor allem Sportler zusätzlich stets auch eine Messung des Körperfettanteils hinzuziehen. Liegt man laut BMI im Bereich des Übergewichts, verfügt aber über einen niedrigen Körperfettanteil, ist dies ein Indiz auf einen muskulösen Menschen, der sein Gewicht nicht zwingend reduzieren muss. Liegt hingegen ein hoher Fettanteil vor, sollte das Übergewicht zur Vorbeugung von Gesundheitsrisiken reduziert werden.
Neben der Zusammensetzung des Körpergewichts sollte man zur Beurteilung des Gewichts auch den Körperbau hinzuziehen. So können Menschen mit breiten Schultern und Hüften, bzw. einem stämmigeren Körperbau über ein höheres Körpergewicht verfügen, als zierliche und schmal gebaute Menschen, ohne dass das höhere Gewicht gesundheitliche Beeinträchtigung nach sich ziehen muss.
Waist-hip ratio (WHR)
Eine spezifischere Aussage über die Verteilung des Körperfetts und die Bewertung gesundheitlicher Risiken ist mit der sogenannten Waist-hip ratio (WHR) möglich.
Ursprünglich wurde die WHR als körperästhetisches Maß eingeführt wurde, da Frauen mit einem WHR von 0,7 und weniger von Männern als attraktiv beurteilt wurden. Jedoch erlaubt auch das Taille-Hüft-Verhältnis eine Abschätzung zur Verteilung des Körperfetts. Die Formel lautet:
WHR = Taillenumfang (in cm) / Hüftumfang (in cm)
Laut WHO sollte die Taille hierfür mit einem dehnungsbeständigen Messband in der Mitte zwischen Beckenkamm und Rippenbogen gemessen werden. Den Hüftumfang misst man, indem man das Maßband an der breitesten Stelle Gesäßes parallel zum Boden ansetzt.
Demzufolge hätte eine Person mit einem Taillenumfang von 75 cm und einem Hüftumfang von 100 cm Hüften ein Taille-Hüfte-Verhältnis von 0,75. Die WHO definiert abdominale Fettleibigkeit, – die infolge der Anhäufung von Fett in der Gürtelregion entsteht – ab einem Taille-Hüfte-Verhältnis von 0,9 bei Männern und über 0,85 bei Frauen (oder einem BMI über 30).
Sowohl der Taillenumfang für sich alleine (optimal: <94 cm bei Männern und <80 cm bei Frauen), als auch das Taille-Hüft-Verhältnis werden als Indikator oder Maß für die Gesundheit und das Risiko zur Entstehung diverser Erkrankungen verwendet, darunter kardiovaskuläre Risikofaktoren, Typ-Diabetes, Bluthochdruck, Sterblichkeit, sowie einige Krebserkrankungen.
Waist-to-Height Ratio (WHtR)
Das Taille-Hüft-Verhältnis ist nicht mit dem Taille-zu-Größe-Verhältnis bzw. „Waist-to-Height ratio“ (WHtR) zu verwechseln. Hierbei wird der Taillenumfang nicht durch den Hüftumfang, sondern durch die Körpergröße geteilt.
Auch die WHtR soll eine Aussage über die Verteilung des Körperfetts machen, sowie Rückschlüsse auf den gesundheitlich bedenklichen Bauchfettanteil ermöglichen.
Das Taille-zu-Größe-Verhältnis lässt sich anhand folgender Formel bestimmen:
WHtR = Taillenumfang (in cm) / Körpergröße (in cm)
Personen unter 40 Jahren sollten einen Wert unter 0,5 haben, Werte über 0,5 gelten bereits als kritisch. Bei 40-bis-50-Jährigen liegt die Grenze zwischen 0,5 und 0,6, bei Menschen über 50 Jahren bei 0,6.
Das Taille-zu-Größe-Verhältnis kann ergänzend zum BMI, als auch als eigener Indikator für Übergewicht ermittelt werden. Denn im Vergleich zu Fett an Po und Oberschenkeln, welches sogar eine schützende Wirkung für den Körper haben kann, ist ein erhöhter Bauchumfang ein wichtiger Risikofaktor für das Auftreten von Herzkrankheiten, Schlaganfall, Diabetes mellitus etc.
Laut einem Review aus dem Jahre 2012 ist die WHtR dem Taillenumfang und dem BMI bei der Erkennung kardiometabolischer Risikofaktoren bei Männern und Frauen überlegen und sollte daher als Screening-Tool betrachtet werden.
Das persönliche Idealgewicht finden
Die Broca-Formel und der BMI haben gezeigt: Es gibt klare Grenzen, ab welchen eine Person als krankhaft über- oder untergewichtig gilt. Doch auch diese sind mit Vorsicht zu genießen, da wichtige Faktoren, wie Geschlecht, Alter, Körperbau und Körperzusammensetzung (Fett- und Muskelanteil) eine entscheidende Rolle spielen.
Auch wurde deutlich, dass es für das Normal- und Idealgewicht keinen eindeutigen Wert gibt, welcher einem wünschenswerten und natürlichen Körpergewicht entspricht. Vor allem beim Body Mass Index sind die Ober- und Untergrenzen des Bereichs, bei dem man als Normalgewichtig gilt, ziemlich groß.
Um sein persönliches Idealgewicht zu finden, ist es zunächst wichtig, gesundheitliche Risikofaktoren auszuschließen. Ein hoher BMI muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man übergewichtig im Sinne von fettleibig ist, dann würde dies ja auf viele Sportler zutreffen, die nun wirklich kein Gramm Fett zu viel am Körper haben. Allerdings sollte man sein Körpergewicht bei einem entsprechend hohen Körperfettanteil, bzw. einem hohen Bauchumfang, reduzieren oder das Auftreten von Risikofaktoren von einem Arzt in regelmäßigen Abständen kontrollieren lassen.
Wenn man ausschließen kann, dass man krankhaft über- oder untergewichtig ist, stellt sich nun die Frage: Was ist denn nun mein Idealgewicht? Viele Frauen, aber auch Männer orientieren sich an einem bestimmten Wert, den sie als ideal ansehen und darauf hinarbeiten ihn zu erreichen oder zu halten. Oftmals werden auch (Gewichts-)Vergleiche mit Freunden und Promis gezogen, die scheinbar das Idealgewicht haben. Dabei wird oft vergessen: Beim Idealgewicht darf man sich nicht an anderen orientieren, sondern nur daran, womit man sich selbst am wohlsten fühlt.
Es gibt viele Frauen, die sich mit ein paar Pfunden mehr auf den Rippen wesentlich wohler und attraktiver in ihrer Haut fühlen, als wenn sie einige Kilo abnehmen würden. Auf der anderen Seite gibt es schlanke Frauen mit Traumfigur, die gerne noch etwas abnehmen möchten. Andere würden meinen: „Die hat sie ja wohl nicht mehr alle. Wo will die denn noch abnehmen?“, wenn man sich aber nicht wohl in seiner Haut fühlt, wird auch mit dem scheinbaren „Traumgewicht“ nicht glücklich.
Das Idealgewicht ist keine fixe Zahl auf einer Tabelle oder auf dem Taschenrechner, sondern immer das Wohlfühlgewicht. Und dieses kann man nirgendwo ermitteln, ausrechnen oder sich von Freunden, Bekannten und Familie diktieren lassen. Das Wohlfühlgewicht ist so individuell, wie der Mensch selbst. Wichtig hierbei ist nur, dass man auf sich achtet und aufpasst, dass es nicht ins Extreme rutscht. Es ist wichtig, ausreichend, gesund und ausgewogen zu essen, sich regelmäßig zu bewegen und das Leben nicht immer nur vom aktuellen Gewicht abhängig zu machen. Einmal pro Woche wiegen reicht, am besten zur gleichen Tageszeit. Und wer sich den Stress mit der Waage überhaupt nicht mehr antun möchte, greift einmal wöchentlich zum Maßband – Das liefert sogar genauere Ergebnisse, als teure Körperfettwaagen!
Alex meint
Danke für diese Beschreibung. Echt langer aber dafür sehr informativer Artikel. BMI kannte ich schon aber Broca war mir nicht bekannt, bis jetzt. 😉
Sportliche Grüße,
Alex
Schnörpsel meint
Schlagt mich nicht, wenn ich falsch liege, aber da sind ein paar kleine fehler drin 🙂
Das Bronca-Idealgewicht für Männer wurde in den Beispielen immer mit den -15% statt -10% berechnet. Das Idealgewicht für den den 80-kg-Mann wäre also 72 statt 68 kg.
In dem Schaubild und der Tabelle hat sich bei den Frauen der Fehlerteufel eingeschlichen, denn die werte für die Frauen sind alle zu niedrig. Eine 1,60 große frau hätte nämlich ein idealgewicht von 51 statt 45,9.
Beim Satz „Bei sehr großen Personen von 200 cm Höhe hingegen fallen sowohl Normal-, als auch Idealgewicht viel zu gering aus“ ist wohl eher das gegenteil gemeint.
Trotzdem interessante und gut gemachte Website!
Viele Grüße
Schnörpsel
Alicia meint
Hallo Schröpsel,
vielen Dank für deinen Kommentar und die Hinweise! Habe das eben mal gecheckt und es haben sich tatsächlich ein paar kleine Fehler eingeschlichen. Habe diese soeben berichtigt, jetzt müsste wieder alles stimmen!
Danke nochmal für das aufmerksame Lesen 😉
Viele Grüße,
Alicia
Gert meint
Hallo Alicia,
Vielen dank für den ausführlichen Artikel. Bei Deinen Ausführungen zum WHtR habe ich allerdings ein Problem. Du führst das interessante Verhältnis von Taille zu Hüfte an, berechnest in der Formel dann allerdings das Verhältnis des WHtR.
Daher meine Frage: wie sieht es mit den wissenschaftlichen Ergebnisssen zum Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang aus?
Vielen Dank für Deine Antwort
Gert
Alicia meint
Hallo Gert,
vielen Dank für deinen Kommentar und den Hinweis. Tatsächlich hatte ich mich an der Stelle verschrieben, ist aber bereits korrigiert. Zudem habe ich noch einen kleinen Abschnitt zum Taille-Hüft-Verhältnis (Wais-hip ratio; WHR) ergänzt.
Viele Grüße,
Alicia
Christine meint
Super informativer Artikel – vielen Dank dafür!