Fitnessstudios gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Ob große Fitnessketten, exklusive Sportclubs, kleinere private Studios oder Billiganbieter – Die Fitness-Branche in Deutschland wächst zunehmend und verzeichnete im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz in Höhe von 3,90 Milliarden Euro. Der Wunsch, in Form zu komme, fit zu bleiben und Spaß zu haben trifft auf immer mehr Menschen zu. So gab es im Jahr 2010 ganze 7,31 Millionen Mitglieder in deutschen Fitnessclubs – Trend steigend.
Mit der steigenden Mitgliederzahl wächst auch die Vielfalt an Fitnessstudios. Das macht die Entscheidung für den richtigen Club nicht gerade einfach. Doch wie findet man das richtige Fitnessstudio? Wir zeigen Ihnen einige wichtige Aspekte, auf die man bei der Wahl des passenden Sportclubs achten sollten!
Was ist mein Trainingsziel?
Das Wichtigste bei der Wahl des passenden Fitnessstudios ist es doch, sich wohl zu fühlen und mit Spaß an der Bewegung sein persönliches Trainingsziel zu erreichen.
Denn das Trainingsziel spielt eine entscheidende Rolle bei der Suche des idealen Fitnessstudios. Bei einigen Sportwilligen steht der Spaßfaktor im Vordergrund. Sie gehen ins Fitnessstudio um sich einfach nur fit zu halten und nette Leute oder Singles kennen zu lernen. Die Atmosphäre des Fitnessstudios, das Klientel, sowie der Flirtfaktor sind für diesen Trainingstypen wichtige Faktoren.
Andere möchten ihren Körper definieren, gezielt gegen Problemzonen zu arbeiten oder durch Krafttraining Muskeln aufbauen. Bei diesem Trainingsziel spielen die Entwicklung eines individuellen Trainingsplans, sowie die Einweisung durch einen qualifizierten Trainer eine wichtige Rolle. Auch ein qualifiziertes Betreuungsangebot während des Trainings, sowie eine breite Auswahl an modernen Trainingsgeräten und Fitnesskursen sind Faktoren, auf die man achten sollte.
Wiederum andere haben das Ziel gesundheitliche Beschwerden zu mildern oder ihnen vorzubeugen. Eine gute Betreuung, ein Trainingsplan, der die gesundheitlichen Beschwerden berücksichtigt, sowie eventuell ein Ernährungsplan sind hierbei entscheidende Eckpunkte.
Kraftgeräte: Worauf sollte man achten?
Die Ausstattung des Fitness-Studios ist eines der wichtigsten Merkmale. Dies betrifft sowohl die Anzahl und Auswahl der Trainingsgeräte, als auch den Wellness-Bereich.
Bei den Trainingsgeräten im Kraftbereich spielen Auswahl und Sicherheit eine wichtige Rolle. Die Sicherheit der Geräte wird häufig durch ein Gütesiegel bestätigt, jedoch gibt dieses lediglich Aufschluss über die Sicherheit und Funktionstüchtigkeit, nicht aber über die Qualität, bzw. Leistungsfähigkeit. Oftmals erhält man bereits durch bloße Begutachtung des Gerät einen ersten Eindruck über Alter, Qualität und Funktionsfähigkeit. Die Geräte müssen einwandfrei funktionieren. So sollten die Sitze, Rückenlehnen und Hebelarme der Kraftgeräte individuell einstellbar sein. Bei den Gewichtsabstufungen sind Schritte à 2,5 oder 5 kg ideal. Es loht sich aber, den Trainer gezielt auf die Geräteanzusprechen und nach einem Gütesiegel zu fragen.
Im Kraftbereich sollte man zudem auf einen großen Freihantelbereich und Seilzugsysteme achten. Freie Gewichte, wie Kurzhanteln ab 1kg, Hantelstangen, Gewichtsscheiben, verstellbare Bänke und Spiegel zur Trainingskontrolle, sind bei einem Fitnessstudio Pflicht. Sind diese nicht vorhanden: Finger weg! Da Geräte grundsätzlich einen niedrigeren Betreuungsaufwand erfordern, als Freihanteln, tendieren viele Fitnessstudios dazu, den Gerätebereich zu erhöhen und den Freihantelbereich zu verkleinern. Für die Mitgleider entsteht dadurch aber kein Mehrwert, da das Training mit Freihanteln deutlich effektiver ist. Ein gutes Fitnessstudio ist an effektiven Trainingsmethoden zum Muskelaufbau interessiert. Es verfügt daher über einen großzügigen Freihantelbereich und nimmt sich Zeit für die Einweisung und Betreuung ihrer Mitglieder.
Ausdauergeräte: Was ist wichtig?
Auch bei den Ausdauergeräten sollte man einige wichtige Aspekte beachten. Denn diese werden unabhängig vom Trainingsziel von deutlich mehr Mitgliedern genutzt, als Geräte und Maschinen. Ob zum Aufwärmen, zum Abwärmen oder zum Ausdauertraining – Bei nicht ausreichend vielen Ausdauergeräten kann es schon mal eng werden. Daher sollte man unbedingt auf eine ausreichende Anzahl an Cardio-Geräten achten, wenn man in Stoßzeiten – besonders am Abend – nicht lange warten möchte, bis ein Gerät endlich frei wird.
Auch sollte bei den Ausdauergeräten Abwechslung geboten werden. Gerade wenn man vorrangig seine Ausdauer trainieren will, kann es schnell langweilig werden. Wer die Art des Trainings variieren kann, hat mehr Spaß bei längerem Ausdauersport und kann sich besser motivieren. Ob Laufbänder, Crosstrainer, Stepper oder Ergometer – Was hat das Fitnessstudio zu bieten? Viele Fitnessstudios sparen gerne an den Ausdauergeräten, da diese bei der Anschaffung sehr teuer sind. Für Ausdauersportler ist ein umfangreiches Angebot an Trainingsgeräten jedoch unerlässlich. Man sollte sich ruhig den Ausdauerbereich zeigen lassen, denn dort erhält man bereits einen ersten Eindruck zur Anzahl und Auswahl an Ausdauergeräten. Wichtig: Die Cardio-Geräte sollten über einen Pulsmesser verfügen, denn nur so kann die Effektivität des Trainings sichergestellt werden!
Kursbereich: Das ist relevant!
Neben dem Kraft- und Ausdauerbereich ist der Kursbereich eines der Herzstücke eines jeden Fitnessstudios. Und auch dort gibt es Faktoren, auf die man bei der Besichtigung eines Fitnessstudios unbedingt achten sollte!
Zunächst sollte man sich den Raum genau anschauen. Ist er ausreichend groß? Ist der Bodenbelag hygienisch zu reinigen? Befinden sich Säulen oder ähnliche Hindernisse im Raum? Im Kursbereich ist es wichtig, dass sich alle Personen problemlos mit vollem Bewegungsradius darin bewegen können. Leicht zu reinigende, glatte Bodenbeläge, wie Parkett, Laminat, Gummi oder ähnliche Oberflächen mit leicht dämpfenden Eigenschaften sind ideal.
Sollten sich Säulen oder andere Hindernisse im Kursraum befinden, sollte man sich besser nach einem anderen Fitnessstudio umsehen. Denn diese schränken nicht nur die Sicht auf den Trainer ein, sondern stellen für die Teilnehmer auch eine potentielle Gefahrenstelle dar. So macht das Training garantiert keinen Spaß! Handelt es sich um wirklich professionelle Fitnessstudios, ist auch der Kursbereich so konstuiert, dass er den Teilnehmern eine optimale Nutzbarkeit ohne Einschränkungen bietet.
Neben der Größe, bzw. Fläche des Kursbereichs sind auch die Höhe und die Belüftung wichtige Komponenten bei der Bewertung. Denn je größer und höher der Raum ist, umso größer ist der Sauerstoffgehalt. Im Umkehrschluss muss die Belüftung weniger extrem arbeiten und es wird nicht so schnell stickig. Kleine und niedrige Räume können kaum das geeignete Klima für schweißtreibende Workouts bieten.
Neben den Raumkomponenten Größe, Höhe und Hindernisse sind auch Licht und Sound des Kursbereich entscheidend. Der Raum sollte bei schnelleren Workouts ausreichend hell sei und bei der Musik eine gute Akustik bieten. Schließlich sind Musik und Sound gerade bei Kursen ein treibender Motivationsfaktor. Ist der Klang der Musik dumpf, klirrend oder scheppernd, wird er nach kurzer Zeit auf die Nerven gehen und kaum motivieren. Gleichzeitig sollte das Licht bei Enspannungsübungen oder Warm-ups/Warm-downs gedimmt werden können und eine passende Atmosphäre bieten.
Wichtig ist es natürlich auch, dass der Trainer von allen Kursteilnehmer gut zu sehen ist und selbst auch alle Teilnehmer gut im Blick hat. Nur so kann er ggf. Korrekturen bei der Bewegungsausführung ansprechen. Ideal sind kleinere Bühnen, auf denen der Trainer eine erhöhte Position einnimmt, diese sind jedoch nicht Voraussetzung für einen guten Kursbereich.
Neben dem Raum an sich, ist der Kursplan das A und O bei der Bewertung des Kursbereichs. So sollte der Plan eine ausreihende Zahl an qualifizierten Kursstunden beinhalten, die für einen selbst auch interessant sind. Gibt es Kurse für Einsteiger? Liegen die Kurse in der Besuchszeit? Ist Abwechslung gegeben? Haben die Kurse einen sportwissenschaftlichen Hindergrund? Gibt es eine Mindestteilnehmerzahl? Wie hoch ist die durchschnittliche Teilnehmerzahl?
Oftmals lässt man sich von oberflächlich gesehen guten Kursplänen täuschen. Doch viele trendige Kursbeschreibungen versprechen oftmals viel mehr, als sie bieten können. Daher sollte man sich auch nach dem sportwissenschaftlichen Background der für einen selbst interessanten Kurse informieren. Welche Körperbereiche werden trainiert? Welche Trainingsziel verfolgt dieser Kurs? Auch sollte man auf die Mindestteilnehmerzahlen und die tatsächlichen Teilnehmer achten. Denn im schlimmsten Fall finden die interessanten Kurse nicht immer statt, weil sich zu wenig Teilnehmer angemeldet haben. Die Teilnehmerzahlen der Kurse sollte man daher unbedingt erfragen und niedrige Teilnehmerzahlen als Indiz für einen vernachlässigten Kursbereich oder nur durchschnittliche Trainer bewerten.
Wer speziell auf Fitness-Kurse großen Wert legt, sollte vorrangig auf ein umfangreiches und abwechslungsreiches Kursangebot achten. Fitnesstudios mit guten Kursplänen stellen sowohl spezielle präventive und gesundheitlich orientierte Kurse, wie Herz-Kreislauf- und Rückentraining, Aerobic, oder auch Kurse zu Stressabbau und aktiver Entspannung, sowie aktuelle Trendkurse, wie Yoga, Pilates und Tae Bo zur Wahl.
Um lange Anmeldelisten zu vermeiden, sollte der Kursbereich auch mit ausreichend Hilfsmitteln und Geräten, wie z.B. Matten, Gummibändern, Steppern, Gymnastikbällen, Hanteln etc. ausgestattet sein. Anderenfalls wird man den gewünschten Kurs vielleicht nicht regelmäßig besuchen können.
Wer auf die Größe und Höhe des Kursraumes achtet und sich über die Anzahl der Kursstunden für die eigenen Bedürfnisse, sowie die durchschnittliche Teilnehmerzahl der bevorzugten Kurse informiert, wird mit großer Wahrscheinlichkeit viel Spaß im Kursbereich haben!
Wellness-Bereich: Welche Ansprüche habe ich?
Die Ansprüche an die Ausstattung des Wellness-Bereichs von Fitnessstudios gehen weit auseinander. Sie reichen von der gemütlichen Muckibude mit ein paar Duschkabinen bis hin zum Trainingstempel mit Swimming-Pool, Sauna, Solarium und einem umfangreichen Massage-Angebot.
Wer im Fitnessstudio nur zum gezielten Training besucht und sowieso zu Hause duscht, kann sich das Geld für teure Extra-Ausstattung sparen. Wer neben dem Training jedoch großen Wert auf Wellness und Entspannung legt, wird mit einem Wellness-Bereich mit Sauna inkl. Ruheraum, Solarium, Massageraum und eventuell einem Schwimmbad sicherlich glücklicher werden.
Viele Fitnessstudios haben den Trend zur Wellness aufgegriffen und bieten ihren Mitgliedern ein umfangreiches Wellness-Angebot an. Je nach Studio können Öffnungszeiten und Größe der Wellness-Bereiche jedoch stark abweichen. Stimmen die Öffnungszeiten mit den eigenen Besuchszeiten überein? Ist die Größe im Verhältnis zur Mitgliederzahl ausreichend? Bei einer intensiven Besichtigung können diese Fragen geklärt werden.
Eines steht jedoch fest: Eine einwandfreie Hygiene sollte man von jedem Fitnessstudio erwarten dürfen. Denn in puncto Hygiene dürfen in keiner Preisklasse Abstriche gemacht haben – Sie hat oberste Priorität! Doch leider ist diese nicht immer gegeben. Es empfiehlt sich daher, vor Eintritt in einen Fitnessclub die Hygienebedinungen in den Umkleide- und Duschkabinen, sowie ggf. auch im Wellness-Bereich zu überprüfen, um später keine böse Überraschung zu erleben.
Angebot: Was ist mir wichtig?
Neben der Ausstattung der Trainigsbereiche können auch die Ansprüche an die weiteren Angebote des Fitnessstudios – je nach Trainingstyp – voneinander abweichen. Die Einen möchten im Fitnessstudio eine Kleinigkeit essen, Shakes oder andere Getränke trinken, spezielle Sportpräparate oder Trainingsutensilien kaufen. Hier kann man sich bereits bei einem ersten Besuch einen guten Eindruck über das Angebot der Fitness-Bar, sowie sonstiger Produkte, die häufig in Verkaufsvitrinen oder Regalen im Eingangsbereich zu finden sind, informieren.
Das Angebot vieler Fitnessstudios umfasst auch einen breiten Entertainment-Bereich. Vor allem Personen, die längere Trainingsphasen auf den Cardio-Geräten absolvieren schauen gezielt nach TV-Geräten, um neben dem Training ihre Lieblingssendungen zu schauen. Beim Training an den Geräten darf bei vielen auch die musikalische Begleitung nicht fehlen. Wenn man Wert auf ein Entertainment-Programm während des Trainings legt, sollte man schauen, ob im Studio Musik läuft, ausreichend Fernsehgeräte zur Verfügung stehen, man zwischen den Kanälen wechseln kann und ob eine gute Sicht gewährleistet ist.
Die anderen legen womöglich viel Wert auf einen Personal Trainer. Hierbei sollte man sich unbedingt nach der Qualifikation (Lizenzen, Diplome) und Verfügbarkeit der Trainer erkundigen. Viele Fitnessstudios hängen auch Profile der Personal Trainer im Studio aus. Dort kann man die Qualifikation und Spezialisierung, sowie Kontaktdaten ablesen. Denn Personal Trainer sind in aller Regel auch außerhalb der Hauptzeiten anwesend.
Wer sein Kind zum Training mitnehmen möchte, sollte auf Fitnessstudios mit Kinderbetreuung achten. Gerade größere Fitnesscentren haben dieses Zusatzangebot als Nische erkannt und bieten Mitgliedern mit Kindern, zumindest an einigen Wochentagen, einen beaufsichtigten Kinderhort. Dort können die Kleinen dann bequem spielen, während Mama oder Papa trainiert.
Öffnungszeiten und Lage: Für mich bequem?
Öffnungszeiten und Lage eines Fitnessstudios werden häufig unterbewertet. Ist die Motivation anfangs noch sehr groß, können zu frühe/späte Öffnungszeiten und ein langer Hin- und Rückweg zum Studio die Motivation im Laufe der Zeit auf eine harte Probe stellen.
Wer morgens vor der Arbeit trainieren möchte, sollte daher unbedingt darauf achten, dass das Fitnessstudio rechtzeitig aufmacht. Dabei gilt es auch die Zeit zum An- und Umziehen, Duschen, Haare föhnen und ggf. Schminken zu berücksichtigen. Zudem sollte noch ausreichend Zeit bleiben, dass man es ohne große Hetze zur Arbeit schafft. Für Personen, die abends nach der Arbeit trainieren spielen die Öffnungszeiten am Abend die wichtigere Rolle. Habe ich ausreichend Zeit, meinen Trainingsplan zu absolvieren, bevor das Studio schließt?
Einige möchten sich auf keine feste Trainingszeit festlegen und flexibel sein, was Zeit und Ort des Trainings anbelangt. Diese sollten die Öffnungszeiten an Werktagen und Wochenenden mit dem eigenen Terminkalender abgleichen. Wer die Möglichkeit sucht, rund um die Uhr, z.B. auch nachts, trainieren zu können, sollte sich an Fitnessstudios mit 24h-Angeboten orientieren (z.B. McFit).
Neben den Öffnungszeiten sollte man die Lage des Fitnessstudios bei seiner Entscheidung beachten. Auch wenn man anfangs noch meint, längere Strecken zum Studio hinnehmen zu können, so ist dies im Alltagsstress oft die erste Ausrede, nicht zum Training zu gehen. Optimalerweise befindet sich das Studio in der Nähe der Wohnung, auf dem Hin- oder Rückweg zur Arbeit, bzw. ist ohne lange Fahrzeiten zügig mit Auto, Fahrrad, Bus oder Bahn zu erreichen.
Konditionen & Preise: Wie viel will ich investieren?
Von den persönlichen Ansprüche an Ausstattung und Angebot des Fitnessstudios hängen auch die Konditionen ab. Wie viel bin ich breit für meine Mitgliedschaft zu zahlen? Hierbei gilt es Kosten und Nutzen sorgfältig abzuwägen.
Wer so wenig wie möglich bezahlen möchte, darf auch kein Wellness-Paradies mit Personal Training erwarten. Diese Zielgruppe sucht jedoch meistens nur nach einer Trainingsmöglichkeit und legt weniger Wert auf ein umfangreiches Produkt- und Betreuungsangebot, das den Preis unnötig in die Höhe treiben würde. Studios, wie McFit sid hier ein gutes Beispiel. Sie sind eher anonym, verfügen über eine große Auswahl an Kraftgeräten und haben rund um die Uhr geöffnet.
Wer viel Wert auf eine optimale fachliche Betreuung und ggf. Personal Training legt, ist meistens auch bereit, mehr zu bezahlen. Diese Personen sind meistens sehr auf Ihre Gesundheit bedacht und suchen individuelle Betreuungsangebote, bei denen optimal auf Problemzonen, sowie gesundheitliche Beschwerden, wie Rücken- oder Gelenkprobleme eingegangen wird. Gute Angebote für diese Zielgruppe findet man in kleineren privaten Fitnessstudios mit speziell geschultem Personal.
Wer bereit ist, für ein großes Angebot an Fitnessgeräten und Kursen mehr zu bezahlen, ist i.d.R. bei Fitnessketten, wie Elixia, Injoy, Fitness-Company oder Fitness First gut aufgehoben. Diese Studios besitzen neben einem Umfangreichen Kurs- und Trainingsangebot auch einen Wellness-Bereich mit Sauna, Solarium, Massageraum und sogar Schwimmbad.
Vetragsbedingungen: Das unbedingt checken!
Mit dem Fitnessvertrag setzt man sich für gewöhnlich nur ungern auseinander. Faktoren, wie Laufzeit, Verlängerung und Kündigung schlägt man oftmals erst dann nach, wenn es zu spät ist. Um einen Streitfall zu vermeiden, sollte man sich den Vertrag, sowie die darin enthaltenen Bedingungen vor der Unterschrift gründlich durchlesen und bei Rückfragen unbedingt nachhaken.
Denn neben dem Preis spielt die Vertragslaufzeit eine wesentliche Rolle. Meistens lässt man sich zu längeren Vertragslaufzeiten überreden, da der monatliche Mitgliedschaftsbeitrag damit günstiger wird. Dagegen ist grundsätzlich auch nichts einzuwenden. Nur sollte man sich in dem Fall auch sicher sein, das passende Studio gefunden zu haben. Denn wenn man nach einigen Wochen merkt, dass das Studio doch nicht so toll ist oder wenn die Motivation nachlässt, kommt man so schnell nicht aus dem Vertrag raus. Bei üblichen Laufzeiten von mindestens sechs Monaten kann so viel Geld zum Fenster rausgeworfen werden. Meistens sind deutlich längere Vertragslaufzeiten üblich, die sogar über mehrere Jahre abgeschlossen werden können. Hier ist also Vorsicht geboten. Ist man Trainingseinsteiger, lohnt es sich unter Umständen, zunächst einen Vertrag über eine kürzere Laufzeit abzuschließen, um Studio und Training zu testen. Verlängern kann man dann immer noch!
Viele Verträge enthalten einen Zusatz zur Vertragsverlängerung. Wird der Vertrag nicht gekündigt, verlängert er sich um die vereinbarte Laufzeit oder einen definierten Zeitraum. Dabei sollte man wissen, dass eine Verlängerung von sechs Monaten als wirksam angesehenwird. Geht die Verlängerung über diesen Zeitraum hinaus, wird sie von den meisten Richtern als nicht zumutbar bewertet.
Fitnessverträge können i.d.R. mit einer Frist von einem Monat zum Vertragsende gekündigt werden. Längere Fristen zur Vertragskündigung sind laut Verbraucherzentrale nach derzeitigem Rechtsstand unwirksam. Die Kündigung sollte auf jeden Fall schriftlich erfolgen. Ein Versand per Einschreiben ist zwar nicht zwingend notwendig, bietet jedoch ausreichend Sicherheit. Neben der vertraglich geregelten Kündigung des Vertrages, lässt sich dieser auch aus außerordentlichen Gründen kündigen. Zu diesen zählen der Wechsel des Wohnortes oder ernsthafte Erkrankungen.
Angaben, wie Beitrag, Laufzeit, Vertragsverlängerung und Kündigungsfrist sollten daher in jedem Vertrag überprüft werden. Doch auch ein Blick auf die Hausordnung lohnt sich, denn diese enthält mitunter Verbote, wie die Mitnahme von Getränken.
Probetraining: Erst testen, dann unterschreiben!
Hat man sich für ein Fitnessstudio entschieden, Trainingsbereiche, Angebot und Vertragsbedingungen ergänzt, so steht der Unterschrift eigentlich nichts mehr im Wege, oder? Manchmal aber doch! Denn viele versteckte Mängel oder Unbequemlichkeiten sind oft erst auf den zweiten Blick, bzw. beim Training selbst erkennbar. Daher sollte man vor Unterzeichnung des Vertrages unbedingt ein Probetraining absolvieren. Optimalerweise absolviert man einfach mehrere Probetrainings in verschiedenen Studios, vergleicht die Angebote und entscheidet sich danach. Zum Probletraining sollte man eine Tageszeit auswählen, an der man auch sonst trainieren wurde. Denn nur so bekommt man einen richtig guten Eindruck zur Atmosphäre und den Trainingsbedingungen. Wie voll sind die Umkleidekabinen und Kurse? Sind genug freie Geräte verfügbar oder bilden sich Schlangen? Sind die Duschkabinen und Toiletten sauber? Diese Fragen können bei einem Probetraining viel besser beantwortet werden, als bei einem kurzen Rundgang.
Leistungstest: Erst checken, dann trainieren!
Ist der Vertrag unter Dach und Fach, gilt es, sich von einem geschulten Trainer einen Trainingsplan erstellen zu lassen. Vor Beginn des Trainings empfiehlt es sich, einen Leistungstest durchführen zu lassen. Gute Fitnessstudios bieten ihren Mitgliedern einen solchen Vorab-Check, bei dem der momentane Trainingszustand festgehalten wird. Die Erfassung von Leistungsparametern dient als Basis für ein individuell angepasstes, effektives Workout-Programm. Bei dem Leistungstest sollten auch gesundheitliche Beschwerden aufgenommen und Trainingsziele definiert werden.
Sorgfältig durchgeführte Leistungstests, präzise zugeschnittene Trainingspläne und ausreichend Zeit für Fragen sind ein Indiz für hohe Trainingsqualität und serviceorientierte Betreuung – Der Voraussetzung, um sich im Fitnessstudio gut aufgehoben zu fühlen!
Der Stallion meint
Das hört sich alles in der Theorie sehr gut an, doch solche Studios, die (fast) alle oberen Kriterien erfüllen, kosten nicht selten mal +60,-€ aufwärts bei einem 2 Jahresvertrag (kürzere Laufzeiten sind dann deutlich teurer). Und da sehe ich von den 9,5 Mio angemeldeten deutschen Fitnessmitgliedern im Bestfall 1.5 Millionen als kredibel an (und die müssen ja nicht das Geld ausgeben, nur weil sie es haben!).
Ein weiterer Knackpunkt ist, was einfach nicht realisierbar ist, die Wartezeit:
Da in der heutigen Zeit die Mehrheit der Mitglieder eher einer Bürotätigkeit/Sitztätigkeit nachgeht, sind viele im fixierten 6-18 Uhr Fenster anzusiedeln (also 6-15/7-16/8-17).
Dass dann die Rushhour 17-20 Uhr ist, ist völlig normal.
In vielen Fitnesscentren (Discounter eingeschlossen), ist meist von Öffnungszeit bis frühen Nachmittag die Bude leer(!).
Eine Umverteilung ist in der Praxis sehr schwer möglich aufgrund vieler Faktoren:
1: Das Klientel, was früh könnte, will nicht
(Schichtdienstarbeiter, wollen dann den Schlaf)
2: Das Klientel, was früh könnte, will nicht
(schwerstkörperlich aktive, deren Aussage ist immer, dass sie genug Bewegung/Belastung haben im Beruf und keine Kraft für zusätzlich Fitnesstraining haben)
3: Das Klientel, was früh könnte, will nicht (SeniorInnen, die einen ganz anderen Bezug zu Sport und Bewegung in ihrer Zeit erfahren haben.
Gartenarbeit, Kaffeekränzen und 2std/Woche spazierengehen sollen ihrer Meinung nach genauso effektiv sein, wie Gewichte heben/senken, professionelle (Aqua-)Kurse oder Radfahren (auf +70% Herzfrequenz).
Dies ist dann ein aktuelles (arbeits-)Gesellschaftsproblem/phänomen, wonach sich kein Fitnesscenter der Welt umrichten kann.
Es kann nicht, wie ein Origami, seine Größe auf einmal erhöhen und zu anderen Zeiten verkleinern. Lediglich veränderte Verträge sind da möglich (hypothetisch z.B Frühtrainingsmitgliedschaft nur 50% des normalen Vertrags, dafür sind aber auch die ganzen o.g Angebote wie Kurse, Sauna, Spa, Kinderbetreuung [welche alle Nachmittags/Abends stattfinden] nicht inbegriffen).
Da aber viele Interessenten das o.G bekommen wollen, jedoch nur bereit sind, auf Discounterebene (15-30€) zu zahlen, kann man es nicht jedem Recht machen.
Oftmals liest man in diversen (Facebook-) Gruppen, dass Mütter zutiefst entsetzt und stocksauer sind, dass der Discounter um die Ecke keine Kinderbetreuung 24/7 anbietet.
Aber auch andere Leute nicht jedes Mal, wenn Sie durch die Tür treten, keinen Personaltrainer/Sportmediziner/Physio an ihrer Seite gestellt bekommen bei möglichst niedrigem Preise.
Was manche Leute verlangen, nur weil man läppische 15-30,-€/Monat zahlt, ist oftmals unter aller Kanone.
So gibt es auch die Gruppe, die monatelang kostenlos und ohne
Verpflichtung sich in 5-6 Studios rumtümmelt, dann doch zum Discounter
geht, weil er (vermeintlich) alles innehat, was er bei den teuren
Studios gelernt hat. Da ist die Entscheidung von Studio(-Leitern), einen
kostenintensiven, aber auch selbstauslaufenden (nicht automatisch sich
verlängernden) Kurzvertrag zu offerieren, die betriebswirtschaftlich
sinnvollste Lösung.
Wie denn auch?
Ich kenne, da ich selbst in der Branche tätig bin, einige Bekannte, die
ihren Umfang runterschrauben, da oftmals die Mitglieder gerne sagen, sie
wollen nur einen Bruchteil von den ganzen Angeboten nutzen, frequentiv
jedoch „mal reinschnuppern“ (mal Montags in BBP, nächste Woche dann mal
die Ernährungsberatung, dann mal das Spa [klar ist, dass es dann kein
100% ist, aber immerhin 50-60%]).
Einige Studios in Bonn/Köln (z.B Holmes-Place Köln, Baskets Sportfabrik Bonn-Hartdberg) erfüllen z.B 5/6 Kriterien vollstens, kosten aber mal 100,-€/Monat (bei einem 18M Vertrag) zzgl. der Anmeldegebühr (Oft in der Sparte 100-300,-€). Personaltraining, nach den obligatorischen Betreuungen in den 2 anfänglichen Monaten, ist exklusive.
Professionalität, Diversität, Inspiration und Varietät kosten halt ihren Preis. Und wer Qualität genießen will, sollte sich klar werden, dass er etwas tiefer in die Tasche greifen muss.
Jetzt rede ich nicht von 200,-€ monatlich, aber man sollte unter 40,-€/Monat echt nichts verlangen / sich freuen können, wenn 3-4 der o.g Kriterien zutreffen. Dann ist es ein Schnapper und die Trainer verkaufen sich meist unter den Wert, um Lokal/Regional noch konkurrenzfähig zu sein.
Diese Erschleichung von Leistungen führt oft dazu, dass das Lohnniveau der Trainer jeglichen Coleurs runtergedrückt wird, womit auch die Qualität oder Varietät einbüßt.
Und einfach X-verschiedene Modelle zu erstellen, die einen Basisvertrag ermöglichen und dann noch Zusatzvereinbarungen im Nachhinein zu kreieren, ist für viele Fitnesscentren schwer geworden, den Überblick zu bekommen.
(gegen eine Staffelung spricht nichts. bei vielen Google/Facebook – Bewertungen werden oftmals jedoch negative Bewertungen abgegeben, da Trinchen-Müller nicht für ihren Basisvertrag ins Spa-Wellness-Center gehen durfte und sich weigert, den Aufschlag zu zahlen oder Atteste von hochqualifizierten Fitnesscentren verweigert werden, da das Fachpersonal ja im Hause ist und somit auch behandelt werden kann).
Das ist dann einfach nicht mehr objektiv, sondern Meinungsmache, weil man nicht außerordentlich behandelt wird.
Ebenso sind auch Fitnesscentren mit medizinisch-orthopädischen Bereichen nicht vor außerordentlichen Kündigungen gefeit, da das Fitnesscenter oftmals nur das Attest teuer und lange juristisch anzweifeln müssen. So kann jemand, der einfach keine Lust mehr auf Sport hat, mal eben zum Arzt gehen und sich für 10-20,-€ als „komplett sportunttauglich auf unbestimmte Zeit“ attestieren lassen, obwohl er noch einen Tag zuvor eine Stunde Gewichte wie Arni hob und/oder beim 2-stündigem Spinning sogar den Armstrong in den Schatten stellte.
Da sollte der BGH wieder zurückrudern, bzw eine Sonderklausel auf verschiedenste AG einfügen (2014,2015,2016 Siegburg, Bonn, Donaueschingen: Wenn Leute sich wissentlich krank anmelden, dann steht ihnen kein Sonderkündigungsrecht via Krankheit zu. Die Verbesserung der Gesundheit wird mit allen möglichen Mitteln des Fitnesscenters anhand seiner Varietät und Qualität gewährleistet. Eine Verschlechterung nimmt man wissentlich als eigenes Risiko in Kauf, sollte man sich bei der Studiowahl für einen Discounter entscheiden).