Sie wird als gesundheitsfördernd und heilend angepriesen, soll gefährliche Säuren und Schlacken im Körper entfernen und zu mehr Gesundheit und Wohlfinden führen. Die Rede ist von basischer Ernährung, einer Ernährungsform bei der bevorzugt basenbildende Lebensmittel verzehrt und „Säurebildner“ reduziert werden.
Doch was sind Säurebildner? Dazu zählen vor allem Zucker und Süßwaren, eiweißreiche Lebensmittel, wie Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, Käse, Milch und Milchprodukte, sowie Brot, Teigwaren, Getreide und Mehl. Auch durch Sojaprodukte, Erdnüsse und Getränke, wie schwarzen Tee, Alkohol, Kaffe und kohlensäurehaltige Getränke kann sich der pH-Wert in Richtung sauer verschieben.
Der pH-Wert ist ein Maß für den sauren oder basischen Charakter einer wässrigen Lösung. Allerdings sind sowohl der menschliche Urin, als auch die Haut von Natur aus eher sauer und täglich Schwankungen unterlegen. Sowohl Urin-, als auch Hauttests sind daher kein sicherer Anhaltspunkt dafür, dass im Körper auch tatsächlich eine Übersäuerung vorliegt. Für eine verlässliche Diagnose wird eine Blutgasanalyse durchgeführt, mit der u.a. der pH-Wert des Blutes ermittelt wird. Dieser liegt bei einem gesunden Menschen zwischen 7,35 und 7,45. Liegt der pH-Wert im arteriellen Blut unter 7,35, so spricht man von Azidose (Übersäuerung). Liegt er darüber, spricht man von Alkalose (Untersäuerung).
Normalerweise sorgen verschiedene Puffersysteme und Kompensationsmechanismen des Körpers dafür, dass der pH-Wert des Blutes stabil und das Säure-Basen-Gleichgewicht aufrecht gehalten wird.
Wird eine Übersäuerung diagnostiziert, so stecken meistens schwerwiegende Grunderkrankungen dahinter. Man unterscheidet dabei zwischen der respiratorischen Azidose (atmungsbedingte Übersäuerung) und der metabolischen Azidose (stoffwechselbedingte Übersäuerung). Anhand der Blutgasanalyse, bzw. der Messwerte für Bikarbonat und Kohlenstoffdioxid-Partialdruck (pCO2) kann festgestellt werden, ob es sich um eine respiratorische und einer metabolische Störung handelt.
Im ersten Fall tritt eine gestörte Abatmung von Kohlendioxid ein, wie sie z.B. bei Lungenfunktionsstörungen auftritt. Eine stoffwechselbedingte Übersäuerung kann bei einer entgleisten Zuckererkrankung oder einer chronischen Nierenerkrankung auftreten und lebensbedrohlich sein. Auch beim Schock, Herzstillstand, einem diabetischen Koma oder schweren Durchblutungsstörungen kann es zu einem Anstieg der Konzentration von sauren Stoffwechselprodukten im Körper kommen, die eine Übersäuerung zur Folge hat.
Doch eine Übersäuerung muss nicht immer akut und gleich lebensbedrohlich sein. Sie kann sich auch infolge einer ungesunden Ernährungs- und Lebensweise entwickeln und chronisch werden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von „latenter Azidose“, bei der Störungen des Säure-Base-Haushalts zugrunde liegen. Eine latente chronische Übersäuerung kann durch vielfältige Krankheiten hervorgerufen werden, darunter vegetative Störungen, rheumatische Erkrankungen, Krankheiten des Verdauungstrakts, Erkrankungen der Knochen, Immunschwäche, Hauterkrankungen, Herz-Rhythmus-Störungen und einige mehr.
Die Annahme, die der basischen Ernährungsweise zugrunde liegt ist aber, dass auch gesunde Menschen überschüssige Säuren auf Dauer nicht ausscheiden können, was krankheitsfördernd wirke.
Übersäuerung durch falsche Ernährung?
Fakt ist: Durch die tägliche Ernährung führen wir unserem Körper sowohl säurebildende, als auch basenbildende Lebensmittel zu. Über Puffersysteme, also Regulationssysteme, die Säure- bzw. Basenüberschüsse kompensieren, ist unser Organismus jedoch imstande, ein Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen im Körper herzustellen.
Die Theorie hinter der basischen Ernährung ist die Annahme, dass der Körper durch zu viele Säurebildner in der Ernährung nicht mehr imstande ist, das Säure-Basen-Gleichgewicht durch die körpereigenen Puffersysteme aufrecht zu erhalten. Die Folge: Der Körper übersäuert, was auf Dauer gesundheitsschädigende Folgen mit sich bringe.
Die Reihe an Krankheiten und chronischen Leiden, die durch eine Übersäuerung entstehen sollen, ist lang. Typische Symptome reichen von allgemeinen Anzeichen, wie chronischer Müdigkeit, Kopfschmerzen, Sodbrennen, Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit, Abgeschlagenheit, sinkende Belastbarkeit, Schlafstörungen und Unruhezuständen über psychische Symptome, wie Stimmungsschwankungen und Depressionen.
Müdigkeit, Antriebsschwäche, Konzentrationsschwäche und sinkender Belastbarkeit. Aber auch Veränderungen an Haut und Nägeln, sowie Muskel- und Gelenkschmerzen
Da sich eine Übersäuerung negativ auf den Calciumhaushalt und damit auf die Knochenstruktur auswirken kann, werden auch Muskel-und Gelenkschmerzen, Gicht, Arthrose und Osteoporose als Folgeerkrankungen einer Azidose genannt. Durch Ablagerungen von sauren Verbindungen im Bindegewebe können auch Hautkrankheiten, wie Neurodermitis, Ekzeme, Allergien oder Cellulitis die Folge sein.
Wie man sieht: Es gibt kaum eine Krankheit, die nicht auch durch eine Übersäuerung des Körpers hervorgerufen werden könnte. Viele dieser Symptome sind sehr unspezifisch. Einige Alternativmediziner gehen sogar soweit, jede Krankheit mit einer potentiellen Übersäuerung in Verbindung zu bringen. Kein Wunder daher, dass viele Menschen verunsichert sind und bei Auftreten genannter Symptome selbst befürchten, dass ihr Körper übersäuert ist. Das Spiel mit der Angst beginnt.
Ursache für eine Übersäuerung soll angeblich eine falsche Ernährungsweise sein. Wenn man sich anschaut, welche Lebensmittel zu den Säubildnern zählen, so scheint dies auch wenig verwunderlich. Denn Brot, Getreide & Mehl, Teigwaren, Milch, Milchprodukte & Eier, Zucker und Süßwaren, vor allem aber Fleisch und Wurstwaren, sowie Fisch und Meeresfrüchte enthalten i.d.R. viele säureproduzierende Anteile. Gemüse und Obst hingegen haben einen basischen Effekt.
Wenn man bedenkt, dass nahezu alle Lebensmittel des täglichen Gebrauchs einen säuernden Effekt auf den Säure-Basen-Haushalt des Körpers haben, so müsste praktisch jeder, der nicht täglich große Mengen an Obst und Gemüse isst, übersäuert sein. Und genau mit dieser These vom Ungleichgewicht zwischen Säuren und Basen, die für eine Vielzahl von Krankheiten verantwortlich sein soll, wird die Angst der Menschen geschürt. Das schlechte Gewissen, sich der ungesunden Lebensweise bewusst zu sein, tut sein übriges dazu.
Dabei ist die These, dass ein unausgewogenes Säure-Basen-Verhältnis Krankheiten verursache, keine neuzeitliche Erscheinung, sondern geht bereits auf das 17. Jahrhundert zurück. Im Verlauf der Zeit wurde die Säure als „das Zellgift schlechthin“ beschrieben, auch vom „Säuretod“ war die Rede.
Während bei einer respiratorischen, bzw. atmungsbedingten Azidose i.d.R. kein Eingreifen in den Säure-Basen-Haushalt notwendig ist, wird dies bei der metabolischen, bzw. stoffwechselbedingten Azidose oft anders gesehen. Als Wunder- und Heilmittel wird hier eine basische Ernährung, oftmals in Verbindung mit teuren Nahrungsergänzungsmitteln angepriesen, die den Säure-Basen-Haushalt des Körpers wieder ins Lot bringen soll.
Doch wie sieht eine basische Ernährung genau aus? Welche „Säurebildner“ sollte man reduzieren und zu welchen „Basenlieferanten“ sollte man bei dieser Ernährungsform öfters greifen?
Wie sieht eine basische Ernährung aus?
Wie der Name es bereits verrät, werden bei einer basischen Ernährungsweise in erster Linie basisch wirkende Lebensmittel verzehrt. Säureproduzierende Nahrungsmittel hingegen werden stark eingeschränkt. Die genauen Anteile zwischen Säurebildnern und Basenlieferenten können dabei je nach Empfehlung schwanken. Oft wird eine Aufteilung von einem Drittel säurebildenden und zwei Drittel basenbildenden Lebensmitteln empfohlen. Einige Ratgeber empfehlen auch den Anteil der Säurebildner auf 20 Prozent zu reduzieren und 80 Prozent der Ernährung aus basischen Lebensmitteln zusammenzustellen. Zudem wird bei einer basischen Ernährungsweise empfohlen, viel zu trinken (ca. 2 Liter pro Tag).
Die Klassifikation der Lebensmittel nach ihrer Säure-Basen-Wirkung auf den Organismus beruht auf den Tabellen der Professoren Remer und Manz aus dem Jahre 1995 und basieren auf dem in der Ernährungswissenschaft weltweit als Standard anerkanntem PRAL Model. Der Begriff „PRAL“ (englisch für „potential renal acid“) gibt die zu erwartende Belastung der Nieren durch die aus der Nahrung anfallenden Säuren wieder.
Die Remer-und-Manz-Tabellen enthalten PRAL-Daten von über 200 Nahrungsmitteln und Getränken, die jeweils auf 100 g bezogen sind. Der säurebildende, bzw. basische Effekt ist daher von Nahrungsmittel zu Nahrungsmittel unterschiedlich und kann stärker, bzw. schwächer ausfallen.
Doch welche Lebensmittel sind säurebildend, bzw. basisch?
Die folgende Tabelle zeigt Lebensmittel mit säurebildendem Effekt, die im Rahmen einer basischen Ernährung eingeschränkt werden sollten. Lebensmittel mit einem säuernden Effekt weisen einen positiven PRAL-Wert (in Milliäquivalenten pro 100 g) auf.
Tabelle: Säurebildende Lebensmittel
Getränke: | Vollbier, hell (0,9), Coca-Cola (0,2) |
Getreideprodukte: | Reis, ungeschält (12,5), Haferflocken (10,7), Weizenvollkornmehl (8,2), Vollkornspaghetti (7,3), Weizenmehl (6,9), Spaghetti (6,5), Eiernudeln (6,4), Cornflakes (6,0), Roggenvollkornmehl (5,9), Reis, geschält (4,6), Roggenbrot (4,1), Roggenmischbrot (4,0), Weizenmischbrot (3,8), Weißbrot (3,7), Roggenknäckebrot (3,3), Weizenbrot (1,8), Parboiled-Reis (1,7) |
Milch, Milchprodukte & Eier: | Parmesan (34,2), Schmelzkäse, natur (28,7), Cheddar, reduzierter Fettgehalt (26,4), Eigelb (23,4), Hartkäse, Durchschnitt von 4 Sorten (19,2), Gouda (18,6), Camembert (14,6), Quark (11,1), Hüttenkäse, pur (8,7), Hühnerei (8,2), Weichkäse, Vollfettstufe (4,3), Naturjoghurt aus Vollmilch (1,5), Fruchtjoghurt aus Vollmilch (1,2), Sahne, frisch, sauer (1,2), Eiklar (1,1), Kondensmilch (1,1), Vollmilch, pasteurisiert und sterilisiert (0,7), Milcheis, Vanille (0,6), Buttermilch (0,5) |
Fleisch- und Wurstwaren: | Corned beef, in Dosen (13,2), Salami (11,6), Leberwurst (10,6), Frühstücksfleisch in Dosen (10,2), Truthahnfleisch (9,9), Kalbsfilet (9,0), Rumpsteak, mager und fett (8,8), Hühnerfleisch (8,7), Schweinefleisch, mager (7,9), Rindfleisch, mager (7,8), Frankfurter (6,7) |
Fisch- und Meeresfrüchte: | Forelle, braun, gedämpft (10,8), Hering (7,0), Kabeljaufilet (7,1), Schellfisch (6,8) |
Hülsenfrüchte: | Linsen, grün und braun, getrocknet (3,5), Erbsen (1,2) |
Obst, Nüsse und Fruchtsäfte | Erdnüsse unbehandelt (8,3), Walnüsse (6,8) |
Fette und Öle: | Butter (0,6) |
Süßes: | Sandkuchen (3,7), Milchschokolade (2,4) |
Quelle: Remer T., Manz F. Potential renal acid load of foods and its influence on urine pH. J. Am. Diet Assoc. 1995;95:791–797. doi: 10.1016/S0002-8223(95)00219-7. |
Die folgenden Lebensmittel haben einen basischen Effekt und sollten bei einer basischen Ernährung bevorzugt verzehrt und den Hauptbestandteil jeder Mahlzeit bilden. Lebensmittel mit einem basischen Effekt haben einen negativen PRAL-Wert.
Tabelle: Basische Lebensmittel
Getränke: | Rotwein (-2,4), Mineralwasser, Apollinaris (-1,8), Kaffee, Aufguss, 5 Minuten (-1,4), Weißwein, trocken (-1,2), Kakao, hergestellt aus teilentrahmter Milch (-0,4), Tee, indisch, Aufguss (-0,3), Fassbier (-0,2), Mineralwasser, Volvic (-0,1) |
Gemüse: | Spinat (-14,0), Sellerie (-5,2), Karotten, junge (-4,9), Zucchini (-4,6), Blumenkohl (-4,0), Kartoffeln (-4,0), Radieschen (-3,7), Auberginen (-3,4), Tomaten (-3,1), Tomatensaft (-2,8), Kopfsalat, Durchschnitt von 4 Sorten (-2,5), Chicorée (-2,0), Lauch (-1,8), Eisbergsalat (-1,6), Zwiebeln (-1,5), Paprikaschoten, grün (-1,4), Pilze (-1,4), Broccoli (-1,2), Gurken (-0,8), Spargel (-0,4) |
Obst, Nüsse und Fruchtsäfte: | Rosinen (-21,0), Schwarze Johannisbeeren (-6,5), Bananen (-5,5), Aprikosen (-4,8), Kiwi (-4,1), Kirschen (-3,6), Birnen, 3 Sorten, mit Schale, Durchschnitt (-2,9), Orangensaft, ungesüßt (-2,9), Haselnüsse (-2,8), Ananas (-2,7), Orangen (-2,7), Zitronensaft (-2,5), Pfirsiche (-2,4), Apfelsaft, ungesüßt (-2,2), Äpfel, 15 Sorten, mit Schale, Durchschnitt (-2,2), Erdbeeren (-2,2), Wassermelonen (-1,9), Traubensaft, ungesüßt (-1,0), |
Fette und Öle: | Margarine (-0,5) |
Süßes: | Marmelade (-1,5), Honig (-0,3), Zucker, weiß (-0,1) |
Quelle: Remer T., Manz F. Potential renal acid load of foods and its influence on urine pH. J. Am. Diet Assoc. 1995;95:791–797. doi: 10.1016/S0002-8223(95)00219-7. |
Neben Säurebildnern und Basenlieferanten gibt es auch neutrale Lebensmittel, die keiner Kategorie zugeordnet werden können. Dazu zählen z.B. Oliven- und Sonnenblumenöl.
Die vollständige Lebensmittel-Tabelle inklusive PRAL-Werte findet man unter www.saeure-base-forum.de.
Basische Ernährung: Wie zuverlässig sind Lebensmittel-Tabellen?
Stellt sich die Frage, wie zuverlässig und sinnvoll solche Tabellen überhaupt sind. Vergleicht man die Tabellen von Remer und Manz mit den älteren Tabellen des schwedischen Wissenschaftlers Ragnar Berg, die bereits im Jahre 1913 veröffentlicht wurden, so stellt man nur wenige Abweichungen in der Bewertung von Nahrungsmitteln fest. Beide Tabellen sind daher durchaus aktuell.
Allerdings werden in beiden Tabellen nicht alle, sondern nur die für die Forscher als wichtig erachteten Inhaltsstoffe berücksichtigt, die Auswirkung auf die Säure-Basen-Wirkung der Lebensmittel haben. So kommt es nach wie vor zu Meinungsverschiedenheiten, was die Kategorisierung und Wirkung von Lebensmitteln, wie z.B. Essig oder Kaffee auf den Säure-Basen-Haushalt hat. Da dieses Themengebiet bislang von nur wenigen Wissenschaftlern erforscht wurde, fehlt es an groß angelegten Studien und Erfahrungswerten.
Ist eine basische Ernährung wirklich sinnvoll?
Betrachtet man die beiden Tabellen aus säurebildenden und basischen Lebensmitteln, so kann man zunächst feststellen, dass eine Ernährung, die zum Großteil aus Obst und Gemüse besteht mit Sicherheit nicht gesundheitsschädlich sein kann. Im Gegenteil, natürlich kann sich eine solche Ernährungsweise auch positiv auf das Gewicht und das Wohlbefinden auswirken und Krankheiten vorbeugen.
Wer sich im Gegenzug hauptsächlich von verarbeiteten Lebensmitteln, wie Wurst und Fast Food ernährt, dazu noch reichlich einfache Kohlenhydrate, schlechte Fette und Süßigkeiten isst, viel Alkohol trinkt und sich nicht bewegt, muss bei einer unausgewogenen Ernährungsweise mit Folgen, wie z.B. Übergewicht oder Typ-2-Diabetes rechnen.
Würde diese Person ihre Ernährung auf eine „basische Kost“ umstellen, würde es ihr zweifelsfrei besser gehen. Das hat aber nichts mit Übersäuerung zu tun. Stattdessen wurde einfach die Nährstoffdichte der Ernährung erhöht und viel „Müll“ weggelassen. Da eine Ernährungsweise mit mehr Gemüse, Obst und Wasser auch Kalorien einsparen kann, kann die basische Kost zu einer Reduzierung von Übergewicht und Folgeerkrankungen beitragen.
Dennoch hält sich in diversen Ratgebern, Blogs und Foren nach wie vor die Behauptung, dass eine basische Ernährung eine Reihe von Krankheiten verhindern und zu signifikanten gesundheitlichen Vorteilen führen kann. Die Frage ist nur, ob Fleisch, Fisch, Milch, Eier und Getreideprodukte auch tatsächlich zu einer Übersäuerung des Körpers führen und dadurch gesundheitsschädliche Auswirkungen (z.B. auf die Knochengesundheit) haben können.
Doch tatsächlich wurden sowohl in der Ernährungswissenschaft, als auch in der wissenschaftlichen Medizin keine Hinweise darauf gefunden, dass die Umstellung auf eine basische Ernährungsweise therapeutisch wirksam ist. Auch ein wissenschaftlich anerkannter Nachweis für die „Übersäuerungstheorie“ durch die Ernährung bei gesunden Menschen wurde bis heute nicht erbracht.
Laut einem Review von Bonjour et al. von 2013 haben mehrere Humanstudien gezeigt, dass es keinen Zusammenhang zwischen ernährungsbedingten Schwankungen der Säureausscheidung im Urin und dem Calcium-Gleichgewicht, dem Knochenstoffwechsel und dem Risiko osteoporotischer Frakturen gibt. Es wurde gezeigt, dass Variationen in der menschlichen Ernährung innerhalb einer plausiblen Spanne keine Auswirkungen auf den pH-Wert des Blutes haben.
In Übereinstimmung mit dieser fehlenden mechanistischen Grundlage hätten Langzeitstudien von alkalisierenden Diäten keine Auswirkung auf die altersbedingte Veränderung der Knochenbrüchigkeit gezeigt. Folglich ist die Befürwortung des Verzehrs basischer Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel und/oder das Ausrangieren tierischer Proteinquellen aus der menschlichen Ernährung durch die in den letzten Jahrzehnten angesammelten Beweise nicht gerechtfertigt.
Der menschliche Organismus verfügt über eine erstaunliche Fähigkeit, einen stetigen pH-Wert im Blut aufrechtzuerhalten, wobei die wichtigsten kompensatorischen Mechanismen renal (über die Nieren) und respiratorisch (über die Atmung) sind. Viele der Membranen in unserem Körper benötigen sogar einen sauren pH-Wert, um uns zu schützen und uns zu helfen, Nahrung zu verdauen.
Es gibt keinen substanziellen Hinweis darauf, dass eine basische Ernährung die Knochengesundheit verbessert oder vor Osteoporose schützt (vgl. hier und hier). Aber natürlich kann eine basische Kost dennoch zu einer Reihe von gesundheitlichen Vorteilen führen. Aber nicht, weil sie „vor Übersäuerung schützt“, sondern weil sie einfach mehr Obst und Gemüse enthält und dadurch die Zufuhr an Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen steigert.
Eine akute Azidose kann nicht durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel erzeugt werden.
Und wie sieht es mit der latenten Azidose aus?
Hierzu ist es wichtig anzumerken, dass die pH-Regulation bei Personen, die nicht ernsthaft erkrankt sind, keine Selbstverständlichkeit ist und die hierzu erforderliche Pufferkapazität des Organismus nicht als „unerschöpflich“ erachtet werden kann (vgl. Review). Die Pufferreserven können allmählich abnehmen, wenn ein Überangebot an tierischem Protein und ein Mangel an basischen Substanzen in der Nahrung für eine lange Zeitperiode existiert.
Dies könnte man auch als langfristige Mangel- oder Fehlernährung bezeichnen, die für die Entstehung und den Verlauf chronischer Erkrankungen wie z.B. Osteoporose und Rheuma von Bedeutung ist. Dass eine solche Fehlernährung Erkrankungen hervorrufen kann, dürfte niemanden verwundern. Jedoch muss, um eine latente Azidose zu provozieren, in der Ernährung bereits für eine lange Zeit ziemlich viel schief gelaufen sein.
Eine Übersäuerung ist bei gesunden Menschen, die sich ausgewogen ernähren, nicht zu befürchten.
Unterschiedliche Erkrankungen und Symptome daher einfach aus Prinzip auf eine „zu säurelastige“ Ernährungsweise zurückzuführen, ist weder wissenschaftlich, noch medizinisch sinnvoll. Abgesehen von den Nebeneffekten einer allgemein gesünderen Ernährung konnte nicht nachgewiesen werden, dass eine basische Ernährung der Vermeidung von Krankheiten dient.
Irrationale Ernährungsempfehlungen zu einer basischen Ernährungsweise und etlichen Nahrungsergänzungsmittel, wie „Basenpulver“ oder „Säure-Basen-Pulver“, die eine nahrungsbedingte Säurebelastung reduzieren sollen und das Säure-Basen-Gleichgewicht wiederherstellen sollen, sind also kritisch zu bewerten. Solche Nahrungsergänzungsmittel in Pulver- oder Tablettenform nutzen in erster Linie denen, die daran verdienen.
Auch diätetische Einschränkungen zur „Vorbeugung“ einer Übersäuerung, wie das sogenannte „Basenfasten“, bei dem nur Obst, Gemüse, Kräutertee und Wasser erlaubt sind, sollten ohne ärztliche Anordnung und Überwachung nicht auf eigene Faust angewandt werden.
Eine basische Ernährung muss nicht grundsätzlich „schlecht“ oder „schädlich“ sein. Allerdings wird mit den Begriffen „Säure“, „Basen“, „Übersäuerung“ etc. viel Verunsicherung bei den Menschen gestiftet. Denn auch wenn eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse für die Gesundheit zweifelsfrei förderlich ist, können Säure-Basen-Tabellen und die Angst vor „Übersäuerung“ mehr schaden als nutzen.
Keine Angst vor „säuernden“ Lebensmitteln
Die Einteilung von Lebensmitteln in „sauer“ und „basisch“ birgt – trotz durchaus unterschiedlicher PRAL-Werte – die Gefahr, dass Nahrungsmittel aus der „säuernden“ Kategorie stark eingeschränkt oder gar gänzlich vermieden werden.
Bei der basischen Ernährungsweise werden z.T. radikale Einschnitte vorgenommen, bei denen fraglich ist, ob es sich dann noch um eine ausgewogene Ernährung handeln kann. Die häufige Empfehlung lautet, lediglich 80 Prozent basische und lediglich 20 Prozent säurebildende Nahrungsmittel zu sich zu nehmen.
Damit ist der Verzehr von Getreideprodukten und tierischen Proteinquellen stark eingeschränkt. Für den ein oder anderen könnte die „Gefahr“ in Form von säuernden Lebensmittel sogar dazu führen, dass er gänzlich auf Fleisch, Fisch, Eier, Käse und sogar Hülsenfrüchte und Getreideprodukte verzichtet.
Bei solch groben Einschnitten in die Lebensmittelauswahl ist eine ausreichende Nährstoffversorgung nicht mehr gesichert.
Insbesondere eine adäquate Proteinzufuhr ist elementar für die Gesundheit. Fleisch ist z.B. ein wichtiger Eisenlieferant, Fisch ist reich an Jod und wertvollen Omega-3-Fettsäuren und Milchprodukte, wie Käse wichtig für die Calciumzufuhr.
Und selbst eine höhere Proteinmenge (einschließlich Protein aus Fleisch), ist durchaus vorteilhaft für die Calciumverwertung und die Knochengesundheit, insbesondere bei älteren Menschen. Eine proteinreiche Ernährung mit ausreichend Calcium und Obst und Gemüse ist wichtig für die Knochengesundheit und die Osteoporoseprävention (vgl. hier, hier und hier).
Auch Getreide und Getreideerzeugnisse sind reich an essentiellen Nährstoffen, wie B-Vitaminen, Folsäure, Magnesium, Eisen und Selen. Auch diese Nahrungsmittel können im Rahmen einer basischen Ernährung deutlich zu kurz kommen.
Eine radikale Einschränkung oder gar der vollständige Verzicht von tierischen Lebensmitteln oder Getreideprodukten ist aus gesundheitlicher Sicht nicht ratsam.
Die Empfehlung der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) lautet:
„Eine basenüberschüssige Kost bringt keine nachweisbaren gesundheitlichen Vorteile. Eine Übersäuerung des Körpers ist beim Gesunden nicht zu befürchten, da Puffersysteme den Säure-Basen-Spiegel im Blut und Gewebe konstant halten. Zu einer Azidose (Übersäuerung) kann es z.B. bei einer Stoffwechselentgleisung beim Diabetes mellitus kommen. Dies muss vom Arzt behandelt werden.“
Wie bereits eingangs erwähnt, tritt eine Übersäuerung des Körpers meistens in Folge einer Grunderkrankung, wie Diabetes mellitus und chronische Nierenerkrankungen auf. Wer frühzeitig und konsequent gegen mögliche Auslöser einer Azidose vorgeht, kann einer Übersäuerung als Folgeerkrankung vorbeugen. Eine rein basische Ernährung als präventive Maßnahme ist jedoch nicht erforderlich.
Die basische Ernährung vermittelt schnell den falschen Eindruck, dass Säuren schlecht und ungesund für den Körper seien. Dabei ist es völlig normal, dass insbesondere nach dem Verzehr von eiweißreichen tierischen Lebensmitteln und Getreideprodukten Säuren entstehen. Wenn man bedenkt, dass selbst gesunde Lebensmittel, wie Haferflocken, Quark, fettreicher Fisch, Erbsen und Linsen und einige Nüsse säurebildend sind, so muss man zu dem Schluss kommen, dass säurebildende Lebensmittel nicht schädlich für den Körper sein können.
Die natürlichen Puffersysteme des Körpers sind jedoch durchaus in der Lage, einen Säureüberschuss auf verschiedenen Wegen über die Lunge, den Schweiß und die Nieren auszuscheiden und den Säure-Base-Haushalt im Gleichgewicht zu halten. Wer dazu reichlich pflanzliche Lebensmittel, wie Gemüse und Obst isst, die reich an basisch wirkenden Mineralstoffen und Spurenelementen sind, ist bereits ausreichend vor einer Übersäuerung geschützt.
Doch warum werden Säuren so verteufelt? Weil heutzutage große Mengen an ungesunder Lebensmitteln verzehrt werden, die säurebildend sind. Bilden Weißbrot, Butter, Zucker, Süßigkeiten, verarbeitetes Fleisch, viele Fertigprodukte (und damit auch viel Salz) die Hauptbestandteile der täglichen Ernährung, ist nicht schwer zu erkennen, dass dies auf Dauer nicht gesund sein kann. Treten dann Erkrankungen, wie Diabetes mellitus oder Fettstoffwechselstörungen auf, so ist es natürlich ratsam, die Ernährung umzustellen.
Sowohl Säuren, als auch Basen gehören zu einer gesunden Ernährung dazu. Und mit „gesunder Ernährung“ ist nicht gemeint, dass man sich dann nur basisch, bzw. hauptsächlich von Obst und Gemüse ernähren soll. Ziel einer langfristigen Ernährungsumstellung sollte immer eine ausgewogene Ernährung ein, die ausreichende Mengen an essentiellen Nährstoffen bietet. Dazu zählen Proteine, Fette, sowie Vitamine und Mineralstoffe.
Es empfiehlt sich, den Großteil der Ernährung aus möglichst natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln zu decken und die Zufuhr an gehärteten Fetten, Zucker, Süßigkeiten und Alkohol einzuschränken. Auch auf Nikotin gilt es am besten vollständig zu verzichten.
Zudem ist es wichtig, dem Körper eine ausreichende Menge Flüssigkeit zuzuführen, da dies die Ausscheidung der im Stoffwechsel vorkommenden Säureanteile über die Nieren fördert. Wer sich ausgewogene ernährt, für ausreichend Alltagsbewegung und Sport sorgt und den Stress im Alltag reduziert, kann seine Gesundheit positiv beeinflussen – auch ohne basische Ernährung.
thx111 meint
Ich bin an einer Ernährung interessiert, die mich im Alltag fit, ausgeglichen und belastungsfähig hält, gesund für die Psyche ist und vor allem das Risiko auf Erkrankungen wie Krebs, Alzheimer, Diabetes, Bluthochdruck, Arterienverengung usw. möglichst gering hält. Ich bin 23 jahre alt und habe mich die letzten 5 Jahre definitiv undgesund ernährt (Pizza, Rauchen, viel zuckerhaltige Säfte und Brausen, recht viel Bier, viel Fleisch, wenig Obst und fast kein Gemüse). Nun habe ich aufgehört zu rauchen, treibe Sport und versuche mich gesund zu ernähren (etwa seit 3 Monaten). Zusatzinfo: Ich habe Arthrose in der Hüfte, sollte also z.B. recht wenig Fleisch zu mir nehmen. Meine typische Ernährung sieht derzeit so aus. Viiieel Brot mit Käse, dazu schwarzer Tee (Früstück). tagsüber verteilt: recht viel Obst, z.B. Kirschen, Pfirsiche und Bananen. Warme Mahlzeiten gibts nur alle zwei bis drei Tage, diese sind auch recht abwechslungsreich. Mein Problem ist: Ich möchte wenig Fleisch essen, habe aber viel Hunger, wodurch ich wirklich viel Brot esse und als Wurstersatz viel Käse. Und beim Obst hab ich wegen Zucker, Säure etc. auch Angst, dass es zu viel ist. Können Sie mir Tipps geben, was ich beachten kann? Großes Danke im Voraus!
Alicia meint
Hallo und vielen Dank für deinen Kommentar!
Zunächst einmal finde ich es super, dass du dich bewusst für eine gesündere Lebensweise entschieden hast, die eine ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung einschließt. Auch die Entscheidung Nichtraucher zu werden ist lobenswert!
Die Ernährungsumstellung ist erfahrungsgemäß ein langwieriger Prozess. Es dauert seine Zeit, bis man zu der Ernährungsform findet, die zu einem selbst passt. Das Wichtigste ist, dass es keine kurzfristige Diät, sondern eine langfristig ausgerichtete Ernährungsweise ist. Ansonsten droht der Jojo-Effekt.
Du machst bereits vieles richtig und verzichtest auf zuckerhaltige Getränke und Bier. Dadurch sparst du viele Kalorien. Auch ein maßvoller Fleischkonsum ist prinzipiell gut. Allerdings ist Fleisch auch ein guter Eiweißlieferant und sättigt dadurch gut.
Wenn du jetzt wesentlich weniger Fleisch und Eiweiß im Allgemeinen isst, kann es durchaus sein, dass du mehr Hunger verspürst.
Große Mengen Brot, Käse und Obst sind da nicht die beste Wahl. Vor allem Brot aus Weizenmehl enthält reichlich einfache Kohlenhydraten, die sich ungünstig auf den Insulinspiegel und die Fettverbrennung auswirken. Zudem sättigt Weißmehl nicht sonderlich gut.
Käse enthält zwar relativ viel Eiweiß, die meisten Käsesorten enthalten jedoch auch viel Fett und damit viele Kalorien. Obst ist zwar grundsätzlich gesund, enthält jedoch auch Fruchtzucker, den man berücksichtigen sollte.
So wie ich deinen Kommentar verstanden habe, möchtest du weiterhin wenig Fleisch verzehren, suchst aber nach Alternativen, die dich satt machen.
Meine Tipps wären: Greif beim Frühstück zu komplexen Kohlenhydraten, wie Vollkornbrot, Haferflocken etc. Auch Obst (z.B. Bananen, Äpfel etc.) sind super zum Start in den Tag.
Als Brotbelag kannst du Hüttenkäse oder Magerquark (evtl. mit Kräutern) verfeinert oder Gurken, Tomaten & Co. nehmen. Wenn du es süß magst, gehen auch etwas Honig oder Marmelade. Gute Eiweißlieferanten sind neben Magerquark z.B. Eier (als Omelett mit weniger Eigelb als Eiweiß, Spiegelei oder hartgekocht), geräucherter Lachs oder fettarmer Frischkäse.
Ein reichhaltiges, gesundes Frühstück hält dich lange satt. Mittags kannst du weiterhin gerne zu etwas Leichtem greifen. Du schreibst, dass du über den Tag verteilt viel Obst isst. Das ist auch ok. Gemüse und Salat sind auch gute Mahlzeiten, z.B. mit Thunfisch oder fettarmem Feta. Überhaupt könntest du versuchen mehr Gemüse und Salat zu essen, da beides im Vergleich zum Obst keinen Fruchtzucker und damit weniger Kalorien enthält.
Es spricht auch nichts dagegen, täglich warme Mahlzeiten zu essen. Ich persönlich finde, dass Warmes im Magen für ein besseres Sättigungsgefühl sorgt. Hier wären Gemüse und eiweißreiche Lebensmittel, wie Fisch, Eier, Hülsenfrüchte etc. eine gute Wahl. Gute Kohlenhydrate sind auch in Kartoffeln, Vollkornnudeln, Vollkornreis & Co. enthalten. Kartoffeln sind vor allem recht kalorienarm im Vergleich zu Nudeln und Reis.
Super ist, dass du deine warmen Mahlzeiten abwechslungsreich gestaltest, das solltest du definitiv beibehalten. Abends würde ich dir eine kohlenhydratarme Mahlzeit aus Gemüse und/oder Salat und einer Eiweißbeilage empfehlen. Wenn der Heißhunger kommt kannst du z.B. Magerquark oder Hüttenkäse mit ein paar kohlenhydratarmen Beeren essen.
Ein kohlenhydratarmes Abendessen hat den Vorteil, dass der Insulinspiegel auf einem niedrigen Level bleibt und du mehr aus der nächtlichen Fettverbrennung rausholen kannst.
Zusammenfassend heißt mein Tipp: Mehr Gemüse und Salat zum Sattessen und dazu Eiweiß. Es gibt so viele Gemüsesorten und Rezepte, dass du sicherlich welche findest, die dir schmecken. Auch in puncto Eiweiß muss es nicht immer Fleisch sein. Fisch (gerne auch fettreiche Sorten), Eier, Hüttenkäse, Harzer Käse, Magerquark und Hülsenfrüchte sind reich an Proteinen und halten gut und lange satt.
Je nach Ziel (Abnehmen oder Gewicht halten) kannst du den Anteil an Kohlenhydraten in den Mahlzeiten variieren. Zunehmen tust du ohnehin nur, wenn du in der Summer mehr Kalorien isst, als du verbrauchst. Daher ist auch gegen ein Vollkornbrot am Abend nichts einzuwenden, solange die Energiebilanz stimmt.
Und: Bewegung ist immer gut und gleicht kleinere Sünden aus!
Ich hoffe, dir etwas weitergeholfen zu haben und wünsche dir weiterhin viel Erfolg!
Viele Grüße,
Alicia
Glubb meint
Wieder eine Säure/Basen Tabelle, die was anderes behauptet als Tabellen auf anderen Seiten. Leute, das hat keinen Sinn… da werden die Nahrungsmittel einfach hin- und hergeschoben, ohne dass es eine fundierte Grundlage gibt.
Alicia meint
Hey Glubb,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Ich gebe dir Recht, dass im Netz zahlreiche Säure-/Basen-Tabellen herumschwirren. Ich habe die Tabelle auf Basis der Daten der Nahrungsmitteltabelle des IPEV Institut für Prävention und Ernährung erstellt. Diese wiederum stützt sich auf die Berechnung nach Remer und Manz (1995).
Du kannst die Daten unter http://www.saeure-basen-forum.de/index.php/nahrungsmitteltabelle einsehen.
Viele Grüße,
Alicia
OvO meint
„Denn wenn lediglich 20 Prozent bis ein Drittel der Nahrung aus säurebildenden Lebensmitteln, wie tierischen Lebensmitteln und Getreideprodukten besteht, ist eine ausreichende Nährstoffversorgung nicht mehr gesichert.“
Sry aber das ist vollkommener Blödsinn.
Ausgehend von dieser These dürften wir ja garnicht mehr leben da wir vor der Entwicklung zum Homo Erectus ebenfalls Getreide- und Tierproduktfrei gelebt haben. Ganz zu schweigen von sämtlichen Pflanzenfressern wie zb. Rinder. Oder Veganern und anderen heutigen Ernährungsstilen.
Man muss sich lediglich ausreichend mit den Lebensmitteln beschäftigen, die man zu sich nehmen will. Dann wird man auch zu einer ausreichendenen Nährstoffversorgung kommen. Insbesondere Wurzeln, Knollen, Gräser (wie Süßgräser), Kokosöl, gekeimtes Pseudogetreide, Algen etc haben sehr hohe und dichte Nährstoffgehalte und schmecken auch sehr gut. Die Welt der Pflanzen ist darüber hinaus so groß und vielfältig dass es mir schwer fällt nachzuvollziehen wie man zu so einer Meinung überhaupt kommen kann. Sogar das rar gewordene Vitamin B12 findet man in Gräser und Algen sowie auch im Sauerkraut.
Ich bin auch kein Verfechter irgendeiner Richtung. Ich nehme auch hochqualitative Getreide und Tierprodukte zu mir. Aber ein wenig Erfahrung und Eigenrecherche sollte man schon bringen. Allerdings kann es nicht schaden einen Monat im Jahr mal eine Basenkur zu machen.
Alicia meint
Hey OvO,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Die Angabe „20 Prozent bis ein Drittel“ geht auf die Tatsache zurück, dass eine Basischen Ernährung zu etwa zwei Dritteln aus basischen Lebensmitteln und einem Drittel aus säurebildenden Lebensmitteln bestehen soll.
Das soll nicht heißen, dass zwingend ein Nährstoffmangel eintreten muss. Allerdings sind viele Hauptlebensmittel-Gruppen, wie Brot, Getreide, Mehl, Milch, die meisten Milchprodukte, Eier, Fleisch und Wurstwaren, Fisch und Meeresfrüchte und diverse Nüsse allesamt säurebildend.
Wie man sieht, zählen zu den Säurebildnern vor allem Lebensmittel tierischer Herkunft. Wer komplett auf diese verzichtet, kann Mangelerscheinungen erleiden. Veganer können ihren Nährstoffbedarf auch hervorragend mit pflanzlichen Lebensmitteln decken. Lediglich beim Vitamin B12 wird eine Ergänzung durch Vitamin-B-12-Nahrungsergänzungspräparat oder mit Vitamin B12 angereicherte Lebensmittel (Säfte, Frühstückszerealien, Sojamilch usw.) empfohlen, da Vitamin B12 von Natur aus fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten ist.
Wer ganze Lebensmittelgruppen, wie z.B. tierische Lebensmittel sehr stark einschränkt oder gänzlich darauf verzichtet, muss sich umso intensiver mit den Nährwerten der Lebensmittel befassen, um eine ausreichende Nährstoffzufuhr sicherzustellen. Das trifft auch auf eine starke Einschränkung oder den Verzicht von säurebildenden Lebensmitteln zu.
Letztendlich kommt es auf eine abwechslungsreiche Kost mit mäßigem Verzehr proteinreicher Lebensmittel an. Dies entspricht auch den „10 Regeln der DGE für eine vollwertige Ernährung“.
Die natürlichen Puffersysteme des Körpers, eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Gemüse und Obst, mäßig tierischen Lebensmitteln, eine ausreichenden Flüssigkeitszufuhr, sowie Bewegung schützen ausreichend vor Übersäuerung.
Viele Grüße,
Alicia
Nicole meint
Hallo Alicia
Leider muss ich dir rückmelden, dass du für deinen Artikel ungenügend recherchiert hast. Im oberen Teil erklärst du, dass es die respiratorische und die metabolische Azidose gibt. Du erwähnst aber nicht, dass dies die pathologischen (und auch lebensbedrohlichen) Formen sind. Diese Form von Azidose ist aber in der Komplementärmedizin nicht gemeint, wenn man von Übersäuerung spricht, sondern es geht dann um die latente und chronische Azidose, bei welcher die Blutwerte aber noch ok sind.
Ich habe auch lange Zeit geglaubt, dass dieses Säuren-Basen-Thema nur eine Theorie ist. Vor allem auch, weil Komplementärmediziner wie auch Schulmediziner oft schlecht informiert sind, was für Verwirrung stiftet. Der Grund, warum ich eines besseren belehrt wurde, war meine eigene Erfahrung damit. Ich habe mich 15 Jahre lang low carb ernährt, kaum Zucker, keine Pasta, kein Brot, keine Kartoffeln, dafür viel bio-Fleisch, Fisch und mittelmässig Gemüse und etwas Früchte sowie gute Fette. Ich hielt das für super gesund. Bis ich dann krank und kränker wurde. Es begann mit Muskelschmerzen und Kieferverspannungen, PMS sowie Schlafstörungen und endete in petmanent erhöhtem Puls, Depression, Angstzustände und massiven Wassereinlagerungen. Ich war bei insgesamt 12 verschiedenen Ärzten. 11 davon meinten, das sei psychisch. Einer machte eine Messung und sagte, ich sei unglaublich massiv übersäuert und meine Puffersysteme seien total runtergefahren. Ich glaubte ihm erst nicht, weil ich noch nie gehört hatte, dass man sich wegen einer Übersäuerung so schlecht fühlen kann. Als der Leidensdruck dann noch stärker wurde, stellte ich auf Vegetarisch und basisch um. Und ich nahm Basenpulver. Nach 3 Jahren Leiden ging es mir dann endlich besser.
Dass man mit rein gesunder Ernährung und Sport das gleiche erreichen soll, ist Quatsch. Sport säuert, und wer einmal wirklich übersäuert ist, braucht Basencitrate, um in einer annehmbaren Zeit wieder ins Lot zu kommen. Wer wirklich Beschwerden davon hat, will damit nicht 2-3 Jahre ausharren, bis es mit rein basicher Kost besser wird. Klar muss man die Mittel kritisch betrachten (wie bei allem anderen auch), aber wer sich richtig informiert, weiss dann auch genau, welche Mittel gut sind. Ich empfehle in jedem Fall citratbasierte Pulver, da diese den Magen-Darm-Trakt nicht alkalisieren (dieser sollte ja eher im sauren Bereich liegen).
Und noch ein Wort zur DGE: Die DGE ignoriert seit Jahren, ja fast schon Jahrzehnten die moderne Ernährungsforschung und hält an Fakten fest, die in den 50er Jahren festgelegt wurden. Für mich persönlich ein Witz. Auch die Ernährungspyramide.
Alicia meint
Hallo Nicole,
vielen Dank für deinen Kommentar und deine persönlichen Erfahrungen.
Du hast Recht, dass sich das Konzept der Basischen Ernährung nicht auf die Übersäuerung des Blutes oder des Harnwertes bezieht. Vielmehr ist eine chronische, ernährungsbedingte Übersäuerung des Gewebes (Gewebeazidose) gemeint. Ich habe dies nun in der Einleitung ergänzt.
Bei der latenten oder chronischen metabolischen Azidose ist der PH-Wert des Blutes innerhalb des Normbereiches geringfügig zum Sauren hin verschoben. Vor allem ist aber die Pufferkapazität des Blutes deutlich vermindert. In diesem Fall kann die Pufferkapazität durch die Zufuhr basischer Mineralstoffe verbessert werden.
Ursachen für eine latente Azidose können ein hoher Verzehr von schwefelhaltigem Protein oder eine verminderte Säureausscheidungskapazität sein. Eine sehr eiweißbetonte Ernährung, wie sie bei Low Carb häufig der Fall ist, belastet den Organismus täglich mit einem Säureüberschuß. Bei kataboler Stoffwechsellage (z.B. Atkins Diät, Fasten) können vermehrt belastende Ketosäuren anfallen. Auch mangelnde körperliche Aktivität führt (durch eine unzureichende Durchblutung der Muskulatur) zum Sauerstoffmangel, der wiederum über anaerobe Stoffwechselvorgänge zu einer vermehrten Säureproduktion führt.
Da du aus eigener Erfahrung sprichst und einen hohen Leidensdruck hattest, wirst du das Thema mit Sicherheit aus einer anderen Perspektive sehen. Auch wenn man der DGE keinen „Heiligenschein“ aufsetzen sollte, so halte ich die Ernährungspyramide bzw. den Ernährungskreis für eine gute Grundlage, um ernährungsbedingten Krankheiten, wie einer latenten Übersäuerung, vorzubeugen.
Dabei bilden pflanzliche Lebensmittel, wie Getreideprodukte, Kartoffeln, Gemüse und Obst, die Grundlage der Ernährung. Tierische Lebensmittel, wie Milchprodukte, Fleisch und Fisch, ergänzen (in kleineren Portionen und möglichst fettarm) den täglichen Speisenplan. Letztendlich kommt es auf eine ausgewogene, abwechslungsreiche und vollwertige Ernährung in Kombination mit viel körperliche Bewegung und Sport (30 bis 60 Minuten pro Tag) an.
Die Ursachen für Erkrankungen sind vielfältig und individuell. Daher soll und kann der Artikel zur Basischen Ernährung auch keinen Therapieplan darstellen, sondern allgemein über das Thema informieren. Vielen Dank, dass du den Artikel um einen persönlichen Aspekt bereichert hast. Wer an einer Übersäuerung leidet (oder glaub es zu tun), sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen und das abklären lassen.
Die 10 Regeln der DGE liefern meiner Meinung nach einen guten Anhaltspunkt, wie man es schafft, sich vollwertig und gesund zu ernähren. Die Regeln sind übrigens nicht veraltet, sondern werden auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse formuliert und gelten (mit Ausnahme von Säuglingen) für jedes Alter. Die aktuellen Regeln wurden erst Ende 2013 überarbeitet: „Ausschlaggebend waren neue Erkenntnisse in der Prävention ernährungsmitbedingter Krankheiten, sowie die zunehmende Bedeutung der Nachhaltigkeit in der Ernährung“.
Ich wünsche dir alles Gute für deine Gesundheit!
Viele Grüße,
Alicia
Tim meint
Hallo Alicia,
ich stimme dir in vielen Punkten zu, z. B. dass eine rein basische Ernährung quatsch ist und auch, dass man sich nicht zwingend zu 20/80 säure- /basenbildend ernähren muss. Wer sich ausgewogen ernährt, d. h. genug Obst, Gemüse, Kräuter, Vollkornprodukte, Fisch, Eier, Fleisch zu sich nimmt und zusätzlich auch noch Sport macht, wird nie übersäuern. Theoretisch könnte man bei einer derartigen Lebensweise sich sogar 80% von säurebildenden Lebensmitteln ernähren ohne gesundheitliche Probleme zu bekommen. Der Körper muss zwar stärker „arbeiten“ um diese Säurelast auszugleichen, solange er aber die dafür nötigen Mineralien (Calcium, Magnesium, Kalium) zur Verfügung hat, wird er NIE übersäuren, das ist schlichtweg unmöglich. Basenbildende Nahrungesmittel helfen dem Körper lediglich sich nicht selber so „ins Zeug“ legen zu müssen, um die Säuren auszugleichen. Aber selbst wenn man sich zu 100% mit säurebildenden Lebensmitteln ernähren würde, würde es bei einer ausreichenden Zufuhr dieser Mineralien nie zu einer Übersäuerung kommen. Erst wenn dem Körper diese Mineralien fehlen, die er zur Neuralisation der Säure benötigt, beginnt die Übersäuerung. Da der Körper allerdings niemals zulassen wird, dass sich die Säurelast auf den pH-Wert des Blutes auswirkt (denn schon kleine Schwankungen führen zum Tod), sucht er sich andere Mineralienquellen die er zum Ausgleich der Säure verwenden kann, z. B. das Calcium aus den Knochen oder den Haarwurzeln. Dieses Puffersystem ist natürlich ganz und gar nicht optimal, die Haaren fallen aus, Knochen werden brüchiger usw.. zahlreiche Krankheiten können auftreten. Dies nimmt der Körper aber in Kauf, denn die Aufrechterhalten des Blut pH-Wertes hat oberste Priorität!
Ernährt man sich nun weiterhin sehr säurelastig und fehlen besagte Mineralien weiterhin, beginnt das 2te Puffersystem des Körpers, d. h. die Säure wird im Bindegewebe eingelagert, was ebenfalls erhebliche negative Konsequenten nach sich zieht. Führt man diese Ernährung fort, wird die Säure sogar in den Zellen selber eingelagert, was der Supergau ist. Denn eine übersäuerte Zelle ändert ihre Polarität, von (negativ geladen) auf (positive geladen). Zur Erklärung eine gesunde Zelle ist negativ geladen, Nährstoffe und Mineralien positiv. Wenn eine saure Zelle aber positiv geladen ist, können nur sehr wenige bis gar keine Nährstoffe mehr in die Zelle eindringen, also diese versorgen, auch kann Zelle nur schwer Stoffwechselprodukte ausschleusen, diese verkümmert und stirbt ab. Wenn man diesen Grad der Übersäuerung erreicht hat hilft selbst eine komplette Nahrungsumstellung und ausreichende Mineralienzufuhr nicht viel, da die Zelle die Nährstoffe schlichtweg nicht aufnehmen kann. Hier und WIRKLICH NUR HIER, sind Basenpräparate (aktiv Base) sinnvoll, ja sogar unumgänglich, sie erhalten hoch konzentrierte OH- Moleküle die in die Zellen gelangen können und die Säure ausschleusen, woraufhin die Zelle wieder negativ geladen ist. Erst jetzt ist sie wieder empfänglich für Nährstoffe.
So ist jetzt doch was länger geworden als geplant.
Ach ja noch was, du schreibst:
„Die folgenden Lebensmittel haben einen basischen Effekt und sollten bei einer basischen Ernährung bevorzugt verzehrt und den Hauptbestandteil jeder Mahlzeit bilden:“
da steht unter anderem: Bier, Kaffee, grüner Tee, Espresso, Mineralwasser mit Kohlensäure, Wein
Dem stimme überhaupt nicht zu!
All diese Dinge sind säurebildend, Alkohol ist generell sehr säurebildend ob nun Pils oder Alt oder Wein. Kaffee und Espresso egal ob Aufguss oder nicht, ist im HÖCHSTEN Maße säurebildend! Gerade Mineralwasser MIT Kohlensäure ist auch säurebildend. Ich frag mich wie du auf sowas kommst.
Ich musste echt 2x hingucken ob ich mich nicht verlesen habe, denn solche Sachen, als basisch anzupreisen bzw. dass diese einen basischen Effekt haben ist einfach nur falsch, sehr falsch und zwar zu 100%. Genau das Gegenteil ist Fall! Das Einzige was wirklich sehr basisch wirkt ist Zitronensaft (ist zwar sauer wird aber basisch verstoffwechselt), Karottensaft und Kräutertee (nur Kräutertee, also eine Mischung oder rein Kräuter z. B Fenchel, Brennesel usw. Früchtetee wirkt säurebildend, schwarzer Tee hoch säurebildend!)
Gruß Tim
Alicia meint
Hallo Tim,
vielen Dank für deinen Kommentar, der eine gute Ergänzung zu meinem Artikel ist.
Du hast Recht, dass sich die Einteilung in „sauer“ bzw. „basisch“ zum Teil gravierend unterscheiden kann – je nachdem, welche Säure-Base-Tabelle man heranzieht. Zu den gängigsten Säure-Base-Tabellen zählen die Ragnar-Berg-Tabellen und die Remer-und-Manz-Tabellen. Letztere habe ich auch für den Artikel verwendet, wie dort auch bereits erwähnt wird.
Der schwedische Wissenschaftler Ragnar Berg hat 1913 die erste Säure-Base-Tabelle erstellt. Im Laufe der Jahre wurden die Tabellen von verschiedenen Wissenschaftlern modifiziert. Selbst in der Fachwelt herrscht bei einigen Lebensmittel nicht immer Einigkeit um die Verstoffwechslung. Die Meinungsverschiedenheiten konnten bis heute nicht auf wissenschaftlicher Basis ausgeräumt werden, da die Wirkung von Lebensmitteln auf den Säure-Base-Haushalt nur von wenigen Wissenschaftlern erforscht wird und es keine groß angelegten Studien gibt (Vergleiche 300 Fragen zur Säure-Basen-Balance, S. 116).
Viele Säure-Basen-Tabellen stützen sich auf Erfahrungswerte, sodass es zu den von dir beschriebenen Abweichungen (z.B. bei den Getränken) kommen kann.
Ich habe als Quelle für meinen Artikel die Säure-Base-Tabelle nach Remer und Manz (2003) herangezogen, die u.a. auch vom IPEV – Institut für Prävention und Ernährung, Prof. Vormann GmbH verwendet wird (siehe Saeure-Basen-Forum.de).
Zu den dort verwendeten Nahrungsmtitteltabellen heißt es in einem Forenbeitrag:
Demnach haben Bier (bis auf helles Bier), Kaffee, Rot- und Weißwein, sowie Mineralwasser mit Kohlensäure einen basischen Effekt.
Viele Grüße,
Alicia
JW meint
…sehr undifferenzierter Artikel. Die Azidose als Krankheit mit all ihren negativen Folgen existiert durchaus, das kann man nicht wegreden. Allein klinische Studien zur basischen Ernährung fehlen.
Das bloße Abtippen von Lebensmitteln ohne PRAL-Wert aus fremden Tabellen ohne Angabe von Zitaten lässt natürlich nur den Schluss zu, dass man gar nichts mehr essen darf und unterversorgt ist. Wenn man hingegen weiß, dass die Werte durchaus „ungünstig“ und „weniger günstig“ sein können, bleiben doch noch einige Lebensmittel übrig, zumal der Schluss naheliegt, dass sie sich untereinander ausgleichen können.
Ergo: erst recherchieren, dann denken, dann schreiben. Ansonsten kommt sowas hier dabei raus, eine pseudowissenschaftliche, krasse Fehlbewertung der Lage, welche überhaupt nicht hilfreich ist.
Alicia meint
Hallo JW,
vielen Dank für deinen konstruktiven Beitrag.
Gerne gehe ich auf die einzelnen Punkt ein.
„…sehr undifferenzierter Artikel. Die Azidose als Krankheit mit all ihren negativen Folgen existiert durchaus, das kann man nicht wegreden. Allein klinische Studien zur basischen Ernährung fehlen.“
Hättest du den Artikel gelesen, wäre dir aufgefallen, dass ich bereits eingangs die Azidose als Krankheit erwähne. Ihre Existenz hat niemand bestritten.
„Das bloße Abtippen von Lebensmitteln ohne PRAL-Wert aus fremden Tabellen ohne Angabe von Zitaten lässt natürlich nur den Schluss zu, dass man gar nichts mehr essen darf und unterversorgt ist. Wenn man hingegen weiß, dass die Werte durchaus „ungünstig“ und „weniger günstig“ sein können, bleiben doch noch einige Lebensmittel übrig, zumal der Schluss naheliegt, dass sie sich untereinander ausgleichen können.“
Die Tabellen sollten lediglich den Zweck erfüllen, einen groben Überblick über „säuernde“ und „basische“ Lebensmittel zu liefern, daher hatte ich auf die Angabe der PRAL-Werte verzichtet. Da dir das offenbar übel aufgestoßen ist, habe ich beide Tabellen nun um die PRAL-Werte (samt Quelle) erweitert.
Übrigens habe ich in diesem Artikel nirgendwo den Eindruck erweckt, „dass man gar nichts mehr essen darf und unterversorgt ist“. Im Gegenteil. Aus dem Text geht deutlich hervor, dass man auf kein Lebensmittel per se verzichten muss, jedoch einige Grundlagen einer ausgewogenen Ernährung beachten sollte (möglichst unverarbeitete Lebensmittel, Abdeckung essentieller Nährstoffe, etc.).
„Ergo: erst recherchieren, dann denken, dann schreiben. Ansonsten kommt sowas hier dabei raus, eine pseudowissenschaftliche, krasse Fehlbewertung der Lage, welche überhaupt nicht hilfreich ist.“
Das möchte ich gerne zurückgeben: Bitte erst den Artikel lesen, dann denken und dann kommentieren. Die Aussage, der Artikel sei eine „pseudowissenschaftliche, krasse Fehlbewertung der Lage“ entbehrt jeglicher Grundlage. Wir sprechen hier vor gesunden Personen, bei denen es bei einer ausgewogenen Ernährung zu keiner Übersäuerung kommt und eine „basische Ernährung“ samt Nahrungsergänzungsmitteln daher keinen Nutzen hat.
Viele Grüße,
Alicia